A behindertentoilette beitrag BeitragsbildDer ganz normale Wahnsinn: aus dem Alltag eines Rollstuhlfahrers

Helmut Marrat

Hamburg(Weltexpresso) - Eigentlich ist es überflüssig zu erwähnen, dass auch Behinderte hin und wieder auf eine Toilette müssen. Denn bekanntlich gibt es BehindertenWCs. Die sind entsprechend markiert. Es gibt auch immer häufiger diese Einrichtungen, allerorten. Wovon es aber eventuell zu wenig gibt, sind solche für Damen ganz ohne Behinderung.


Jedenfalls ließe sich dadurch erklären, wenn auch nicht rechtfertigen, dass immer häufiger Frauen sich genötigt sehen, auszuweichen. Wohlgemerkt, gesunde Frauen, die die passenderweise freien Klos für „Krüppel“ nutzen.

A behinteWCDie Vorkommnisse häufen sich tatsächlich. Man könnte sagen, es reiße ein.

Sei dies nun in Konzerthäusern, Theatern, Einkaufszentren.

Neulich waren wir in Büdelsdorf. Da wird Kunst gezeigt. Und Konzerte beim Schleswig-Holstein-Musikfestival veranstaltet. Wenn ich zur Toilette fahre, mit dem Rollstuhl, lasse ich zur Sicherheit die Tür unverschlossen. Und während meines Aufenthaltes habe ich mitgezählt: Es waren fünfzehn _Damen, die die Tür aufrissen, zurückprallten und regelmäßig ein „Entschuldigung“ ausstießen. In A behintwceinem Fall war sogar ein „Sorry“ dabei. Das vermindert eventuell die „Schuld“.

Ganz unangenehm ist es, wenn man vor der besetzten Tür warten muss, und dann eine gesunde Frau herauskommt.

Nun halte ich den Fremdnutzerinnen inzwischen mein Handy entgegen und schieße eine Aufnahme. Behaupte dann immer, die ins Internet zu stellen. Auf eine neue Webseite.

Vielleicht hilft das.

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