Claudia Gabler Foto Barbara Rudaerhält Kurt Sigel-Lyrikpreis des deutschen PEN

Günther Winckel

Darmstadt (Weltexpresso) - Der deutsche PEN zeichnet die Autorin Claudia Gabler mit dem Kurt Sigel-Lyrikpreis aus. „Auf einmalige und frappante Weise gelingt Claudia Gabler in ihrem Gedichtzyklus Glaziale Reste eine Neuschöpfung und Komposition der äußeren und inneren Wirklichkeiten. Ihre Sprache ist zugleich streng und anarchistisch, die stets überraschenden und faszinierenden Bilder erzeugen eine komplexe, eindrückliche Welt aus oszillierenden Seinszuständen.

Perspektiven der Wahrnehmung und des Bewusstseins durchdringen und überlagern sich, heutige Sprechakte werden gekonnt umspielt und reflektiert, der Literaturkanon schwingt leise und wie selbstverständlich mit. Die Verse sind beseelt von feiner Ironie und einem bisweilen robusten, bodenständigen Humor“, so die Einschätzung der Jury, der Uta-Maria Heim, Barbara Krohn und Hans Thill angehören.

Stifter des mit 4.000 € dotierten Preises, den der deutsche PEN alle zwei Jahre ausschreibt, ist der Frankfurter Schriftsteller Kurt Sigel, der sich als Autor von Romanen, Erzählungen, Gedichtbänden und von Büchern in hessischer Mundart, teilweise mit eigenen Zeichnungen und Cartoons illustriert, einen Namen gemacht hat. Der Preis wird am 7. Mai 2020 im Rahmen der PEN-Jahrestagung in Tübingen verliehen. Die Laudatio hält die Schriftstellerin und Hörspieldramaturgin Uta-Maria Heim.

In der Begründung der Jury heißt es weiterhin: „Diese Poesie ist gescheit und hellwach. Sie folgt einer ästhetischen Selbstbeschränkung und bildhaften Bescheidenheit, die sie ganz groß werden lässt: Da wird viel mehr eingelöst als versprochen.“

Foto:
© Barbara Ruda

Info:
Bislang wurden Daniel Falb (2016) und Dorothea Grünzweig (2018) mit dem Kurt Sigel-Lyrikpreis ausgezeichnet.