123RFDas Modellprojekt in Frankfurt zu deren Behandlung nimmt Gestalt an

Gerhard Wiedemann (Weltexpresso) -  Auf Einladung des Drogenreferates der Stadt Frankfurt und des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) beraten Städte und Bundesländer über ein gemeinsames Konzept: Die Konzeption eines Modellprojekts zur medikamentengestützten Behandlung bei Crack- beziehungsweise Kokainabhängigkeit hat in der 26. Kalenderwoche Konturen angenommen. Bei einem ersten Fachgespräch Ende Juni in Frankfurt verständigten sich Vertreterinnen und Vertreter aus mehreren Großstädten und Bundesländern nebst Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Medizinerinnen und Medizinern des HMSI auf zentrale Eckpunkte für ein solches Modellvorhaben.

Daß die Stadt Frankfurt hier aktiv wird, hat hat auch mit dem äußeren Bild der Stadt zu tun, in der ungeschönt die Drogenabhängigkeit zu sehen ist. Nicht überall, aber doch an mehr Orten als im Bahnhofsgebiet, das dafür berühmt-berüchtigt ist. „Wir sind bei wichtigen Fragen wie Ansatz, Umfang und Methodik der Studie, zu Zielgruppen oder welche Medikamente untersucht werden sollen, einen wichtigen Schritt weitergekommen“, zeigte sich Wolfgang Rosengarten, Fachvertreter des HMSI, nach dem Treffen zufrieden. Auch Artur Schroers, Leiter des Frankfurter Drogenreferats ist überzeugt, dass sich Städte wie Frankfurt, Hamburg, Hannover, Berlin oder Bremen und weitere Städte aus Nordrhein-Westfalen „trotz unterschiedlicher Problemlagen und Rahmenbedingungen“ im weiteren Austausch auf eine Projektskizze für ein Modellprojekt einigen können.


Der scheidende Gesundheitsdezernent Stefan Majer unterstreicht die Notwenigkeit von Behandlungsoptionen

Konkrete Ergebnisse hat sich Gesundheitsdezernent Stefan Majer von dem Treffen ebenfalls erhofft: Die Verbreitung von Crack werde in immer mehr Städten zum Problem, „der Druck ist immens, die Verelendung von Crackkonsumierenden nimmt dramatisch zu, Auswirkungen des Crack-Konsums auf die psychische Gesundheit und der enorme Beschaffungsdruck führen häufig zu Konflikten im öffentlichen Raum. Wir brauchen dringend neue Behandlungsansätze, die wir vor Ort ausprobieren können.“ Dazu, so Majer, müsse die gesamte Expertise der Städte und der Wissenschaft zusammenfinden.

Zu diesem Zweck hatten die Stadt Frankfurt und das Land Hessen die Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Bundesländern wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hamburg oder Bremen eingeladen. Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Länder und betroffenen Städte aufgerufen, zu benennen, was gebraucht werde und eine Projektskizze zu entwickeln.

Im Auftrag Gesundheitsdezernates und des HMSI hat das Drogenreferat der Stadt Frankfurt den fachlichen Austausch organisiert und inhaltlich vorbereitet.

Weitere Konkretisierungen sollen in einem nächsten Treffen folgen, kündigt Drogenreferatsleiter Schroers an. Es soll offen für weitere Kommunen und Bundesländer sein, die an der Konzeption mitarbeiten möchten. Die finale Ausgestaltung sollen dann die Kommunen und Länder gemeinsam übernehmen, die sich verbindlich an dem Modellprojekt beteiligen werden.

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Quelle: Stadt Frankfurt