Klaus Philipp Mertens
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ein besonderer, dicht an Fakten orientierter Krimi wirft bereits seine Schatten voraus.
Ein Giftmord am pharmazeutischen Fachbereich der Frankfurter Universität, dem zwei Professoren zum Opfer fallen, offenbart nicht nur offene bis unterschwellige Intrigen zwischen Lehrstuhlinhabern und Assistenten. Die Polizei stößt bei ihren Ermittlungen auch auf illegale Praktiken im internationalen Medikamentengeschäft. Denn pharmazeutische Unternehmen verlagern die Produktion ins Ausland, u.a. nach China, um Kosten zu sparen. Vielfach ist die gelieferte Ware jedoch minderwertig, ist die Konzentration der Wirkstoffe fehlerhaft oder sie ist gar verunreinigt und gefährdet die Gesundheit Tausender Patienten. Rasch wird deutlich, dass durch die Morde andere kriminelle Vorgänge vertuscht werden sollten. Kommissar Kuschke und seine Kollegen stoßen bei ihren Recherchen, die in die deutsche Industrie und ins Ausland führen, auf ein Kartell des Schweigens.
Das Ziel des Giftanschlags war allem Anschein nach Professor Wissmann; der ebenfalls getötete Professor Zitek schien nur zufällig Opfer geworden zu sein. Bei den Ermittlungen erweist sich das akademische und private Umfeld Wissmanns als zwielichtig und geprägt von Konkurrenz und Leistungsdruck. So hatte der Ermordete eine Affäre mit der Russin Dr. Nowikowa, diese jedoch zu Gunsten einer anderen Geliebten beendet. Mit dem Schweizer Pharmazeuten Martinez konkurrierte Wissmann um die Nominierung für den Nobelpreis. Seinem Oberassistenten Dr. Strohmenger hatte er den Weg zur Professur versperrt. Nicht nur aus formal-fachlichen Gründen, sondern auch, weil sich dieser an undurchsichtigen Medikamentengeschäften beteiligte. Wissmanns Institutskollegin Professor Davison weilte zum Zeitpunkt des Giftmords zwar in den USA, aber ermittlungstechnisch kann ein Auftragsmord nicht außer Betracht gezogen werden.
Verdächtigt wird auch der Student Jens Vogt, dem Wissmann im Examen eine Fünf erteilte und damit dessen akademischer Karriere ein Ende setzte. Wissmanns Witwe, die mit einem Laboranten des Instituts heimlich liiert ist, lügt sich bei den Vernehmungen um Kopf und Kragen. Und seine Sekretärin Krause himmelte ihren Chef zwar an, aber es ist nicht völlig auszuschließen, dass sie aus Eifersucht diesem ans Leben wollte. Der Täter oder die Täterin hat nach Erkenntnissen der Kriminaltechnik Handschuhe getragen; doch solche sind nirgends aufzufinden. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen, die Kommissar Kuschke leitet, erstrecken sich auf das Institut für pharmazeutische Technologie in Frankfurt sowie andere universitäre Einrichtungen, aber auch auf ein bekanntes Chemieunternehmen in Leverkusen sowie dessen Filiale in Prag. Eine Fallanalytikerin und ein Handschuhexperte des Bundeskriminalamts entdecken schließlich Zusammenhänge, die zum Täter führen.
„Doppelmord an der Uni“ ist ein spannender und realistischer Kriminalroman, der die Abhängigkeit deutscher Pharmafirmen von praktisch nicht kontrollierten Herstellern in China und anderen Ländern zu Lasten von Patienten drastisch vor Augen führt. Verfasst hat ihn Susan Szabo, eine Amerikanerin ungarischer Abstammung und deutschsprachige Autorin. Sie studierte Journalistik in den USA und Psychologie an der Universität Zürich, wo sie promovierte. Im Jahre 1985 zog sie nach Bad Homburg und 2009 nach Frankfurt. Nachdem sie bereits als Journalistin, Psychotherapeutin und Übersetzerin tätig war, ist sie seit 1991 freie Schriftstellerin.
Ihr Roman „Amor zählt bis drei“, die Bekenntnisse einer abenteuerlustigen Psychologiestudentin aus den USA auf der Suche nach dem »Homo sexus« im guten alten Europa, wurde 1994 im Ulrike Helmer Verlag und 1997 im Fischer Taschenbuch Verlag (Lizenzausgabe) veröffentlicht. Im 2016 wurde der Roman bei Fischer wieder aufgelegt.
Das Kinderbuch „Melvin, der Superflieger“ wurde im 2017 veröffentlicht.
Ihre in Zürich begonnenen Recherchen zum Thema „frühkindlicher Autismus“ führte sie in Frankfurt zu Ende. Diese ermöglichten es ihr, den Roman „Eisenhut und Hühnerfuß, aus dem Leben eines Autisten“ zu schreiben, der 2018 im Fehland-Verlag erschienen ist.
Mehrere Kurzgeschichten erschienen in Anthologien.
Foto:
Umschlagcover
© Medien-Redaktionsgemeinschaft
Info:
Das von „Doppelmord an der Uni“ ist für den Herbst 2020 geplant. Am 19. März liest Susan Szabo vorab aus dem abgeschlossenen Manuskript im Bibliothekszentrum Sachsenhausen. Veranstalter ist die Kulturinitiative PRO LESEN e.V.. Beginn 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
„Doppelmord an der Uni“ ist ein spannender und realistischer Kriminalroman, der die Abhängigkeit deutscher Pharmafirmen von praktisch nicht kontrollierten Herstellern in China und anderen Ländern zu Lasten von Patienten drastisch vor Augen führt. Verfasst hat ihn Susan Szabo, eine Amerikanerin ungarischer Abstammung und deutschsprachige Autorin. Sie studierte Journalistik in den USA und Psychologie an der Universität Zürich, wo sie promovierte. Im Jahre 1985 zog sie nach Bad Homburg und 2009 nach Frankfurt. Nachdem sie bereits als Journalistin, Psychotherapeutin und Übersetzerin tätig war, ist sie seit 1991 freie Schriftstellerin.
Ihr Roman „Amor zählt bis drei“, die Bekenntnisse einer abenteuerlustigen Psychologiestudentin aus den USA auf der Suche nach dem »Homo sexus« im guten alten Europa, wurde 1994 im Ulrike Helmer Verlag und 1997 im Fischer Taschenbuch Verlag (Lizenzausgabe) veröffentlicht. Im 2016 wurde der Roman bei Fischer wieder aufgelegt.
Das Kinderbuch „Melvin, der Superflieger“ wurde im 2017 veröffentlicht.
Ihre in Zürich begonnenen Recherchen zum Thema „frühkindlicher Autismus“ führte sie in Frankfurt zu Ende. Diese ermöglichten es ihr, den Roman „Eisenhut und Hühnerfuß, aus dem Leben eines Autisten“ zu schreiben, der 2018 im Fehland-Verlag erschienen ist.
Mehrere Kurzgeschichten erschienen in Anthologien.
Foto:
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© Medien-Redaktionsgemeinschaft
Info:
Das von „Doppelmord an der Uni“ ist für den Herbst 2020 geplant. Am 19. März liest Susan Szabo vorab aus dem abgeschlossenen Manuskript im Bibliothekszentrum Sachsenhausen. Veranstalter ist die Kulturinitiative PRO LESEN e.V.. Beginn 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.