Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sagenhaft! Das kommt einem gleich in den Sinn, wenn man die ersten Sagen sich einfach anhört, die ja unsereiner noch aus der Kindheit kennt, aber wie ist es mit den Kindern heute? Und weil Corona schon wieder vor der Tür steht und hineinwill, haben wir diese zugemacht und uns eingedeckt mit dem neuesten Hörbuch aus München vom Hörverlag: Die große Sagenreise.
Wie und was und warum, das kommt später. Zuerst einmal die Überraschung, was man aus der Kindheit alles behalten hat und was vergessen. Spörtekieker? Aber na klar, das ist doch diese Geschichte von dem Seeräuber da oben an der Nordsee - oder war's die Ostsee. Ach was, da kommt was durcheinander. Der heißt doch Störtebeker und hat den Vornamen KLaus. Und wie es oft bei den Sagen im Gegensatz zu den Märchen ist, haben sie einen historischen Kern, weshalb sehr oft in den Sagen auch die Jahreszahlen genannt sind. Geboren: 1360, Wismar. Verstorben: 21. Oktober 1401 in Hamburg. Da wollen wir doch nächstes Jahr zum 620 Todestag. daran denken! Aber, wer ist der Mann, der also mit Daten dingfest gemacht werden kann, wie es ihm auch selber geschah, als er 1401 zu Tode kam. Das passierte nämlich nicht von alleine. Und diese uneimliche Geschichte ist es, weshalb die Sage Bestand hat.
Das, was heute Autoren wie dem US-Schriftsteller Stephen King zu einem dicken Portemonnaie verhilft, weil je sicherer unsere Umwelt ist, - Corona vergessen wir mal kurz - desto beliebter Horrorgeschichten und Horrorfilme werden. Dabei brauchen Sie nur ein Sagenbuch in die Hand zu nehmen oder - wie wir - gleich das neueste Hörbuch vom Hörverlag , das alle möglichen älteren Aufnahmen mit neuen mischt und auf diese Art eine Regionalverteilung deutscher Sagen zusammenstellt, die wir nun mit DER NORDEN beginnen - und mit Klaus Störtebeker! Den gibt es als Denkmal in Stein auf der ehemaligen Hamburger Elbinsel, die jetzt Hafencity heißt, wo die Piraten hingerichtet wurden und wo die Sage vom Piraten und Freibeuter Störtebeker endet. Er ist nämlich, nachdem er mit seiner ganzen Bande die Nord- und Ostsee unsicher gemacht hatte , in südliche Gewässer ausgewichen, aber dann zurückgekehrt, daraufhin mit seinen Piraten gefaßt und aufgrund seiner Verbrechen von Diebstahl bis Mord zum Tod verurteilt worden. Das sollte für ihn aber nicht das Ende sein - und wir halten uns jetzt an den Text im Hörbuch, denn jede Sage hat mehrfache Versionen. Also, mit dem Bürgermeister der Hansestadt versuchte er einen Deal und mit seinem Kopfab noch ein Geschäft zu machen.
Er holte heraus, daß er erstens vor seinen Kameraden geköpft werde und dann zweitens, daß alle die Piraten, an denen er kopflos vorbeiliefe, ihren Kopf behalten dürften. Doch hatte er nicht mit der Alten gerechnet, dem Hutzelweiblein, das durch sein Marodieren den Mann und die Söhne verloren hatte und zur Stelle war, als Störtebeker mit abgeschlagenem Kopf tatsächlich zu laufen anfing. Sie schob ihren Fuß vor und der laufende kopflose Störebeker fiel darüber - und war tot. Siebzig sollen es gewesen sein, denen nun der Kopf abgeschlagen wurde. Daß die Henker als Abschreckung die abgeschlagenen Köpfe mit langen Nädeln auf Holzlatten spießten, das erzählt die Sage nicht, das ist unser Allgemeinwissen.
Nach der ersten CD, die aber hier noch nicht zu Ende ist, schauen wir uns das Begleitplakat an.Toll!! Denn auf dem in Hörbuchkassette zusammengefaltetemDIN A 2 Papier, ist auf der einen Seite eine Karte vom gegenwärtigen Deutschland abgedruckt, und mit bezifferten Kreisen von Nord nach Süd die jeweiligen Sagen kenntlich gemacht, wobei man gleich sieht, es gibt sagendichte Gegenden und auch fast sagenfreie. Insbesondere das heutige Nordrhein-Westfalen hat an seiner Westseite, also der Grenze zu Holland hat wenige Kreise, also wenige Sagenm und auch im Norden gibt es nur eine Sage auf Sylt und sonst bis Hamburg und Lübeck keine. Warum wir vom 'gegenwärtigen' Deutschland sprachen, hat nichts mit Expansionsplänen unsererseits zu tun, sondern mit dem Erstaunen darüber, daß die heutige Ostgrenze zu Polen und der Tschechei zwar eine politische Grenze ist, aber zu Zeiten der Entstehung von Sagen diese Ländereien eben deutschsprachig war und es sicher Sagen aus Ostpreußen, aus Schlesien, aus Pommern gab und gibt. Welche diese sind, würde uns interessieren. Auf der selben Seite mit der Deutschlandkarte sind auch die 6 CDs verzeichnet mit den Orten der jeweiligen CD. Für den Norden, mit der wir anfingen, sind das Usedom, Rügen, Teterow, Schwerin, Parchim, Sylt, Lübeck, Mölln, Hamburg, Bremen, Emden, Lüneburger Heide, Hannover, Braunschweig, Hildesheim, Bodenwerder, Hameln.
Bei den Orten Bremen oder Hameln, wissen die meisten sofort, um was es geht, weshalb zumindest diese beiden Sagen noch weitererzählt werden sollen.
FORTSETZUNG FOLGT.
Foto:
Störtebeker, Statue in der Hafencity
© privat
Info:
Die große Sagenreise, von den Alpen bis zur Ostsee, 6 CD, mono,
Gesamtlaufzeit 8 h, 17 min.,Hörverlag,
ISBN 978-3-8445-4014-7
Er holte heraus, daß er erstens vor seinen Kameraden geköpft werde und dann zweitens, daß alle die Piraten, an denen er kopflos vorbeiliefe, ihren Kopf behalten dürften. Doch hatte er nicht mit der Alten gerechnet, dem Hutzelweiblein, das durch sein Marodieren den Mann und die Söhne verloren hatte und zur Stelle war, als Störtebeker mit abgeschlagenem Kopf tatsächlich zu laufen anfing. Sie schob ihren Fuß vor und der laufende kopflose Störebeker fiel darüber - und war tot. Siebzig sollen es gewesen sein, denen nun der Kopf abgeschlagen wurde. Daß die Henker als Abschreckung die abgeschlagenen Köpfe mit langen Nädeln auf Holzlatten spießten, das erzählt die Sage nicht, das ist unser Allgemeinwissen.
Nach der ersten CD, die aber hier noch nicht zu Ende ist, schauen wir uns das Begleitplakat an.Toll!! Denn auf dem in Hörbuchkassette zusammengefaltetemDIN A 2 Papier, ist auf der einen Seite eine Karte vom gegenwärtigen Deutschland abgedruckt, und mit bezifferten Kreisen von Nord nach Süd die jeweiligen Sagen kenntlich gemacht, wobei man gleich sieht, es gibt sagendichte Gegenden und auch fast sagenfreie. Insbesondere das heutige Nordrhein-Westfalen hat an seiner Westseite, also der Grenze zu Holland hat wenige Kreise, also wenige Sagenm und auch im Norden gibt es nur eine Sage auf Sylt und sonst bis Hamburg und Lübeck keine. Warum wir vom 'gegenwärtigen' Deutschland sprachen, hat nichts mit Expansionsplänen unsererseits zu tun, sondern mit dem Erstaunen darüber, daß die heutige Ostgrenze zu Polen und der Tschechei zwar eine politische Grenze ist, aber zu Zeiten der Entstehung von Sagen diese Ländereien eben deutschsprachig war und es sicher Sagen aus Ostpreußen, aus Schlesien, aus Pommern gab und gibt. Welche diese sind, würde uns interessieren. Auf der selben Seite mit der Deutschlandkarte sind auch die 6 CDs verzeichnet mit den Orten der jeweiligen CD. Für den Norden, mit der wir anfingen, sind das Usedom, Rügen, Teterow, Schwerin, Parchim, Sylt, Lübeck, Mölln, Hamburg, Bremen, Emden, Lüneburger Heide, Hannover, Braunschweig, Hildesheim, Bodenwerder, Hameln.
Bei den Orten Bremen oder Hameln, wissen die meisten sofort, um was es geht, weshalb zumindest diese beiden Sagen noch weitererzählt werden sollen.
FORTSETZUNG FOLGT.
Foto:
Störtebeker, Statue in der Hafencity
© privat
Info:
Die große Sagenreise, von den Alpen bis zur Ostsee, 6 CD, mono,
Gesamtlaufzeit 8 h, 17 min.,Hörverlag,
ISBN 978-3-8445-4014-7