BabyartikelParitätischen Gesamtverbandes, Teil 661

Der Paritätische

Berlin (Weltexpresso) - Vom 4.-8. Dezember 2023 haben sich 19 Hebammen, Gynäkolog*innen, Medizinstudierende und Studierende der Hebammenwissenschaft bei der Winter School darüber ausgetauscht, wie die Geburtshilfe gerechter gestaltet werden kann. Die Dokumentation fasst die Inhalte der Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden zusammen und gibt somit auch weiteren Interessierten einen Einblick in die Winter School. Die Schwerpunktthemen der eingeladenen Referierenden waren intersektionale Perspektiven auf eine gerechtere Hebammenversorgung, Anti-Rassismus in der Geburtshilfe, queersensible Hebammenarbeit und die Begleitung nach einem negativen oder traumatischen Geburtserlebnis.

Zum Projekt:

Der Zugang zu angemessener gesundheitlicher Versorgung für Schwangere und Gebärende ist ein Menschenrecht und hat direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität von gebärenden Personen sowie ihre gesellschaftliche Teilhabe. Das deutsche Gesundheitssystem ist von einem stetigen Personalmangel, Hierarchiestrukturen und einer enormen Arbeitsbelastung der Fachkräfte geprägt. Immer wieder berichten Fachkräfte und Personen, die eine Geburt erlebt haben, von mangelnder Versorgung, Gewalterfahrungen und Diskriminierung in der Schwangerenversorgung oder unter der Geburt. Besonders betroffen sind marginalisierte und minorisierte Personen, wie beispielsweise Black, Indigenous, People of Colour (BIPoC), trans*, inter* und andere queere Personen, Menschen, die in Armut leben, und Menschen mit Sprachbarrieren, Beeinträchtigungen oder Erkrankungen.

Das Projekt „Selbstbestimmung und Vielfalt in der Geburtshilfe“ des pro familia Bundesverbands, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, möchte dem entgegenwirken. Verschiedene Veranstaltungen sollen Fachkräften der Schwangerenversorgung, Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung sowie jungen pro familiaEngagierten im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) die Möglichkeit bieten, sich entsprechend einer reproduktiven Gerechtigkeit zu informieren. Das Projekt zielt darauf, vielfältige Bedarfe sichtbar zu machen und eine Debatte anzustoßen, um Fachkräfte zu sensibilisieren, so dass Gebärenden trotz struktureller Herausforderungen mehr Selbstbestimmung unter der Geburt ermöglicht, Gewalt im Geburtsumfeld reduziert und der Weg zu einer menschenrechtskonformen Geburtshilfe geebnet wird.

Projektlaufzeit: 01.03.2023 - 31.12.2024

Alle Veranstaltungen des Projekts werden dokumentiert, so dass Fachkräfte rund um die Geburt langfristig auf die Inhalte, Perspektiven und Anregungen der Expert*innen zugreifen können.

Zur Dokumentation: https://www.profamilia.de/fileadmin/profamilia/Projekt_Geburtshilfe/Doku_Winterschool_2023_barrierefrei.pdf

Quelle: pro familia Bundesverband


Dokumente zum Download

Doku_Winterschool_2023_barrierefrei.pdf (3 MB)

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