hr heimspiel fischer 102 story hrf heimspiel fischer 102Peter Fischer rät von Rom-Reise ab: in der Sendung „Heimspiel!“ im hr-fernsehen

Claudia Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Peter Fischer, Präsident von Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt, hat Fans, die keine Tickets für das Gastspiel bei Lazio Rom bekommen, von einer Reise nach Italien abgeraten. „Bleibt zuhause, guckt' s im Fernsehen“, sagte der 62-Jährige jenen Anhängern in der Sportsendung „Heimspiel!“ im hr-fernsehen. Grund ist seine Sorge vor Angriffen aus dem römischen Fan-Lager.

Befürchtungen vor Überfällen

„In Rom gibt es eine ganz grausame und stark aus dem rechtsextremen Bereich kommende Gruppe, eine ganz schwere Nummer. Da hast du Hausverbot im Stadtteil“, sagte Fischer mit Blick auf die berüchtigten Anhänger aus der italienischen Hauptstadt. Seine Befürchtung: Frankfurter Fans könnten am Rande des Europacup-Spiels am 13. Dezember in der Innenstadt Roms überfallen werden.


 Vorfälle aus dem Jahr 2013

Der Vereinspräsident erinnerte an Vorfälle aus dem Jahr 2013. Damals hatte Borussia Mönchengladbach sein Gastspiel bei Lazio Rom absolviert und war von rund 10.000 deutschen Fans begleitet worden. Zahlreiche Gladbacher wurden vor dem Spiel angegriffen, drei wurden niedergestochen und kamen ins Krankenhaus. 


„Ich habe ein bisschen Angst, dass viele Frankfurter da hinfahren“

Frankfurt erhält für das Spiel in Rom ein Kontingent von 5.800 Tickets. „Das ist deutlich weniger, als wir uns vorgestellt haben“, sagte Eintracht-Justiziar Philipp Reschke vor der Sendung. Wie Fischer nun sagte, lag das jedoch nicht an der Lazio-Vereinsführung – „die Kollegen hätten uns gern eingeladen“ – sondern sei eine Entscheidung von Stadt, Verwaltung und Polizei gewesen.

„Das ist schade, weil 15.000 hinwollen“, so Fischer im hr-fernsehen. „Ich habe ein bisschen Angst, dass ganz viele Frankfurter da hinfahren.“ Schließlich sei Rom auch eine wunderschöne Stadt, „die ich im Herzen habe“. Doch die Vernunft und der Sicherheitsgedanke müssten diesmal Vorrang haben.


Mitschuld bei Eintracht-Anhängern

Vor der Sportsendung hatte Vorstandsmitglied Axel Hellmann eingestanden, dass das schmale Frankfurter Kartenkontingent auch mit den Vorfällen im Vorfeld der Europa-League-Partien gegen Rom und Limassol in Frankfurt zu tun habe. Unter anderem hatten vermummte Problemfans versucht, Lazio-Anhänger in einer Kneipe im Bahnhofsviertel zu attackieren.

Für derartige Aktionen hat Peter Fischer null Toleranz übrig. „Da werden wir uns klar von trennen. Das ist nicht Eintracht Frankfurt, und das wollen wir nicht.“

Foto:
Eintracht-Präsident Peter Fischer im "Heimspiel!" im hr-fernsehen 
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