Erster gegen Zweiter – am Montagabend geht es für die Eintracht Frauen zum Deutschen Meister nach München
Hartwig Handball
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Statistisch gesehen wird es das Duell der Superlative dieser bisherigen Bundesligasaison: Denn am Montag, 4. November, kommt es zum Aufeinandertreffen der besten Offensiven, der besten Defensiven, der Teams mit dem meisten Ballbesitz und der Teams mit den besten Passquoten.
Zurück aus der Länderspielpause gastieren die Eintracht Frauen beim FC Bayern München und wollen gegen den Meisterschaftsfavoriten an die erfolgreiche Phase von zehn Ligaspielen ohne Niederlage vor dem 0:1 gegen Bremen anknüpfen. Anpfiff ist um 18 Uhr am FC Bayern Campus. Sport1, Magenta Sport und DAZN übertragen live.
Der Gegner
Tabellenplatz eins, der amtierende Deutsche Meister ist auf Kurs. Deutliche Siege gab es in dieser Bundesligasaison über Leipzig (6:2), Hoffenheim (1:5) und Bremen (4:0), das Team von Alexander Straus tat sich aber auch schon durchaus schwer. Gegen die Kölnerinnen gab es „nur“ ein knappes 1:0, vor der Länderspielpause erkämpfte man sich nach zweimaligem Rückstand gegen Leverkusen noch ein 3:2. Dem VfL Wolfsburg hingegen mussten sich die Münchnerinnen mit 0:2 geschlagen geben.
Schon mehrfach bewies der FCB dabei seine Comeback-Qualitäten: Neun Punkte holten die Münchnerinnen, das mit 28 Jahren und 65 Tagen im Durchschnitt erfahrenste Team, nach Rückständen – das ist klarer Ligahöchstwert. Im Sommer ohne namhafte Abgänge als Team zusammengeblieben vertraute Alexander Straus bislang in jedem Spiel auf Giulia Gwinn, Georgia Stanway und Pernille Harder in der Startelf.
Statistik
Erster gegen Zweiter zeigt vor dem Duell nicht nur die Tabelle, sondern auch zahlreiche Statistiken: Es kommt zum Aufeinandertreffen der besten Offensiven (SGE 22 Tore, FCB 21), der Teams mit der besten Schussgenauigkeit (SGE 62 Prozent, FCB 60 Prozent), der besten Chancenverwertung (22 vs. 27 Prozent), der höchsten Passquote (83 vs. 87 Prozent), den meisten Pässen (3744 vs. 4434), dem meisten Ballbesitz (63,4 vs. 70,2 Prozent), den wenigsten Gegentoren (4 vs. 7) und den wenigsten zugelassenen Schüssen (54 vs. 58).
In der Offensive kommt es zudem zum Duell von drei der fünf besten Scorerinnen in dieser Bundesligasaison: Alleine an der Spitze steht Laura Freigang mit acht Torbeteiligungen (7 Tore, 1 Assist), dahinter folgen direkt Nicole Anyomi (4 Tore, 3 Assists) und FC Bayerns Klara Bühl (3 Tore, 4 Assists) auf dem geteilten zweiten Platz. Insgesamt treffen neun Spielerinnen aus der Top 20 der Liga in Sachen Tore und Torvorlagen aufeinander.
Möchte man eine Schwäche der Münchnerinnen ausmachen, ist diese wohl am ehesten in der Zweikampfstärke zu finden. 48 Prozent gewonnene Zweikämpfe bedeuten Platz neun in der Tabelle. In den Top 15 der besten Zweikämpferinnen findet sich keine Münchnerin, Sarah Zadrazil ist die Zweikampfstärkste mit 60 Prozent auf Platz 19. Mit Sophia Kleinherne (71,8 Prozent) und Lisanne Gräwe (66,2 Prozent) ist Frankfurt zweifach in der Top 10 vertreten.
Vergangene Duelle
Der Fakt, dass der FC Bayern München seit fünf Bundesligaspielen gegen die Eintracht unbesiegt ist (drei Siege, zwei Unentschieden), zeigt nur eine Seite der Medaille. Denn gerade in der vergangenen Saison machten es die Adlerträgerinnen dem Deutschen Meister richtig schwer. Im Hinspiel in der Allianz Arena erkämpfte sich das Team von Niko Arnautis ein 0:0, beim Rückspiel im Stadion am Brentanobad musste man sich durchaus unglücklich mit 1:2 geschlagen geben – mit 16 zu fünf Torschüssen dominierten die Frankfurterinnen das Spiel über weite Strecken. Im DFB-Pokal musste sich die Eintracht zudem erst im Elfmeterschießen dem FCB geschlagen geben. In insgesamt 48 Ligaduellen hat Frankfurt mit 23 Siegen knapp die Nase vorne, 20 Niederlagen und fünf Unentschieden vervollständigen die Statistik.
Personal
Erst am Freitag füllt sich der Trainingsplatz am Deutsche Bank Park wieder deutlich, dann kehren alle Nationalspielerinnen nach Frankfurt zurück. Mit Lina Altenburg, Lea Paulick, Sophie Nachtigall sowie Jella Veit waren zwischenzeitlich nur vier Spielerinnen in Frankfurt verblieben. Carlotta Wamser, die sich bei der U23-Nationalmannschaft eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, wird am Montag definitiv ausfallen, genauso wie die Langzeitverletzten Ilayda und Dilara Acikgöz.
Beim FC Bayern München sah es in den vergangenen anderthalb Wochen ähnlich aus: 17 Spielerinnen waren mit ihren Nationalteams unterwegs. Mala Grohs hatte ihre Reise zu den DFB-Frauen aufgrund einer Mandel-Operation absagen müssen, Lea Schüller und Sydney Lohmann reisten aufgrund von Kniebeschwerden ab. Bereits seit Saisonstart fehlen langzeitverletzt im FCB-Kader Tainara, Katharina Naschenweng, Lena Oberdorf und Franziska Kett.
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Quelle: Eintracht Frankfurt