Serie: Max Beckmann, ein überraschender und fulminanter Dreiteiler (Teil 3/3)

 

von Claudia Schulmerich

 

Frankfurt (Weltexpresso) -  Nun sind die Beckmannbilder da, wo sie hingehören, im Frankfurter Städel. Dem hätte Beckmann zumindest lange lange zugestimmt, denn Frankfurt war ihm in seinem durch die Nationalsozialisten verschuldeten Exil - ab 1937 gezwungenermaßen in Amsterdam, ab 1947/48 freiwillig und gerne in Amerika - in den Jahren von 1915 bis 1933 Heimat gewesen. Heimat war ihm das Städel durch seine Lehrtätigkeit als Professor an der Städelschule erst recht. Wenn man nun im ersten Raum der Ausstellung mit rund 110 Werken, gleich auf die 1917 in sanften Tönen gemalte, expressionistisch verstörende Kreuzabnahme stößt, die heute dem MoMa in New York gehört, ist man mitten drin im Thema Amerika. Wie das?

 

Serie: Max Beckmann, ein überraschender und fulminanter Dreiteiler (Teil 2/3)

 

von Claudia Schulmerich

 

Leipzig (Weltexpresso) – Schier überwältigend, was das Leipziger Museum zum Thema Bildnisse aus dem Oeuvre Beckmanns zusammengetragen hat. Erinnert man sich an die Ausstellungen von Selbstporträts – die aus der Hamburger Kunsthalle sind immer noch visuell im Gedächtnis - , weiß man, daß alleine die Selbstporträts für eine umfassende Ausstellung gut sind und man freut sich, einigen auch in Leipzig zu begegnen. Nun aber erkennt man auf einen Schlag bei den vielen Menschenbildern – 58 Gemälde und über 160 vorbereitende Skizzen und Studien sowie Druckgraphiken - immer wieder, wie oft sich Beckmann in die Bilder mithineingemogelt hat. Und auch seine Frau Quappi hineinzauberte.

 

Serie:  Island als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse in Frankfurter Museen, Teil 2

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Gabríela Fridiksdóttir heißt die isländische Künstlerin, die den Auftrag hatte, die künstlerische Hauptausstellung zu gestalten, mit der der diesjährigen Ehrengast der Buchmesse, Island,  in den Frankfurter Museen zeigen will, wie das zusammengehört in dem Eiland hoch oben im Norden mit gerade mal 320 000 Einwohnern: das Leben, die Literatur, die Kunst. Eine schwierige Aufgabe. Über allem Irdischen im Hauptraum, über der Installation uns dann mit Welterzählerstimme die Islandsagas raunend in Ohr und ins Hirn zu träufeln, ist eine grandiose Idee, allein die Tausendundeine Nachtgeschichten auf Isländisch, wie unsere Überschrift suggeriert, hören wir nicht. Die eigentlich doch herrlich dunkle verträumte Männerstimme spricht uns auf Englisch an, erzählt die Island Sagas in einer Fremdsprache, einer weltbeherrschenden, wir aber sind auf Isländisch oder sonst doch wenigstens Deutsch eingestellt.

 

Serie: Max Beckmann, ein überraschender und fulminanter Dreiteiler (Teil 1/3)

 

von Claudia Schulmerich

 

Basel (Weltexpresso) - Mit den Landschaften in Basel begann, was ganz unverhofft und tatsächlich zufällig ganz ohne Jubiläum oder äußeren Anlaß sich nun zu einem Festival der Beckmannbilder in Leipzig und Frankfurt geriert, einem bunten Strauß von Ausstellungen, die als Beckmannscher Blumenstrauß im Kunstmuseum in Basel tatsächlich zu sehen sind: ein ganz ungewohnter, mal bunter, mal melancholischer Beckmann, der der Landschaft und der Natur seine Farben gibt und seine Formen und sein geheimes Vokabular von Dingen auf den Bildern, wie Katzen und Kerzen und Fischen und Masken, die bis heute nicht enträtselt sind, denn der Kosmos Beckmann ist in seiner rätselhaften Dinghaftigkeit und Dingwelt fast unüberschaubar und bleibt geheimnisvoll.

 

Serie:  Island als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse in Frankfurter Museen, Teil 1

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Museumsdirektor Egon Wamers konnte in der Pressekonferenz auf die Töchter des Landes bauen, saßen doch gleich drei Frauen ihm hilfreich zur Seite, deren Familiennamen alle auf …dóttir enden, was eben Tochter des…bedeutet. Darunter die Generaldirektorin des Nationalmuseums Island, Margrét Hallgrímsdóttir, die zum Thema der Ausstellung „Geschichten und Funde aus dem Alten Island“ ausführte, daß die Literatur des Alten Island in Form der Sagas und der Edda weltbekannt ist, daß aber erst seit gestern systematisch archäologische Ausgrabungen stattfinden, deren Funde all das bestätigen, was in den alten Schriften sehr konkret beschrieben wird, von der Kleidung angefangen, über die Ortsbeschreibungen, das Essen, die Werkzeuge u.a., was  man aus Männer- und Frauengräbern barg.