Bildschirmfoto 2022 03 27 um 09.10.59Corona-Newsletter des hr

Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ich wurde heute Morgen auf dem Balkon von einer vorwurfsvoll schauenden Amsel begrüßt. Ich habe es gewagt, die Futterhäuser abzubauen und durch Lavendel-Blumenkästen zu ersetzen. Das kam gar nicht gut an.

WHO kritisiert Lockerungen

Ähnlich schlecht kamen die aktuellen Corona-Lockerungen in Deutschland bei der WHO an: Die Weltgesundheitsorganisation kritisierte mehrere europäische Staaten dafür, darunter auch Deutschland, dass sie ihre Corona-Maßnahmen zu "brutal" aufgehoben hätten. In den Niederlanden zum Beispiel gibt es außer einer Maskenpflicht in Flugzeugen keine Beschränkungen mehr. In Österreich hingegen hat man die erst kürzlich abgeschaffte Maskenpflicht wegen steigender Zahlen wieder eingeführt. Laut WHO-Europadirektor Hans Kluge steigen die Zahlen derzeit in 18 der 53 zur WHO-Region Europa gehörenden Länder.


Entwicklung der Neufälle in Hessen

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Leider wieder Rekordwerte in Deutschland

Das kann man auch in Deutschland nicht leugnen: In dieser Woche wurden zum ersten Mal innerhalb von 24 Stunden mehr als 300.000 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus registriert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht davon aus, dass die Zahl aufgrund einer hohen Dunkelziffer sogar doppelt so hoch sein könnte. Das war aber nicht der einzige Rekord: Zusätzlich gab es erstmals mehr als 1,5 Millionen Neuinfektionen in einer Woche. Und auch die Positiv-Rate bei PCR-Tests war in dieser Woche so hoch wie noch nie.

In Hessen zeigt die Neuinfektionskurve ebenfalls weiter nach oben. Am Donnerstag gab es mehr als 20.000 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen liegt laut RKI aktuell bei 1.485. Vermutlich haben Sie sich auch schon gefragt, wann der Scheitelpunkt dieser Welle erreicht sein könnte. Die Antwort in Kurzform: Vermutlich in wenigen Wochen. Ausführlich können Sie es in diesem Artikel nachlesen.

 
Eintracht wieder vor vollem Haus

Trotz weiter steigender Zahlen wurde bereits am vergangenen Sonntag gelockert. Seitdem gibt es in Hessen keine Kontaktbeschränkungen mehr für Ungeimpfte, die 3G-Regel im ÖPNV wurde gestrichen und die Homeoffice-Pflicht ist auch vorbei. Allerdings wird das Homeoffice damit vermutlich nicht einfach so verschwinden. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben die damit verbundene Flexibilität während der Pandemie schätzen gelernt, weswegen Hessen sich für eine dauerhafte Homeoffice-Pauschale einsetzen will.

Gute Nachrichten für Sportfans: Handball-Bundesligist HSG Wetzlar kann im Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Bergischen HC seine Halle erstmals wieder komplett auslasten. Und Eintracht Frankfurt wird nicht nur das Stadion ausverkaufen dürfen, sondern es wird auch keine sonstigen Beschränkungen mehr geben.

 
Masken schützen

Nach dem von der Bundesregierung beschlossenen Infektionsschutzgesetz wird dann ab 3. April auch die Maskenpflicht im Einzelhandel wegfallen. Der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne) kritisierte diese Entscheidung als fahrlässig. Er empfehle deshalb jedem bei Zusammenkünften in Innenräumen, auch weiterhin eine Maske zu tragen. Auch der Virologe Christian Drosten wies in einem Interview mit der Zeitung "Die Zeit" darauf hin, dass Masken in Innenräumen eines der effizientesten Mittel seien, das Infektionsgeschehen zu kontrollieren. Bei den Kollegen von Quarks finden Sie auf Instagram eine Übersicht darüber, welchen Effekt Masken auf den Schutz vor Infektionen haben können.


Vierte Impfung bislang kein Erfolgsprodukt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach appelliert hingegen an die Risikogruppen, sich ein viertes Mal impfen zu lassen. In Hessen halten sich die Senioren bislang noch zurück. Warum es aber gerade für diese Altersgruppe sinnvoll wäre, für jüngere Menschen hingegen nicht unbedingt und ob man auf einen an Omikron angepassten Impfstoff warten sollte: Das können Sie hier nachlesen.

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Bild © Imago Images, bearbeitet: hessenschau.de


Und jetzt habe ich noch kurz diese drei Themen für Sie:

Hessische Tierheime haben keine leichte Zeit. Einerseits sind natürlich auch die Mitarbeitenden dort von der Pandemie betroffen, andererseits haben sie aber auch viel mit Tieren zu tun, die wegen der Pandemie an- und wieder abgeschafft wurden. Jetzt kommt noch eine Belastung hinzu, auf die man vielleicht im ersten Moment nicht kommen würde: der Ukraine-Krieg. Und mit ihm die Tiere der Geflüchteten.Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen haben während der Pandemie in Hessen einen neuen Höchststand erreicht. Das Niveau lag 2021 mit durchschnittlich 2,8 Fehltagen pro Kopf um 49 Prozent über dem von vor zehn Jahren. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Gesundheitswesen.Hospitalisierungsinzidenz und Todeszahlen sind die zwei Punkte, auf die man sich am häufigsten bei der Beurteilung der aktuellen Corona-Situation bezieht. Was darin nicht auftaucht, sind die Long- und Post-Covid-Fälle. Von Long-Covid spricht man, wenn die Folgen einer Covid-Erkrankung länger als vier Wochen andauern und von Post-Covid, wenn sie länger als 12 Wochen andauern. Man geht davon aus, dass 10 bis 15 Prozent der Covid-Erkrankten unter Post-Covid leiden. Jeder fünfte davon wird Schätzungen zufolge nie wieder arbeiten können. Mehr dazu in diesem Beitrag der hessenschau.

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