Veröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 514
Der Paritätische
Berlin (Weltexpresso) - Am 17. Mai 2024 ist IDAHOBIT („International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia“), der jährliche Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Der 17. Mai erinnert an die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1990, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu klassifizieren. Der diesjährige Aktionstag läuft unter dem Motto: "Niemand wird zurückgelassen: Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle". Der Tag ist aktuell wichtiger denn je, denn in den vergangenen Jahren stiegen die Zahlen der polizeilich erfassten Hasskriminalität gegen LSBTIQ* an. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Kriminalität gegen LSBTIQ stieg in den letzten Jahren an
Hasskriminalität ist seit 2001 ein Themenfeld der politisch motivierten Kriminalität (PMK). Das Bundesinnenministerium veröffentlicht Zahlen zu LSBTIQ*-feindlich motivierten Straf- und Gewalttaten als politisch motivierte Kriminalität (PMK) – Hasskriminalität aufgrund der sexuellen Orientierung und seit 2020 auch Hasskriminalität aufgrund von "Geschlecht/sexuelle Identität" bzw. seit 2022 aufgrund von "geschlechtsbezogener Diversität". Am 09. Mai 2023 stellte das Bundesinnenministerium zuletzt die Statistik über politisch motivierte Gewalttaten für das Jahr 2022 vor.[1] Dort war zu lesen:
Im Unterthemenfeld „Sexuelle Orientierung“ wurden 1.005 Straftaten erfasst, dies entspricht einer Steigerung von 15,52 % gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Delikte (63,48 %) wurden im Phänomenbereich PMK -nicht zuzuordnen- gemeldet. Es wurden phänomenübergreifend 227 Gewaltdelikte (2021: 164), davon 213 Körperverletzungen (2021: 154), registriert. In 341 Fällen (2021: 310) wurden Beleidigungen zur Anzeige gebracht.[2]
Zahlen für das Jahr 2023 werden zeitnah erwartet.
Queere überregionale Mitgliedsorganisationen des Gesamtverbands
Der Paritätische Gesamtverband engagiert sich an der Seite der Menschen, die sich für die Gleichberechtigung von homo-, bi-, inter- und transgeschlechtlichen Menschen einsetzen. Zu den überregionalen Paritätischen Mitgliedsorganisationen und Angeboten im Bereich Queer gehören u.a.: Aidshilfe, ASB Queer, Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren BISS, Bundesverband Trans*, Dachverband Lesben und Alter, LSVD, pro familia, Lambda Bundesverband und Queere Bildung.
Paritätisches Engagement fürs Themenfeld Queer
Der Paritätische arbeitet aktuell im Aktionsplan Queer Leben der Bundesregierung mit und engagierte sich im Dialogforum Geschlechtliche Vielfalt des Bundesfamilienministeriums.
Der Gesamtverband hat in seinen Gremiensitzungen Ende April 2021 Paritätische Eckpunkte zum menschenrechtlichen Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität beschlossen. Sie bilden die Grundlage für die Paritätische Verbandsarbeit im Themenbereich Queer. Der Paritätische verfügt über einen Schwerpunktbereich Queer in seinem Webangebot.
[1] Anzahl der polizeilich erfassten Delikte gegen die sexuelle Orientierung in Deutschland¹ von 2001 bis 2022, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/870110/umfrage/polizeilich-erfasste-delikte-gegen-die-sexuelle-orientierung-in-deutschland/ (abgerufen am 2. Mai 2024).
[2] Politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2022, https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/nachrichten/2023/05/pmk2022-factsheets.pdf;jsessionid=3627F399F9F8129D6D910C911693BF13.live882?__blob=publicationFile&v=5, S. 12.
Weiterführende Links
Queer im Paritätischen
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