Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 428
Der Paritätische
Berlin (Weltexpresso) - Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Paritätischen Gesamtverbandes zeichnet Stefanie Köhler im aktuellen Mitgliedermagazin ein Bild der Entwicklung des Verbandes hin zu einem Dachverband von über 10.800 eigenständigen gemeinnützigen Organisationen im Sozial- und Gesundheitsbereich.
Als am 7. April 1924 eine Gruppe von Gleichgesinnten aus unabhängigen Krankenanstalten und Reha-Einrichtungen im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus in Berlin-Charlottenburg zusammenkommt, um die Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands e. V. zu gründen, stehen zunächst pragmatische Motive im Vordergrund. Angesichts des verlorenen Ersten Weltkrieges, von Inflationserfahrungen und der allgemeinen Krisenhaftigkeit der Weimarer Republik gilt es, die materielle Existenz der eigenen Mitgliedsorganisationen sicherzustellen.
Bereits 1920 unternimmt man deshalb den ersten Schritt zur reichsweiten Organisation und gründet die Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Kranken- und Pflegeanstalten Deutschlands. Doch um die von der Reichsregierung angekündigten Zuschüsse für anerkannte Wohlfahrtsverbände erhalten zu können, muss die noch junge Vereinigung in allen Bereichen der Wohlfahrtspflege reichsweit aktiv sein. Mit dem Gründungsakt im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus im April 1924 erweitert sich perspektivisch das Wirkungsfeld neben der Gesundheitsfürsorge um die Erziehungs- und Wirtschaftsfürsorge, die Bedingungen zum Erhalt der Zuschüsse sind somit erfüllt.
Den Vorsitz übernimmt wie bereits bei der Vorgängerorganisation Leopold Langstein, einer der führenden Kindermediziner der Weimarer Republik und Leiter der Reichsanstalt zur Bekämpfung der Kinder- und Säuglingssterblichkeit.
Die Entwicklung des Paritätischen im Nationalsozialismus, die Bedeutung sozialer Bewegungen für den Verband sowie jüngere Meilensteine können Sie hier im Magazin nachlesen.
Ein ausführlicher Zeitstrahl zur Geschichte des Paritätischen - illustriert mit historischem Bild- und Videomaterial - steht in Kürze online zur Verfügung.