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Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Samstag, 20. März erschien ein längerer Artikel über 'Die Zisterzienser und das Wasser", in dem über die fundamentale Bedeutung des Wassers referiert wurde - Link unten. Wir machen uns kaum klar, daß wir alle aus dem Wasser stammen, die als materia prima den richtigen Namen für die Wichtigkeit von Wasser hat. „Wasser ist Leben. Wasser ist aber nicht selbstverständlich, auch wenn es uns 100fach täglich einfach aus dem Wasserhahn entgegenläuft“, sagt Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie anlässlich des „Tag des Wassers“ der Vereinten Nationen am 22. März, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wert des Wassers“ steht.
„Drei heiße und trockene Sommer hintereinander und wenig Niederschlag auch im Rest des Jahres haben uns gezeigt, wie fragil unser Ökosystem ist, wenn Wasser fehlt; wie schnell aus gut gefüllten Grundwasserspeichern metertief ausgetrocknete Böden werden können. Im Stadtforst haben wir als Folge der Trockenheit Tausende von Bäumen fällen müssen, weitere Tausende sind geschädigt. Welche Folgen der Wassermangel für unser Ökosystem Wald hat, werden wir erst in einigen Jahren sehen. Auch unsere Stadtbäume leiden: sie mussten wir wochenlang zusätzlich wässern, um sie zu retten. Zum Glück haben uns viele Frankfurter*innen dabei geholfen, indem sie eine Baumpatenschaft übernahmen und die Bäume vor ihren Häusern gewässert haben. Die heißen Sommer und die Nachrichten über hohen Wasserverbrauch bei gleichzeitiger regionaler Verknappung werden hier wie anderswo viele Menschen an einfache, aber effektive Mittel zum Wassersparen erinnert haben.“
Die Umweltdezernentin verweist auf die Fülle von Tipps zum Wassersparen im Privathaushalt. Dazu zählen unter anderem:
- lieber duschen statt baden: Ein Vollbad verbraucht etwa 140 Liter Wasser, eine Dusche 15 Liter pro Minute.
- Einsatz wassersparender Armaturen
- beim Zähne putzen oder Rasieren kein Wasser laufen lassen
- beim Kauf von Wasch- und Spülmaschinen auf deren Wasserverbrauch achten. Moderne Geräte verbrauchen unter 10.000 Liter (Waschmaschinen) beziehungsweise unter 2000 Liter (Spülmaschinen) Wasser im Jahr
- Obst und Gemüse in einer Schüssel waschen, nicht am laufenden Wasserhahn
- Wasch- und Spülmaschine nur in gefülltem Zustand betreiben
- Regenwasser sammeln, um es zum Gießen zu verwenden
„Wer einen Rasen hat: nicht zu oft mähen, sonst trocknet er aus. Über wachsendes Gras freuen sich auch Insekten und Kleingetier“, erläutert Heilig.
In Frankfurt hat der sensible Umgang mit der Ressource Wasser eine lange Tradition. In den 90er Jahren konnte durch eine groß angelegte Kampagne der Trinkwasserverbrauch in der Stadt um mehr als 20 Prozent gesenkt werden.
Die Stadt ist an zwei Forschungsprojekten beteiligt, die sich mit den Möglichkeiten von Regen- und Brauchwassernutzung sowie mit der Anreicherung des Grundwassers durch aufbereitetes Flusswasser beschäftigen. Hier gibt es im Hinblick auf die eigenen Quellen im Stadtwald und in Hattersheim noch einiges an Potential. Bei zwei anderen Forschungsreihen wird untersucht, wie man den täglichen Wasserbedarf von Straßenbäumen ermitteln und so zielgerichtet die Bäume mit ausreichend Wasser versorgen kann.
Zur Sicherung der Trinkwasserversorgung hat die Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung Rhein-Main, die sich aus Wasserversorgern, Institutionen und dem Land Hessen zusammensetzt schon 2016 in einer Situationsanalyse einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser Katalog sieht u.a. die Sanierung bestehender Wasserwerke, Optimierung der Leitungsnetze, die Erschließung neuer Quellen und Reaktivierung stillgelegter Anlagen vor. Das Wasserwerk Hattersheim wurde danach wieder in Betrieb genommen, eine zweite Leitung aus dem Hessischen Ried gebaut. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen soll künftig die Nutzung von Brauchwasser generell geprüft und möglichst umgesetzt werden.
Die Stadt unternimmt viel, um den Trinkwasser-Verbrauch bei der Versorgung der Straßenbäume, Parks und Friedhöfen zu senken. So gibt es im Stadtgebiet inzwischen 26 Entnahmestellen an Flüssen zur Bewässerung von Straßenbäumen, Parks und Friedhöfen. „Ganz ohne Trinkwasser wird es hier aber auf absehbare Zeit nicht gehen“, so Heilig.
Saisonstart für Trinkbrunnen und Wasserlehrpfad
Pünktlich zum Weltwassertag am Montag, 22. März, kehren die beiden öffentlichen Mainova-Trinkbrunnen in der Innenstadt aus der Winterpause zurück. Dann können Passanten ihren Durst wieder kostenfrei stillen und sich unterwegs erfrischen. Auf Knopfdruck sprudeln ein halber Liter frisches Trinkwasser einwandfreier Qualität und aus regionaler Gewinnung aus den Wasserspendern.
Die rund zwei Meter hohen Edelstahlsäulen in der Großen Bockenheimer Straße und in der Liebfrauenstraße an der Ecke zur Zeil sind ein beliebter Anlaufpunkt in der Frankfurter Innenstadt. Rund 400 mal am Tag haben Passanten die mit Hygienehinweisen versehenen Trinkbrunnen vergangenes Jahr genutzt. Alle Nutzer werden aufgrund der besonderen Situation weiterhin gebeten, bei der Nutzung die gängigen Hygieneregeln zu beachten. Dazu gehört die Bitte, den Taster nicht mit bloßen Händen zu bedienen.
Auch die Mitmach- und Lernstationen des Wasserlehrpfads im Wasserpark Friedberger Warte sind wieder in Betrieb. Das von Familien und Kindergärten gern besuchte Ausflugsziel vollzieht den Weg des Trinkwassers nach – von der Quelle über Aufbereitung und Transport bis zur Verwendung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich dort dank des Mainova-Engagements umfassend über das Lebensmittel Nummer eins informieren. Die wasserführenden Exponate laden zum Ausprobieren und Verweilen ein. Sie sind durch einen rund 200 Meter langen und drei Meter breiten Holzsteg verbunden, der einem natürlichen Gewässerlauf nachempfunden ist. Insgesamt verfügt der Lehrpfad über neun Stationen. Erklärtafeln bieten weiterführende Informationen. Der öffentliche Trinkbrunnen vor Ort spendet ebenfalls wieder Wasser.
Foto:
©augsburg-tourismus.de
Ein Trinkbrunnen der Mainova©Mainova
Info:
Unser Wasserartikel am 20. März
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