Bild Zukunftsvisionen 1

Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 398


Der Paritätische

Berlin (Weltexpresso) - Über die Klimakrise und ihre Folgen nachzudenken ist oft schwierig. Unsicherheiten und Angst, sowie Handlungsohnmacht betreffen eine Vielzahl von Menschen. Zudem ist für Viele die Vorstellung einer klimaneutralen oder gar regenerativen Zukunft und der Weg dahin abstrakt und nicht unbedingt greifbar. Doch wie genau könnte diese Zukunft aussehen und wie können wir gemeinsam den Weg der sogenannten sozialökologischen Transformation gehen?

Reinventing Society

Mit der Frage nach positiven Zukunftsbildern und einer regenerativen Gesellschaft kennt sich das Team von Reinventing Society aus Berlin besonders gut aus. Ihr Ziel ist es, Menschen mit utopischen Zukunftsbildern, Vorstellungen von einer nachhaltigen und gerechteren Welt, das eigene Visionieren zu ermöglichen. Denn eine Utopie ist etwas, was bisher nur in der Vorstellungskraft von Menschen existiert und noch nicht Wirklichkeit ist. Ein utopischer Blick in eine lebenswerte Zukunft kann daher besonders inspirieren und motivieren. So können eigene Gestaltungsräume sichtbar und Veränderungsprozesse leichter angestoßen werden.

Anerkennen was ist

Eine gerechte Gesellschaft mit Teilhabemöglichkeiten für Jede*n ist das Bestreben der Sozialen Arbeit. Wir setzten uns für die Bedürfnisse benachteiligter Menschen ein und das obwohl wir selbst unter starker Arbeitsbelastung leiden. Oftmals reichen die Kapazitäten gerade einmal für eine Schadensbegrenzung aus und gleichzeitig werden auch die Folgen der Klimakrise in Deutschland immer spürbarer. Gefühlt taumeln wir von einer Krise in die nächste. Frustration und Hoffnungslosigkeit können daher überhandnehmen. Die Zeit im Arbeitsalltag für utopische Zukunftsvisionen zu finden, kann schwierig sein.

Für den Traum einer Utopie

Trotzdem: Wir wollen den Einstieg ins neue Jahr nutzen und euch einladen, einmal innezuhalten. Stellt euch allein, in eurem Team oder mit euren Teilnehmenden die Fragen:  Wie sieht unser utopischer sozialer Träger der Zukunft aus? Wie wird gearbeitet? Welche Menschen arbeiten dort? Welche Angebote gibt es und für wen? Gibt es viel Grün und Schatten? Gibt es eigene Gemüsebeete und Obstbäume? Gibt es eine Photovoltaikanlage? Gibt es vielleicht überdachte Fahrradparkplätze und eine gute Anbindung an einen kostenlosen ÖPNV? In was für einem Stadtteil ist eurer Träger eingebettet? Wie sieht dort das Miteinander im Gemeinwesen aus? Welche neuen Allianzen und Zusammenschlüsse können entstehen? Was hat sich noch verändert?

Wenn wir uns diese Fragen stellen, kommen wir ins Träumen. Wir fangen an, nicht nur die bestehenden Probleme zu sehen, sondern mögliche Lösungen. Es öffnet sich ein Raum für Ideen und Handlungsspielräume. Wir kreieren uns ein Bild einer möglichen Zukunft. Einer nachhaltigen Zukunft, einer Zukunft in der ein lebenswertes Leben in einer vielfältigen und sozial gerechten Gesellschaft im Einklang mit der Natur möglich ist. Oftmals erinnern wir uns dabei an Beispiele, in denen manche dieser Ideen bereits Realität sind. Orte an denen Realutopien bereits gelebt werden, wo Menschen durch die Kraft ihrer Visionen bereits nachhaltige Veränderungen geschaffen haben.

Utopische Versionen für heutige Veränderungen nutzen

Wir erhalten eine Vorstellung von dem, was auch bei uns Wirklichkeit werden kann. Genau diese Vorstellungskraft und Energie wollen wir nutzen. Denn mit einer utopischen Zukunft vor Augen und tollen Realutopien, fällt es uns leichter Kraft und Mut für Veränderungen zu mobilisieren. Wir laden euch daher ein, mit euren Zukunftsvisionen positiv auf das neue Jahr zu blicken. Vielleicht habt ihr auch schon direkt eine Idee, was ihr als Nächstes verändern möchtet, um eurer Utopie ein kleines Stück näher zu kommen. Auf ein spannendes neues Jahr!

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©Der Paritätische