Kundenservice der WELT zu Corona vom gestrigen Freitag
WELT Corona-Update
Hamburg (Weltexpresso) - „Jetzt ist die Zeit gekommen. Jetzt werden wir zu einem normalen Alltag zurückkehren“ – so kündigte die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg (im Foto) den „Freedom Day" an. Denn ab Samstag um 16 Uhr verabschiedet sich Norwegen von fast allen der in der Pandemie erhobenen Corona-Beschränkungen.
Unter anderem gilt die Ein-Meter-Abstandsregel künftig nicht mehr, auch die Teilnehmerbeschränkungen bei Veranstaltungen und Zusammenkünften fallen weg. Restaurants können wieder ihre vollen Kapazitäten ausschöpfen, ebenso wie Nachtclubs, Sportarenen oder Theater. „Kurz gesagt: Wir können jetzt wieder normal leben“, sagte Solberg. Lediglich die Anforderung, im Falle einer Corona-Erkrankung in Isolation zu gehen, bleibt bestehen. Auch die Einreisebeschränkungen werden schrittweise aufgehoben.
In Norwegen gehen die Infektionszahlen zurück, zudem wurden weniger Corona-Patienten in die Krankenhäuser eingeliefert. Nach Angaben des nationalen Gesundheitsinstituts FHI sind in dem Land mit 5,4 Millionen Einwohnern fast 84 Prozent aller Erwachsenen vollständig geimpft. Solberg machte aber auch klar: Die Pandemie sei noch nicht vorbei. „Menschen werden immer noch erkranken und darum ist es notwendig, dass sich alle impfen lassen.“
Norwegen ist im europäischen Vergleich relativ gut durch die Pandemie gekommen. Solbergs Regierung hatte im Frühjahr 2020 früh und strikt auf die Corona-Krise reagiert. Dennoch wurde die Konservative vor eineinhalb Wochen bei der Parlamentswahl abgewählt. Ihr Nachfolger wird aller Voraussicht nach der Sozialdemokrat Jonas Gahr Støre, derzeit laufen Sondierungsgespräche mit möglichen Koalitionspartnern.
DER LICHTBLICK
Quelle: picture alliance/ Chromorange/ Christian Ohde
Die Zahl der Krankenhauseinweisungen – der wesentliche Parameter für Verschärfungen der Corona-Einschränkungen – geht in den meisten Bundesländern zurück: So sind die aktuellen Werte von Freitag in elf von 16 Ländern laut Robert-Koch-Institut (RKI) kleiner als die Vergleichszahl der Vorwoche. Bundesweit lag die Hospitalisierungsinzidenz bei 1,58, in vier Bundesländern war sie etwas höher als vor sieben Tagen – nämlich in Hamburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Mecklenburg-Vorpommern blieb sie stabil. „Grundsätzlich ist es aber noch zu früh, von einer Entwarnung oder von einem anhaltenden Trend zu sprechen", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums.
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