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Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ich sag es Ihnen ganz ehrlich: Spätestens seit gestern ist Corona für mich nicht das wichtigste Thema der Woche. Als ich Donnerstagmorgen mein Handy einschaltete und direkt eine Push-Meldung der tagesschau erhielt, in der davon berichtet wurde, dass Russland die Ukraine angegriffen hat, war klar, dass jetzt alles anders ist als noch vor einer Woche. In Hessen sorgte der Angriff für große Bestürzung - vor allem bei den Menschen in Hessen, die aus der Ukraine kommen und dort noch Familie haben.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte: "Das ist Putins Krieg." Und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte: "Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht." Dem Virus ist das aber leider egal, weswegen es hier auch gleich wieder um Corona geht - die Pandemie geht schließlich weiter.

Vorher aber noch eine Bitte: Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen in den sozialen Medien irgendwelche Meldungen rund um die Ukraine begegnen. Vieles davon könnte schlicht falsch sein, wie zum Beispiel die Meldung, dass die Putin-Rede, die am Donnerstagmorgen veröffentlicht wurde, schon zwei Tage zuvor aufgenommen worden sein soll. Hierzu gibt es auf tagesschau.de einen Faktenfinder. Weitere bereits aufgetauchte Desinformationen hat die Ressortleiterin des AFP Faktencheck in diesem Thread bei Twitter gesammelt. Achten Sie bei Meldungen zum Krieg in der Ukraine immer darauf, ob die Quelle seriös ist. Auf tagesschau.de gibt es zum Beispiel ein Liveblog. Und passen Sie auf, dass Sie nicht zu viele schlechte Nachrichten konsumieren! Warum das nicht gesund ist, haben die Kollegen von Quarks in diesem Instagram-Video erklärt. Mein Ukraine-News-Marathon von gestern 19:30 bis kurz vor Mitternacht war also ausgesprochen unklug. Zur Nachahmung nicht empfohlen!

Hessen lockert

Doch zurück zur Pandemie: Das hessische Corona-Kabinett hat in dieser Woche Lockerungen bei Kontaktbeschränkungen, Gastronomie und im Freizeitbereich beschlossen. Seit vergangenem Dienstag gibt es keine Kontaktbeschränkungen mehr für Genesene und Geimpfte, für Ungeimpfte und Nicht-Genesene hingegen schon. Ab dem 4. März gibt es dann weitere Lockerungen bei Veranstaltungen. Und in Sporthallen, Schwimmbädern, Museen und Freizeiteinrichtungen gilt künftig 3G. Clubs dürfen ab dem 4. März wieder unter 2G-plus-Bedingungen öffnen. Und auch für Schülerinnen und Schüler gibt es Änderungen. Mehr dazu hier. Ebenfalls ab 4. März soll es Erleichterungen für Urlaubsrückkehrer geben. Die Eintracht und ihre Fans hingegen dürfen sich jetzt schon freuen: Beim Spiel gegen Bayern München am Samstag sind 25.000 Fans zugelassen.
 
Bleibt die Frage, wie es nach dem 20. März weiter geht. Dann sollen laut der Beschlüsse von Bund und Ländern weitere Maßnahmen aufgehoben werden, etwa die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sowie die Homeoffice-Pflicht. An diesem Tag läuft auch das Infektionsschutzgesetz aus, das die rechtliche Grundlage für alle Corona-Maßnahmen darstellt. Die Antwort darauf wird wohl recht kurzfristig kommen: Am 9. März will sich das Bundeskabinett mit den geplanten Basisschutzmaßnahmen für die Zeit nach der Aufhebung der meisten Corona-Regeln befassen. Am 16. März soll die Neuregelung dann im Bundestag beraten werden und am 18. März sollen Bundesrat und Bundestag das Gesetz dann beschließen.


Novavax-Impfstoff soll heute ausgeliefert werden

Von Novavax kommt der fünfte in Deutschland zugelassene Impfstoff. Lange wurde auf ihn gewartet, doch heute sollen endlich die ersten Lieferungen an die Länder rausgehen. Rund 100.000 Dosen werden in Hessen erwartet. Gehofft wird, dass das Vakzin eine Alternative für all jene ist, die Vorbehalte gegen mRNA-Impfstoffe haben. Eine Umfrage in Hessens Kommunen und Kreisen ergab jedoch, dass die Nachfrage nach Novavax bislang mäßig ist. Christian Sommerbrodt, Vorstand des Hessischen Hausärzteverbands, sagte im Gespräch mit hr-iNFO: "Die Impfmüdigkeit wird nicht durch einen neuen Impfstoff abgelöst." Eine Übersicht über die Novavax-Impftermine in Hessen finden Sie hier. Und was den Impfstoff von anderen Vakzinen unterscheidet, erfahren Sie hier.


Impfen gegen den Jojo-Effekt

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in dieser Woche wieder weiter gesunken. Heute beträgt sie 1.005. Der Scheitelpunkt der aktuellen Omikron-Welle ist also wohl definitiv überschritten - wobei ein Laborverband befürchtet, dass momentan eine Untererfassung der Corona-Infizierten stattfindet.

Eine Gruppe von Berliner Modelierern rechnet allerdings mit einer Trendumkehr: Schon Ende Februar könnte der Omikron-Subtyp BA.2 wieder für steigende Inzidenzen sorgen. Es ist ihrer Beschreibung nach wie bei Delta und Omikron: Auch damals fiel die ansteigende Omikron-Welle unterhalb der abflachenden Delta-Welle nicht auf - bis Omikron die Oberhand gewann. Leider können sich Omikron-Genesene nicht sicher sein, vom Omikron-Subtyp BA.2 verschont zu werden: Dänischen Erkenntnissen zufolge ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Untervarianten der Omikron-Variante des Coronavirus anzustecken. Oder anders gesagt: Wer die eine Omikron-Variante überstanden hat, kann sich im Grunde direkt mit der nächsten anstecken. Allerdings wurde dieses Phänomen noch nicht oft beobachtet. Und wenn, dann bei jüngeren ungeimpften Menschen.

 
Nicht nur wegen einer eventuellen BA.2-Welle hat die Impfkampagne weiterhin eine hohe Priorität. Sozialminister Kai Klose (Grüne) wies diese Woche darauf hin, dass es wichtig sei, die noch bestehende Impflücke zu schließen: "Wir müssen einen Jojo-Effekt im Herbst verhindern", sagte Klose. Dass die Impfung hilft, kann man aktuell in den hessischen Altenheimen sehen: Aktuell ist die Hälfte aller Altenheime betroffen - mehr als im Winter 2020/2021. Es gibt jedoch viel weniger Todesfälle: Zuletzt sind innerhalb von sieben Tagen 33 Heimbewohnerinnern und Heimbewohner verstorben, während es Ende Dezember 2020 und Anfang Januar 2021 teilweise über 300 Todesfälle waren.

Und jetzt habe noch diese drei Themen für Sie:Das Covid-19-Medikament Paxlovid ist nun auch in Deutschland erhältlich. Die Pille gilt als sehr effektiv, vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen.In Limburg gibt es eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die unter Long Covid leiden. Der Begriff "Long Covid" beschreibt die Spätfolgen einer Corona-Erkrankung, die sich zum Beispiel als extreme Müdigkeit, Atemnot oder Depressionen zeigen können.Die Kasseler Karnevalgesellschaften (GKK) präsentieren unter dem Motto "Fenster statt Festumzug" entsprechend gestaltete Fenster in der Königs-Galerie in Kassel. Bis Aschermittwoch gibt es doch Schaufensterfiguren in karnevalistischen Uniformen und mehr zu sehen.

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