Der vielseitige Autor aus Leipzig wird neuer Stadtschreiber von Bergen-Enkheim
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das ist eine gute Nachricht. Denn der Sprachkünstler aus Leipzig, dessen Romane bekannt sind, die hervorragenden Kurzgeschichten weniger und die vielen Drehbücher nur immer dann, wenn die Filme Preise bekommen, wie jüngst, als eine Kurzgeschichte von ihm verfilmt wurde und auf der Berlinale umjubelte Premiere hatte: IN DEN GÄNGEN (unbedingt ansehen), dieser Autor wurde hier nicht immer gut behandelt.
Wir freuen uns auf jeden Fall mächtig und sind sicher, Clemens Meyer wird hier einiges aufmischen. Außerdem wird's viel zu lachen geben. Clemens Meyer ist so scharfsichtig wie unterhaltsam. Das irritiert den einen oder anderen.
In der Begründung der Jury für die Wahl des neuen Stadtschreibers von Bergen- Enkheim heißt es zur Stadtschreiberwahl: Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle/Saale, wuchs im Arbeiterviertel Leipzig-Ost auf. Er ist verheiratet und lebt in Leipzig, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Clemens Meyer gehört zu den prägenden Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Er schreibt Geschichten, Romane aus unserer Zeit, so zerrissen wie unser Leben, so düster wie die Welt, so schön wie die schönsten Hoffnungen. Ihn interessiert nach eigener Aussage das Stille, das Verborgene, und gleichzeitig die Ästhetik von Gewalt, die Eruptionen, Emotionen, das Dunkle. Der Mensch, so banal das klingt, als Spielball des Schicksals, der Liebe, der Gesellschaft, und sein Aufbegehren, seine Suche nach etwas wie Glück, die Einsamkeit, das Scheitern. Das poetisch umzusetzen ist eine Herausforderung. Dabei ist er äußerst unterhaltsam.
Als 45. Amtsinhaber wird Clemens Meyer für ein Jahr im Stadtschreiberhaus in Bergen wohnen und arbeiten können. Außer dem Wohnrecht erhält er ein Preisgeld von 20.000 Euro. Er tritt die Nachfolge von Thomas Melle an.
Namhafte Amtsinhaber waren nach Wolfgang Koeppen unter anderen Peter Härtling, Jurek Becker, Günter Kunert, Ulla Hahn, Eva Demski, Katja Lange-Müller, Robert Gernhardt, Herta Müller, Arnold Stadler, Katharina Hacker, Friedrich Christian Delius, Thomas Lehr und Marcel Beyer. Der Stadtschreiberjury gehören Fachjuroren und Bürgerjuroren an. Bis zu seinem Tode gehörte auch Peter Härtling der Jury an.
In Bergen-Enkheim wurde vor über 40 Jahren das symbolische Amt „Stadtschreiber“ erfunden, das Schule gemacht hat und von zahlreichen anderen Städten in Deutschland aufgegriffen wurde.
Der Literaturpreis wird am Freitag, 31. August, um 19 Uhr, im Festzelt auf dem Berger Marktplatz verliehen. Thomas Melle hält eine Abschiedsrede und übergibt symbolisch den Schlüssel für das Stadtschreiberhaus an seinen Nachfolger, der sich mit einer Antrittsrede dem Publikum vorstellt. Als Festredner konnte Jens Bisky gewonnen werden.
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© www.meyer-clemens.de
Info:
Veranstalter des Stadtschreiberfestes sind die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim mbH und der Ortsbeirat Bergen-Enkheim.