madchenLouise Rösler (1907-1993) im Museum Giersch, Teil 1

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das kommt hierzulande auch nicht alle Tage vor, daß zwei Tage hintereinander in Museen fast nebeneinander Ausstellungseröffnungen zweier Künstlerinnen sind, die beide über drei Jahrzehnte in Berlin lebten, sich nicht persönlich kannten, völlig unterschiedliche Werke schufen, die eine sehr bekannt, ja weltbekannt, die andere eher nicht, die eine hochgelobt und teuer bezahlt, die andere von Luft und Liebe zu ihrer Kunst am Leben erhalten, die eine 40 Jahre älter, die andere um diese 40 Jahre jünger , die eine, die nur Menschen als Sujets wichtig nimmt, die andere, die keine Menschen malt, sondern die Welt bunt abbildet - und die dennoch ein gemeinsames Schicksal eint:

theassDas Austauschprogramm für Künstler:innen findet zum 40. Jubiläum der Städtepartnerschaft bereits zum 7. Mal statt

Redaktion

­Leipzig (Weltexpresso) - Thessaloniki und Leipzig feiern dieses Jahr das 40. Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft. Die HALLE 14 freut sich, aktuell bereits zum siebten Mal Aufenthaltsstipendien an bildende Künstler:innen aus Griechenland im Rahmen des Austauschprogramms Thessaloniki-Leipzig auszuschreiben.

port.2Serie: Kollwitz. Ausstellung im Städel Frankfurt, 20. März bis 9. Juni , Teil 2

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – So interessant es ist, die Biographie weiter zu verfolgen, der Katalog zur Ausstellung macht das übrigens ausgezeichnet, in dem er die künstlerische Entwicklung eng lebensgeschichtlich verortet, worauf wir zurückkommen – muß man nach dem Besuch der Ausstellung einfach sofort auf ihre über 100 Selbstbildnisse zu sprechen kommen. Nein, nicht alle 100 sind hier zu sehen, aber die vorgenommene Auswahl zeigt schon deren doppelte Funktion.

FrankfurtParis, Königstein, Berlin, Louise Rösler (1907-1993), Teil 2

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Sicher mußte man genügend Selbstbewußtsein haben und Eigensinn (Worte der Tochter) dazu, ihre Aktion mit der Parisreise durchzuziehen und das hatte sie! Wenn man als erstes einfach mal durchaus zügig durch die ganze Ausstellung geht, einen Überblick zu gewinnen, bevor man sich richtig vertieft, weiß man mindestens Zweierlei: sie hatte es mit den Farben, war farbverliebt und zwar in kräftige Farben mit häufigem Rot und für ihre Bilder war ihr die Bewegung wichtig, der Schwung der Zeit, am liebsten Großstadtbilder, wo sich Tausenderlei auf einmal ergibt, sich Dinge spiegeln, und gerne malt sie auch die Zirkusbilder, wenn ein Rausch die Menge erfaßt und auch Kirtag kkk, was ja heute keiner mehr kennt, wenn Kirmes war, denn die kleinen Volksfeste mit den Kettenkarussells und den Luftschaukeln, mit denen man sich sogar überschlagen konnte, das war ihre Welt, die sie abbildete.

expressivSerie: Kollwitz. Ausstellung im Städel Frankfurt, 20. März bis 9. Juni , Teil 1

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Hätte sie, Käthe Kollwitz,  die Obdachlosen, die Männer und Frauen, die in der Frankfurter U-Bahnstation Eschenheimer Tor an den Wänden entlang liegen, auf dem Weg, den ich täglich gehen muß, die sich anziehen, ausziehen, umkleiden, schlafen oder essen sowie trinken, die mir ein schlechtes Gewissen machen, obwohl ich für ihr Elend nichts kann, hätte sie also diese Menschen gezeichnet oder in anderer Form, gar einer Plastik verewigt?