Aus dem Corona-Newsletter des hrSven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) -Nur noch eine Woche, dann sind Herbstferien. Die richtige Gelegenheit, mal wieder ein bisschen Abwechslung in den doch manchmal tristen Corona-Alltag zu bringen, mal wieder aus dem Homeoffice zu fliehen und was von der Welt zu sehen. Doch einfach mal so verreisen ist in der Pandemie nicht ganz so einfach, Urlauber und Urlauberinnen müssen bei der Einreise je nach Land auf verschiedene Dinge achten. Der WDR hat eine Übersicht zusammengestellt, was Reisende in Europa beachten müssen:
https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-43077.html
Morddrohungen gegen Zugpersonal
Doch jetzt steht erst einmal das Wochenende vor der Tür. Da heißt es durchschnaufen, bevor am Montag wieder der ganz normale Wahnsinn beginnt. Das trifft besonders auf Zugbegleiter und Zugbegleiterinnen zu, denn die erleben aktuell eine schwierige Zeit. Neben Beleidigungen und Beschimpfungen sieht sich das Zugpersonal vor allem im Pendlerverkehr vermehrt auch Morddrohungen ausgesetzt – und fast immer geht es um die Maskenpflicht. Eine hessische Eisenbahngesellschaft hat deswegen jetzt Alarm geschlagen und einen Appell an Maskenverweigerer gerichtet.
https://www.hessenschau.de/panorama/vermehrt-morddrohungen-gegen-zugpersonal-durch-maskenverweigerer,morddrohungen-gegen-zugpersonal-100.html
Masken spielen auch in der Diskussion um 3G oder 2G eine gewichtige Rolle. Denn in Geschäften oder Restaurants, die nach 2G-Regel öffnen – geimpft und genesen – fällt die Maskenpflicht weg. In Hessen ist das Modell so aktuell für den Einzelhandel nicht vorgesehen, das Frankfurter Landgericht hat jetzt allerdings einem Unternehmen erlaubt, seinen Laden eben nach jenen 2G-Regeln zu öffnen.
Nach 4,7 Millionen Impfungen ist Schluss
Nicht mehr offen sind seit gestern die Impfzentren in Hessen. Nach insgesamt 4,7 Millionen Spritzen ist Schluss, die Bilanz fällt gemischt aus: Millionen Menschen wurden dort immunisiert, doch zu selten waren die Hallen tatsächlich ausgelastet. Zudem waren die Impfungen im Vergleich zu den Hausarztpraxen unverhältnismäßig teuer.
Wo wir schon beim Thema Impfen sind: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich auch gegen Grippe impfen zu lassen? Sollten Sie tun, denn jetzt beginnt wieder die klassische Influenza-Zeit. Besonders Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkomission (Stiko) die Spritze. Praktisch: Corona- und Grippe-Impfung können in einem Aufwasch erledigt werden.
Bei den Corona-Impfungen ist nämlich noch Luft nach oben: Bis heute sind rund vier Millionen Menschen in Hessen vollständig gegen Covid-19 geimpft. Das entspricht gerade einmal 64 Prozent. Bei den über 60-Jährigen sind es immerhin 83 Prozent, bei den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren aber nur 34 Prozent. Und jetzt steigt die Inzidenz ja auch wieder.
Wenn Abgeordneten der Kaffee wieder hochkommt
Impfen und 2G waren auch Thema in der ersten Plenarwoche des hessischen Landtags nach den Sommerferien. Für Aufregung hatte dort die AfD-Initiative mit dem Titel "2G – Spaltung der Gesellschaft durch die Landesregierung" gesorgt. Die AfD warf der Regierungskoalition aus CDU und Grünen vor, durch die Einführung von 2G einen indirekten Impfzwang einzuführen und gesunde Menschen zu schikanieren.
Trotz Meinungsdifferenzen im Detail hielt der Rest des Parlaments mit einem mehr als ungewöhnlichen Auftritt dagegen. Jedenfalls berichtete ein Abgeordneter von der Gefahr, ein altes Heißgetränk könne seinen Magen in falscher Richtung verlassen. Ein anderer verspürte das Bedürfnis, rasch zu duschen. Und ein Dritter rief den lieben Gott an.
Zehn Grafiken zur Bundestagswahl
Ach ja, zwischen der vergangenen Ausgabe des Newsletters und dieser Woche war ja auch noch Bundestagswahl. Die neue Regierung wird sich auch weiterhin mit der Corona-Pandemie auseinandersetzen müssen. Wer das sein wird, ist noch völlig unklar, die Menschen in Deutschland haben allerdings eine klare Präferenz: 51 Prozent trauen laut ARD-Deutschlandtrend am ehesten einer Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP einen Neubeginn nach 16 Jahren Merkel zu, nur 18 Prozent votierten für Jamaika (CDU, Grüne, FDP). Wie die Wahl aus hessischer Sicht gelaufen ist, fassen diese zehn Grafiken wunderbar zusammen.
Die Frankfurter Buchmesse ist zurück
Endlich wieder durch Hallen schlendern, Neuerscheinungen sichten und Lesungen besuchen: Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse kehrt ein Stück Normalität zurück. Die Corona-Pandemie ist aber dennoch allzeit gegenwärtig. So ist die Besucherzahl begrenzt, Zutritt erfolgt nur unter 3G-Bedingungen. Auch Abstände müssen eingehalten werden, in den Innenräumen gilt Maskenpflicht. Teile der Veranstaltungen finden auch wieder im digitalen Raum statt.
Dennoch freut sich Buchmessen-Direktor Juergen Boos auf die Rückkehr der Präsenzveranstaltungen. "Es wird keine normale Messe, aber es wird eine ganz besonders tolle Messe", verspricht er. Die Messe findet vom 20. bis 24. Oktober statt.
Lehrerverband plädiert für Maskenpflicht
Mehrere Bundesländer haben Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen angekündigt oder teilweise auch schon umgesetzt. Die Lehrergewerkschaft GEW und der Lehrerverband halten das für keine gute Idee. Sie wollen die Maskenpflicht im Herbst und Winter unbedingt beibehalten. Es bestehe die Gefahr, dass die Schule "zur Black-Box wird, was eine Kontrolle von Infektionen nicht mehr zulässt", sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger.
In hessischen Schulen müssen Masken derzeit nur noch in den Gängen und Treppenhäusern getragen werden, am Sitzplatz oder im Freien gilt keine Maskenpflicht.
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