aerztin untersucht kind impfen infoAus dem Corona-Newsletter des hr

Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Haben Sie schon ein Impfangebot bekommen? In Hessen wurden (Stand: 27.5.) 2.615.572 Menschen mindestens einmal geimpft. Das entspricht 41,46 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, darunter 75,3 Prozent der Über-60-Jährigen. Damit liegen die Impfquoten bei den Senioren rund drei Mal so hoch wie bei den Unter-60-Jährigen. Nur drei Bundesländer haben noch höhere Impfquoten bei den Senioren vorzuweisen.

Impfungen auch für Kinder und Jugendliche

Viele Menschen warten aber dennoch seit Wochen auf ihren Impftermin. Und ab dem 7. Juni wird die Warteschlange noch sehr viel länger. Ab dann dürfen sich alle Menschen ab 12 Jahren in Deutschland für einen Impftermin anmelden. Gestern haben Bund und Länder nämlich beschlossen, Impfungen auch für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen. Der passende Impfstoff wird nach aktuellem Stand der von Biontech sein, worüber die Europäische Arzneimittelbehörde EMA heute entscheiden wird.


Wie geht Hessen damit um?

Es gibt da allerdings gleich mehrere Haken: Zum einen wird kein Impfstoff für Schülerinnen und Schüler reserviert. Und auch generell werden sie nicht bevorzugt behandelt werden. Im Gegenteil: In Hessen will man laut Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in den Impfzentren vorerst auch weiterhin die Prioritätsgruppen abarbeiten. Für die Schülerinnen und Schüler bleiben also nur die eh schon überlaufenen Hausärzte. Und: Die Ständige Impfkommission hat bereits angekündigt, dass sie für eine Empfehlung des Biontech-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche länger brauchen wird, da die Datenlage noch zu dünn sei.


Biontech-Impfstoff vorrangig für junge Menschen?

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) geht jedenfalls nicht davon aus, dass es ab Juni eine breitflächige Impfung für Schülerinnen und Schüler geben wird. Derweil forderte die Bundesschülerkonferenz gestern ein Vorgriffsrecht junger Menschen auf den Biontech-Impfstoff. Ein wichtiges Detail aber noch: Eine Impfpflicht für Jugendliche wird es nicht geben. Ministerpräsident Bouffier betonte: "Es bedarf keiner Impfung, um am Schulbetrieb teilnehmen zu können - und übrigens auch nicht, um in den Urlaub zu fahren."
 

Indische Variante in Hessen

Die landesweite Inzidenz ist heute auf 48,2 gesunken und inzwischen ist auch Sorgenkind Waldeck-Frankenberg unter der 100er-Grenze angekommen. Damit gibt es nun keinen Landkreis mehr mit einer Inzidenz über 100 und die meisten Landkreise sind inzwischen sogar unterhalb von 50 oder sogar unterhalb von 35. Allerdings: In Hessen wurden bereits 26 Fälle der indischen Variante nachgewiesen - und die sorgt in Großbritannien gerade dafür, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder steigt. Allerdings nehmen dort nur die Neuinfektionen zu. Die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken zum Glück nicht.


Noch drei kurze Erwähnungen zum Schluss:

Einer internationalen Studie zufolge ist das körperliche und psychische Wohlbefinden der Menschen in vielen Ländern durch die Corona-Einschränkungen stark gesunken. Während des ersten Lockdowns sind die Menschen demnach 40 Prozent weniger körperlich aktiv gewesen und 73 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihr mentales Wohlbefinden verschlechtert habe.Der Zwei-Stufen-Plan des Landes wurde bis Ende Juni verlängert und in ein paar Punkten angepasst. Betroffen von den Änderungen sind Gottesdienste, Kinder- und Jugendarbeit sowie Besuche in Krankenhäusern.Auf hessenschau.de gibt es eine neue Übersicht über die Teststellen für kostenlose Bürgertests. Außerdem steht dort nochmal, wofür man bei welcher Stufe aktuell einen Test benötigt.

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