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Judith Mischke

Hamburg (Weltexpresso) - Vielleicht erinnern Sie sich: In einer der vorigen Ausgaben von „Gute Besserung!“ ging es um Erkältungskrankheiten (zum Nachlesen noch einmal hier). Nun gibt es Neuigkeiten zu Medikamenten mit einem Bestandteil darin, der nicht nur den Schnupfen, sondern auch das Krankheitsgefühl für einige Stunden verschwinden lässt, berichtet meine Kollegin Nike Heinen aus dem Wissen-Ressort. Die Rede ist von Pseudoephedrin. Das besagte Pseudoephedrin wird gerne mit Ibuprofen, Paracetamol oder auch Acetylsalicylsäure kombiniert angeboten. „Der Wirkstoff ist seit Jahrzehnten in Erkältungsmitteln, aber auch in Spray gegen Heuschnupfen enthalten“, erklärt Heinen.

Seit dem Frühjahr haben Experten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Daten zu den in Deutschland frei verkäuflichen Medikamenten genauer unter die Lupe genommen. „Nicht nur die aus der Zulassung, auch die aus der echten Welt, was außerhalb von Studien mit den Menschen passierte“, ordnet Heinen dazu ein. Zuständig ist für so eine Nachbetrachtung das Sicherheitskommitee der EMA – und dieses empfahl nun neue Maßnahmen für Arzneien mit Pseudoephedrin. Alle Details dazu hier:

ERKÄLTUNGS-MEDIKAMENTE
Vorsicht beim Wirkstoff Pseudoephedrin

Erkältungsmittel sollen Schnupfen und Gliederschmerzen verschwinden lassen. Die Europäische Arzneimittelagentur warnt nun: Der in einigen Präparaten erhaltene Wirkstoff Pseudoephedrin kann lebensbedrohliche Zustände auslösen.

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Ganz neu sind die Probleme übrigens nicht: Schon in der Vergangenheit gab es Hinweise auf Nebenwirkungen mit Pseudoephedrin. „Fälle einer gestörten Hirndurchblutung, die rund um die Einnahme von entsprechenden Präparaten aufgetreten sind, haben kürzlich die Arzneimittelbehörde in Frankreich auf den Plan gerufen“, schrieb unsere Autorin Franziska Draeger bereits im Februar. Was zu dem Zeitpunkt bekannt war, und wie die französische Arzneimittelbehörde interveniert hat, lesen Sie  hier.

Freier Atem, weniger Kopfdröhnen, verbesserter Schlaf – Nasensprays können bei Schnupfen ein echter Segen ein. Doch für mindestens 100.000 Menschen in Deutschland sind sie mehr als das: Ihre Abhängigkeit von den frei verkäuflichen Atembefreiern ist so groß, dass man sie in Apothekerkreisen als Nasenspray-Druffis bezeichnet, in Anlehnung an die ecstasysüchtigen „Druffis“ der Techno-Szene, hat Kollege Jörg Zittlau vor einiger Zeit herausgefunden. Zittlau sprach hier mit einem HNO-Arzt über die Abhängigkeit von Nasensprays.

Weitere Leseempfehlungen finden Sie wie gewohnt direkt im Anschluss:


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