DFB und BMZ verstärken Zusammenarbeit „Sport für Entwicklung“
Hartwig Handball
Augsburg (Weltexpresso) - Zu was Fußballspiele alles gut sind, das hat der Deutsch Olympische Sportbund (DOSB) gerade mitgeteilt: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und das Bundesministerium für wirtschaftli-che Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben am Rande des Benefizländerspiels Deutschland gegen Slowakei am Sonntag (29. Mai) in Augsburg ihre Kooperation im Bereich „Sport für Entwicklung“ durch eine Partnerschaftserklärung verstärkt.
Als Schwerpunkt der Kooperation wurde die Integration und Förderung von Flüchtlingen durch Fußball festgelegt. Das gab der DFB bekannt.
DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte: „Der Fußball hat eine gesellschaftliche Verantwortung, die weit über Landesgrenzen hinaus geht. Wir sehen es als wichtigen Teil unseres internationalen Engagements an, die Kraft und die Potenziale des Fußballs zu nutzen, um anderen Ländern in ihrer Entwicklung zu helfen. Wir freuen uns darüber, diese wichtige Arbeit künftig im engen Zusammenspiel mit dem BMZ ausweiten und intensivieren zu können.“
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte: „Ich bin fest davon überzeugt: Sport öffnet nicht nur Herzen, sondern auch Perspektiven. Genau dieses Potenzial möchte ich mit der entwicklungspolitischen Partnerschaft ,Sport für Entwicklung’ mit dem DFB nutzen, um etwas zu bewegen, in unseren Partnerländern und in der deutschen Öffentlichkeit.“
Seit fast 30 Jahren werden im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) Sportprojekte gefördert, um Menschen zu mobilisieren und sie sozial und wirtschaftlich zu integrieren. Seit mehr als 50 Jahren leistet der DFB in Zusammenarbeit mit dem Dachverband des deutschen Sports, also seit 2006 mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), Fußball-Entwicklungshilfe in der ganzen Welt.
Trainer werden ausgebildet, Sportstätten nachhaltig gefördert und Vereine und Verbände geschult. Gemeinsame Projekte bestehen unter anderem in Afghanistan, Brasilien, Jordanien, Kolumbien, Mosambik, Namibia und in den palästinensischen Gebieten. Der DFB bringe sein internationales Netzwerk, sportliches Knowhow und personelle Ressourcen in die Kooperation ein, das BMZ stelle die entwicklungspolitische Expertise und biete Zugänge zu lokalen Akteuren.
Wichtiger Teil der Partnerschaft sei die Initiative „Mehr Platz für Sport – 1.000 Chancen für Afrika“, die das BMZ im Jahr 2014 ins Leben gerufen hat, heißt es weiter. Sie fördere in ausgewählten Ländern Afrikas den Bau von Sportplätzen als sichere Orte des sozialen Miteinanders, kombiniert mit der Ausstattung von Sportmaterialien und pädagogischen Ausbildungsprogrammen.
Im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit bei der Integration und Förderung von Flüchtlingen durch Fußball haben die Partner vereinbart, Trainer und Ausbilder nach Afghanistan, Jordanien, Kolumbien, Nordirak und in die palästinensischen Gebiete zu entsenden. Sie werden Fußballtrainings und Sportveranstaltungen für Flüchtlinge sowie Schulungen für Trainer/innen und Sportlehrer/innen anbieten und Lehr- und Trainingsmaterialien entwickeln. Das gemeinsame Engagement soll Flüchtlingen in Flüchtlingslagern und in aufnehmenden Gemeinden neue Perspektiven eröffnen.