E fan TrostZum sonntäglichen 6:1 Debakel von Eintracht Frankfurt in Leverkusen 

Moritz und Thomas Wendt, schon auf dem Weg zur Stamford Bridge

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Gestern Abend waren wir rundherum bedient und Moritz traurig und sprachlos. Nachdem wir drüber geschlafen haben, möchten wir die schlimme Niederlage in Leverkusen wie folgt kommentieren:

1) Aus Fehlern kann man lernen, insbesondere Hütter, der eine defensivlastige Aufstellung wählte, die so noch nie zusammen gespielt hatte.

2) Spätestens nach dem zweiten Tor  – und nicht erst nach dem 1:6 - hätte er erkennen müssen, dass sein Matchplan nicht aufging und die Statik ändern sollen. Vielleicht hatte er das auch vor und das 1:2 nur eine Minute nach dem 0:2 ließ ihn wieder zögern und er vertraute (noch) seiner defensiven Aufstellung. Doch schlimmer geht´s immer.

3) Denn wie sagte er nach dem Spiel so treffend: „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass viele Verteidiger nicht automatisch gut verteidigen.“

4) Und noch eine Lehre konnte man ziehen: Angriff ist die beste Verteidigung. Nur so kann man gegen sturmstarke Mannschaften wie Bayer (und Chelsea) bestehen.

5) Bayer war gestern Abend einfach besser, frischer, frecher, schneller und lockerer und jeder Schuß ein  Treffer. Das gibt´s eben manchmal. Hat sich toll angeschaut, man konnte es sogar jeweils ahnen - war aber sechsmal ein Stich ins Adlerherz.

6) Am meisten haben mich aber unsere Fans beeindruckt: sie waren einfach klasse – sie sangen auch in der zweiten Halbzeit und vor allem nach dem Schlußpfiff nahm die Mannschaft mit noch hängenden Schultern ihren stimmgewaltigen Trost entgegen (vgl Foto).

7) Und wenn die Generalprobe mißlingt (wie beim 1:3 gegen Augsburg) gelingt das nachfolgende Match (wie beim 2:0 über Lissabon).

8) Das kann die Lehre aus einem k.o.-Schlag sein, wie Bobic weise formulierte: „Wir müssen diese Niederlage annehmen wie ein Boxer einen Niederschlag. Wir werden wieder aufstehen, das ist das Wichtigste.“

9) Ich seh´ es so: wir wollten bei Bayer 1:1 spielen und das haben wir gemacht – haben aber schlauerweise 5 der 7 Chelsea-Tore lieber in Leverkusen kassiert, sodass wir in London 2:2 spielen werden.

...und eins noch: ist es nicht schön, dass Chandler endlich wieder spielte?!?

Foto:
©TS

Info:
J.S., der sonst von den Auswärtsspielen Eintracht Frankfurt berichtet, war verhindert, weshalb wir zwei Fans baten, einen Bericht zu verfassen. Daraus ist eine knappe, aber sehr einsichtige Analyse geworden, die unterzeichnet ist:  von den unverbesserlichen Optimisten.