Haris Seferovic rettet die Eintracht bei  Relegations-Rückspiel in Nürnberg durch sein Tor zum 0:1 in Nürnberg, Spielbericht

Jürgen Schneeberger

Nürnberg (Weltexpresso) - Von der ersten Minute an war die Eintracht sehr spielbestimmend. Nürnberg wollte von Anfang an nur die Null halten. Nürnberg stand hinten mit allem, was sie hatten, in der eigenen Hälfte und machten es der Eintracht fast unmöglich ein Tor zu machen, ein Tor das unabdingbar ist, um erstklassig zu bleiben.

 

Alle 10 Nürnberger Feldspieler standen um den eigenen 16 Meterraum und verhinderten den Abschuß eines Eintrachtspielers - erst recht Richtung Tor. Die Rollen waren klar zusehen, die Nürnberger total auf defensiv mit zwei dicht nebeneinander stehenden Abwehrketten und auf Konter lauernder Einstellung und die Eintracht mit der totalen Offensive und nur mit einem Ziel, den Ball hinter Nürnbergs Raphael Schäfer Torlinie zu bekommen.


Dann der ganz große Schock in der 8. Minute für die Eintracht. Marc Stendera geht nach einem Zweikampf mit Sepsi zu Boden und krümmt sich vor Schmerzen. In der 11. Minute steht fest, dass es für Stendera am heutigen Tag nicht mehr weiter geht. Nachher stellt sich raus, dass sich Stendera am linken Knie eine Kreuzbandriß und einen Außenmeniskusriß zugezogen hat und für mindestens 6 Monate ausfallen wird. Für ihn ist dann Fabián ins Spiel gekommen.
In der 12. Minute folgt der erste Torschuss der Nürnberger während der kompletten Relegationsspielzeit -  bis jetzt (Hinspiel ohne eine Torschuss). Aber auch dieser Torschuss brachte keine große Gefahr für das Eintrachttor.


Bis zur Pause drückte die Eintracht immer und immer wieder in Richtung Nürnberger Tor.


Nach der Pause geht es unverändert weiter. Frankfurt drückt und Nürnberg verteidigt. Nürnberg nimmt sich immer wieder sehr viel Zeit für Standards um wichtige Minuten zu gewinnen. Die 66. Minute stellt dann das ganze Stadion auf den Kopf. Die gut 8 bis 10 000 Frankfurter Zuschauer stehen Kopf, weil sich Gacinovic  gegen zwei Nürnberger durchsetzt, dann mit einer flachen Flanke Severovic bedient und der muss nur noch den Fuß hinhalten, damit der Ball ins Nürnberger Tor rollen konnte.


Des einen Freud, des anderen Leid. Die Nürnberger Zuschauer standen wie unter Schockstarre. Nun begann aber auch Nürnberg Fußball zu spielen und sie waren auch jetzt bei ihren Standards sehr schnell, denn jetzt ging es um alles. Aber nun hatte die Eintracht auf einmal sehr viel Zeit, wofür die Nürnberger Zuschauer überhaupt kein Verständnis zeigten. Gerade noch waren es ihre Nürnberger, die mit dem vielen Zeitspiel alles richtig machten.


Nürnberg kämpfte nun, ohne die Frankfurter Abwehr aber größer in Gefahr zu bringen. Die Frankfurter spielen jetzt ordentlich auf Zeit und bringen die 90 Minuten ohne Gegentor über die Runden. Auch die vier Minuten Nachspielzeit können die Nürnberger nicht nutzen.


In einem Spiel, wo eine der beiden Mannschaften auf weit über 70% Ballbesitz kommt, ist es verdient, wenn diese auch gewinnt. Nürnberg war in beiden Spielen sehr defensiv ausgerichtet, die Mannschaft hat keinen 100%igen Aufstiegswillen gezeigt und bleibt deswegen verdient in der zweiten Liga. Die Eintracht hat mit viel Kampf, Moral und ungebremsten Siegeswillen die 1. Bundesliga verdient verteidigt.