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Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sonntagabend hatte man als Fernsehzuschauer die Qual der Wahl: Tatort oder TV-Triell. Sollten Sie sich für den Tatort entschieden haben, finden Sie hier etwas über die Drehorte in und um Frankfurt und hier gibt es eine Zusammenfassung des TV-Triells. Natürlich war auch Corona im Triell ein Thema. Und sowohl Annalena Baerbock (Grüne) als auch Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) bestätigten das, was zuletzt immer wieder zu hören war: Einen weiteren flächendeckenden Lockdown soll es nicht geben.


Das erste Wochenende mit 2G in Hamburg

Eine Möglichkeit, wie man so einen Lockdown für alle verhindern könnte, probiert man seit dem vergangenen Wochenende in Hamburg aus: Das sogenannte 2G-Modell, bei dem ein negativer Corona-Test nicht mehr ausreicht, um zum Beispiel ein teilnehmendes Restaurant betreten zu dürfen. Stattdessen haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt. Vorteil für die Betreiber zum Beispiel: Sie dürfen wieder mehr Leute in ihre Läden lassen. Allerdings nehmen nicht alle Betriebe daran teil. Optional kann man nämlich auch bei 3G bleiben. Wie das erste Wochenende mit 2G gelaufen ist, können Sie bei den Kollegen vom NDR nachlesen.


Die Ferien sind vorbei - und viele haben kein gutes Gefühl dabei

Ein weiteres Vorhaben der Politik für den zweiten Corona-Herbst lautet: Die Schulen bleiben offen und es soll keinen Distanzunterricht mehr geben. Die Sommerferien sind vorbei und seit Montag sind die Schülerinnen und Schüler wieder in den Schulen und seit Dienstag die Erstklässler. Allerdings: An den Rahmenbedingungen hat sich wenig geändert. Auch in diesem Corona-Schuljahr sind die AHA+L-Regeln an vielen Orten die Antwort auf alle Infektions-Bedenken. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) warnt daher vor einer Corona-Durchseuchung in den Schulen und pocht darauf, Schutzmaßnahmen für Schüler je nach Höhe der Inzidenz auszubauen. Die Lehrergewerkschaft GEW zeigt sich ebenfalls skeptisch angesichts der Sicherheitsvorkehrungen an den hessischen Schulen zum Wiederbeginn nach den Sommerferien und befürchtet, dass der Schulbetrieb auch weiterhin deutlich durch die Pandemie beeinträchtigt werden könnte. Und die Schülerinnen und Schüler sehen noch Verbesserungsmöglichkeiten, zum Beispiel was die Ausstattung der Klassenzimmer mit Luftfiltern und die generelle Hygiene in den Schulen angeht.
 

Impfstoff für U12 noch im September?

Bei den Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren sind bis jetzt 18,5 Prozent vollständig geimpft, weitere 12,4 Prozent haben bis jetzt eine Erstimpfung erhalten. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bis jetzt noch keinen zugelassenen Impfstoff, doch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist zuversichtlich, dass es schon im September einen solchen zugelassenen Impfstoff geben könnte.


Frankfurt und Offenbach über 100er Inzidenz

Insgesamt sind in Hessen bislang 58,99 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Rund 5,8 Prozent warten noch auf ihre zweite Impfdosis. Die Inzidenzen gehen derweil immer weiter nach oben: Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 76,1 und mit Frankfurt und Offenbach haben zwei Städte bereits die 100er-Grenze überschritten. In beiden Städten werden deswegen die Corona-Regeln verschärft.


Dänemark lockert massiv und bei uns werden die Intensivstationen voller

Im benachbarten Dänemark sollen ab dem 10. September auch die letzten Corona-Restriktionen fallen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort aktuell bei 114,6 - allerdings bei einer gegenüber Deutschland wesentlich höheren Impfquote: 71,53 Prozent der Menschen dort sind vollständig geimpft.

Bei uns füllen sich derweil die Intensivstationen wieder: Im Divi-Register-Tagesreport vom Sonntag wurden 1008 Covid-19-Patienteninnen und -Patienten auf einer deutschen Intensivstation gemeldet, 485 davon mussten beatmet werden. Am 22. Juli lag der Tiefpunkt vor der vierten Welle bei 354 Patientinnen und Patienten. Am 29. August 2019, also vor genau einem Jahr, waren es gerade einmal 241 Corona-Infizierte auf einer Intensivstation. Die Infizierten in diesem Jahr sind zudem deutlich jünger als noch vor einem Jahr. Von schweren Verläufen und Todesfällen sind zumeist Ungeimpfte betroffen.


Drei Meldungen habe ich noch, die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte:
Laut einer Studie ist das Risiko, nach einer Corona-Infektion seltene Blutgerinnsel zu entwickeln, fast 200 Mal höher als nach einer Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca.Im Darmstädter Impfzentrum werden im September Auffrischungsspritzen für Über-80-Jährige angeboten. Seniorinnen und Senioren könnten dort bis zum 24. September täglich zwischen 8 und 18.30 Uhr ihre dritte Impfung bekommen, wie die Stadt mitteilte.Eine 3G-Regel in Zügen ist wohl vom Tisch. Sie sei unverhältnismäßig und unpraktikabel. Die Maskenpflicht in Zügen sei ausreichend.
 
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