csm concrete 2562003 1280 556d840c39Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes,  Teil 362

Der Paritätische

Berlin (Weltexpresso) - Im 10. Bericht für das Jahr 2023 werden die Unzulänglichkeiten der nationalen Drogenpolitik beschrieben und Maßnahmen zur Weiterentwicklung aufgezeigt.


Als Alternative zum Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung wurde der Bericht seit 2014 jährlich von akzept e. V. in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe und JES Bundesverband herausgegeben. Die Bundesregierung verzichtet seit 2023 auf einen „offiziellen“ Bericht, somit steht der Alternative Drogen- und Suchtbericht nunmehr für sich.

Die Herausgeber*innen weisen darauf hin, dass retrospektiv einige drogen- und suchpolitische Forderungen umgesetzt wurden, wie die Rechtsgrundlage zum Drug Checking, auch in Drogenkonsumräumen, oder das Gesetz zur medizinischen Verwendung von Cannabis. Ein ansatzweiser Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik ist mit dem vorliegenden Cannabisgesetzentwurf zur regulierten Freigabe von Cannabis für Erwachsene zu verzeichnen, der im Dezember 2023 in 2. und 3. Lesung im Bundestag beraten werden soll.

Es bleibt aus Sicht der Herausgeber*inne jedoch noch sehr viel zu tun, um die Möglichkeiten der Schadensminderung für Konsumierende legaler und illegaler Substanzen für die Praxis nutzbar zu machen. Nach wie vor fehlt es der deutschen Drogenpolitik an einer wissenschaftlich fundierten Gesamtstrategie mit klar definierten Zielen. Wirksame und evidenzbasierte Methoden der Prävention bzw. zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken beim Substanzkonsum werden nicht umgesetzt, trotz hoher Konsumprävalenzen in Bezug auf Alkohol, Tabak und anderen Drogen im europäischen Vergleich.

Als Fazit wird für das Deutschland festgehalten: „Hoher Konsum, wenig Steuerung, mangelhafte Regulation!“ Im Schwerpunkt befasst sich der diesjährige Bericht mit den Themen Cannabis, Harm-Reduction und einem Kapitel zu den aktuellen Herausforderungen im Umgang mit der Droge Crack.

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