... leider wenig ausgegoren

Klaus Jürgen Schmidt

Norddeutschland (Weltexpresso) – "tagesschau" – Stand: 04.02.2022 / >In einem Appell wenden sich mehr als 350 Künstler und Autoren gegen den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine. Sie sprechen von einem "Angriff auf den Frieden" in Europa und fordern, entschieden entgegenzutreten. Mehr als 350 teils namhafte Autoren und Künstler haben einen Appell unterzeichnet, der sich gegen eine militärische Bedrohung der Ukraine durch Russland richtet.


"Wir appellieren an die politischen Verantwortlichen, Putins Aggression entschieden entgegenzutreten", heißt es in dem Aufruf, der von dem Künstler-Ehepaar Wolf und Pamela Biermann, dem Schauspieler Burghart Klaußner und dem Kulturmanager Ulrich Schreiber initiiert wurde. Unterzeichnet haben ihn unter anderem die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, der Schriftsteller Ian McEwan und der chinesische Künstler Ai Weiwei.<

Ach, bin ich ein kleines Licht!
Was ich schreibe, liest man nicht.
Tausendmal kann ich es schwören,
niemand will es auch nur hören,
dass seit Mauerfall bis dato
in der Buchhaltung der NATO
nachzulesen ist
der ganze Mist,
der jetzt Künstler und Autoren
springen lässt auf Medien-Foren.

Biermann, Klaußner, Ai Weiwei
sind jetzt alle mit dabei,
Putins Aggression zu zähmen,
ohne sich dafür zu schämen,
dass aus Mangel an Gescheitheit
gefördert wird der Medien Faulheit,
nachzuschau'n, was wirklich war,
nachdem der Erich von der Saar
den letzten Wodka hat getrunken
und den Russen nachgewunken,
die – entzückt vom Kreml-Moder
wegmachten über Elbe und die Oder.

Keiner von den Künstlern und Autoren
fand es damals unverfroren
wie das Bündnis aus dem Westen
Land um Land zu „derem Besten“
in die NATO-Klammer nahm,
dabei Russlands Grenze näher kam.

Dieses diene nur dem Frieden,
dadurch werde Krieg vermieden.
Keinesfalls wär d'ran gedacht,
zu beschneiden Putins Macht
wenn beseitigt wäre eine Hürde
und Kiew NATO-Mitglied würde.

Dann wär' der Stützpunkt auf der Krim
für seine Flotte nur Klim-Bim.
Und die Ukraine wäre
für Moskau nicht bloß Angst-Schimäre.

Doch weil der Putin Schachspiel kann
war bei der Krim er vorher dran.
Was will er nun auf diesem Brett?
NATO zurück ins alte Bett?

Dann wäre auch – wie seinerzeit
der Kreml allzugern bereit,
Kosten und Nutzen abzuwägen,
um Truppen heimwärts zu bewegen.

Ach, bin ich ein kleines Licht!
Was ich schreibe, liest man nicht.
Tausendmal kann ich es schwören,
niemand will es auch nur hören,
dass seit Mauerfall bis dato
in der Buchhaltung der NATO
nachzulesen ist
der ganze Mist!

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© KJS

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