Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Berlin, Teil 343
Der Paritätische
Berlin (Weltexpresso) - Im Rahmen des Projekts haben Paritätische Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfekontaktstellen die Möglichkeit, eine auf ihre Bedarfe und das Corporate Design angepasste App zu entwickeln – die Entwicklungskosten werden übernommen. Mit dem Projekt setzt der Paritätische Gesamtverband gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen seine Anstrengungen aus der Pilotierung zum Projekt fort und arbeitet weiter am Abbau technischer Barrieren im Grundgerüst der Apps.
Im März dieses Jahres endete die neunmonatige Planungsphase zum nun gestarteten Hauptprojekt. So wie auch das Hauptprojekt wurde die Pilotierung von der Aktion Mensch Stiftung gefördert. Das Hauptprojekt läuft bis einschließlich März 2026. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Selbsthilfe durch digitale Möglichkeiten (in diesem Fall Apps) weiterzuentwickeln und zu stärken, um so neue Zugänge sowie Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten zu schaffen. Diese sollen ebenfalls zur Gestaltung des derzeit in der Selbsthilfe erlebten Generationenwechsels bzw. -wandels genutzt werden, um junge Selbsthilfeaktive zu gewinnen, die dringend für die Sicherung der zukünftigen Selbsthilfe benötigt werden. Damit Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen von diesem Angebot noch stärker profitieren können, nehmen wir außerdem die Barrierefreiheit der Apps in den Blick und arbeiten mit unserem Technologiepartner vmapit unter Einbindung von Menschen mit Behinderungen als Testnutzer*innen stetig am Abbau von Barrieren. Die Apps sollen als digitales Werkzeug zur Kommunikations- und Prozessvereinfachung den Selbsthilfeorganisationen oder Selbsthilfekontaktstellen dienen und als datenschutzkonformes Sprachrohr zur Selbstvertretung und zum Austausch von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen genutzt werden können.
Zwei Prototypen und viele Erkenntnisse in Bezug auf die Umsetzung von Barrierefreiheit und Digitalisierungsvorhaben in Selbsthilfeorganisationen wurden in der Pilotphase gesammelt. Auf diesen wird nun im Hauptprojekt aufgebaut. Dabei fußt das Projekt auf zwei Säulen:
In Säule A bringen wir den Abbau von technischen Barrieren in den Apps voran. Dazu binden wir bis zu drei Selbsthilfeorganisationen ein, die die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm) betreibt bereits seine in der Planungsphase entwickelte App „bvkm aktiv“ und wird auch beim Hauptprojekt als Kooperationspartner dabei sein. Gemeinsam arbeiten wir an der Verbesserung ihrer App. Zwei weitere Organisationen, die die Interessen von Menschen mit Hörbehinderungen und Sehbeeinträchtigungen bzw. blinden Menschen vertreten, wollen wir außerdem gewinnen, um eine breite Zielgruppe abzudecken. Mit Testnutzer*innen als Exper*innen in eigener Sache sowie mit externen BITV-Tests wollen wir die Zugänglichkeit der Apps verbessern.
In Säule B wollen wir vor allen Dingen Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfekontaktstellen darin unterstützen, ihr Angebot digitaler aufzustellen. Sie bekommen die Möglichkeit, eine auf ihre Bedarfe und das eigene Corporate Design angepasste datenschutzkonforme App entwickeln zu lassen. Zu der Konzeption der App werden sie beraten und erhalten nach der Entwicklung des ersten Prototyps durch unseren Technologiepartner vmapit eine Schulung, um die App zu betreiben und mit Inhalten zu befüllen. Die Apps sollen u.a. das Angebotsportfolio der beteiligten Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfekontaktstellen erweitern, neue Zugänge schaffen, Prozesse erleichtern sowie Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen dienen, den Kontakt zu ihrer Organisation und anderen Betroffenen zu stärken und niedrigschwelliger zu gestalten. Außerdem fließen die Erfolge im Abbau von Barrieren in die Entwicklung der Apps in Säule B.
Langfristiges Ziel des Projekts ist es, das Modul-Set von vmapit barrierefrei auszugestalten, sodass auch künftig andere Organisationen und Vereine außerhalb der Selbsthilfe von möglichst barrierefreien Apps profitieren können.
Sie wollen gerne ein App im Rahmen des Projekts entwickeln lassen? Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Projekt-Website. Dort können Sie sich auch für den Newsletter zum Projekt anmelden und bleiben so bei neuen Entwicklungen auf dem Laufenden.
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