Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Diese alte deutsche Spruchweisheit machen die Frankfurter wieder einmal lebendig, wenn nun Eva Demskis SCHEINTOD ab Sonntagabend für zwei Wochen in Frankfurt die literarischen, aber auch lokalen, ja sogar politischen Extravaganzen von 1974 in Lesungen, Stadtrundgängen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Musikprogrammen bestimmt.
Es ist ein guter Brauch geworden, dieses gemeinsame Lesen eines einzigen Buches für rund zwei Wochen in auch diesmal wieder - trotz Corona - 72 Veranstaltungen, die an 51 Veranstaltungsorten durchgeführt werden, wobei uns auffiel, daß nicht mehr die Buchhandlungen als Orte so dominieren, sondern Sozial-/Gemeindezentren dabei sind, Bibliotheken sowieso, aber auch Schulen, Museen, Theater, Kinos - und das nicht nur in Frankfurt, sondern ebenfalls im Umfeld, was im übersichtlichen Programmheft erkennbar ist, das in Buchhandlungen ausliegt oder das Sie auf der Webseite des Vereins verfolgen können.
Wir werden kontinuierlich darüber berichten, denn unsere Erfahrungen mit den Veranstaltungen sind gut. Beispielsweise auch die Stadtrundgänge, auf denen die Orte, die in den Romanen vorkommen, besucht werden und man eine Menge Hintergrundwissen durch die Führer zur Kenntnis erhält, das auch die Sicht auf den jeweiligen Roman erhellt!
Darauf freuen wir uns besonders! Denn, wer es noch nicht weiß, die Frankfurter lesen gemeinsam ein Buch, das in Frankfurt spielt. Die bisherigen Bücher - sehr sehr unterschiedliche, auch unterschiedlich im Anspruch, in der literarischen Qualität und auf jeden Fall im Zeitbezug. Ist nicht Eva Demskis Roman der jüngste in der Reihe? Nein, das nicht, denn WESTEND von Martin Mosebach, das 2019 gemeinsam gelesen wurde, erschien 1992 und FRANKFURT VERBOTEN von Dieter David Seuthe, um das es im Jahr 2016 ging, erschien 2013, spielt also in der Nazizeit. Und auch Mirjam Presslers GRÜSSE UND KÜSSE AN ALLE. DIE GESCHICHTE DER FAMILIE VON ANNE FRANK, Mittelpunkt im Jahr 2015, erschien zwar 2009, aber behandelt eben auch in der Hauptsache die Nazizeit. Beim Drandenken kommt einem die Dankbarkeit hoch, daß wir als Journalisten Mirjam Pressler die ganze Zeit hier in Frankfurt begleiten konnten, eine so wunderbare Frau, die für unser geschichtliches und literarisches Bewußtsein so viel bedeuet - und dann plötzlich starb. Zum Zeitaspekt kommt auch Wilhelm Genazino hinzu, auch er leider verstorben, dessen Abschaffeltrilogie kurz nach 1974 spielt, was das Jahr ist, von dem in SCHEINTOD die Rede ist: 1974, das Buch selbst erschien 1984.
Und so fängt es an:
Eröffnungsveranstaltung "Frankfurt liest ein Buch 2021"
18:00 Uhr Im 12. Jahr des Lesefestesgeht es in die Zeit der 70er Jahre, die Zeit der RAF und des linken Frankfurts. In die Szene im Bahnhofsviertel und um das Eschenheimer Tor, mit Ausflügen an den Zoo und das Nizza.
Der Auftakt wird in diesem Jahr im Sendesaal des hr stattfinden.
Von der Bühne begrüßen Sie zunächst Hans Sarkowicz (Programmleitung hr2-kultur), Sibylle Linke (Leitung Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main),
Jonathan Landgrebe (Verleger Insel und Suhrkamp Verlag) und Dr. Sabine Baumann (1. Vorsitzende von Frankfurt liest ein Buch e.V.).
Die FrankfurterInnen Prof. Wolf O. Bechstein (Mediziner), Jutta Ebeling (ehem. Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt), Elsemarie Maletzke (Schriftstellerin), Martin Mosebach (Schriftsteller), Selma Nikutta (Schülerin St. Angela-Schule, Königstein), Rupert von Plottnitz (Rechtsanwalt) lesen Passagen aus Scheintod.
Die Schriftstellerin Eva Demski wird mit ihren Worten abschließend auf 10 Tage Frankfurt liest ein Buch einstimmen.
Und so stellt der Verein Frankfurt liest ein Buch, der die Reihe trägt, den Roman vor, der von uns gesondert besprochen wird:
Frankfurt am Main 1974. Ein Anwalt wird tot in seiner Kanzlei aufgefunden. Die Umstände seines Todes sind ungeklärt. Die Polizei ermittelt: Er war Anwalt der linken Szene, zu seiner Klientel gehörten RAF-Mitglieder, Rocker, Junkies und Strichjungen. Seine Frau, die seit drei Jahren von ihm getrennt lebt, beginnt, sich noch einmal mit ihm auseinanderzusetzen: mit seiner Arbeit, seinem Leben – und ihrer Liebe. Was weiß sie eigentlich von diesem Mann, den sie einmal geliebt hat, der ihr so vertraut war? Bald gerät die Witwe selbst ins Visier der polizeilichen Ermittlungen, wird der Mitwisserschaft an politischen Aktivitäten verdächtigt, während sie verschlüsselte Botschaften aus dem politischen Untergrund erhält. Um zu begreifen, sucht sie seine Kollegen auf, Mandanten aus der Halbwelt, Genossen und ehemalige Revolutionäre und kehrt in dunklen Spelunken ein. Immer tiefer wird sie in ein verborgenes Leben des Toten hineingezogen, der ihr gleichzeitig immer fremder wird.
Scheintod ist der Roman einer Liebe zu Zeiten großer politischer Unruhen. Eva Demski erzählt unsentimental, doch mit feinem Gespür von einer Frau, die vor die Herausforderung gestellt wird, ein Leben im Tod zu ergründen und dabei Erinnerungen und Zweifel, Trauer und Verlust zu bewältigen.
Darauf freuen wir uns besonders! Denn, wer es noch nicht weiß, die Frankfurter lesen gemeinsam ein Buch, das in Frankfurt spielt. Die bisherigen Bücher - sehr sehr unterschiedliche, auch unterschiedlich im Anspruch, in der literarischen Qualität und auf jeden Fall im Zeitbezug. Ist nicht Eva Demskis Roman der jüngste in der Reihe? Nein, das nicht, denn WESTEND von Martin Mosebach, das 2019 gemeinsam gelesen wurde, erschien 1992 und FRANKFURT VERBOTEN von Dieter David Seuthe, um das es im Jahr 2016 ging, erschien 2013, spielt also in der Nazizeit. Und auch Mirjam Presslers GRÜSSE UND KÜSSE AN ALLE. DIE GESCHICHTE DER FAMILIE VON ANNE FRANK, Mittelpunkt im Jahr 2015, erschien zwar 2009, aber behandelt eben auch in der Hauptsache die Nazizeit. Beim Drandenken kommt einem die Dankbarkeit hoch, daß wir als Journalisten Mirjam Pressler die ganze Zeit hier in Frankfurt begleiten konnten, eine so wunderbare Frau, die für unser geschichtliches und literarisches Bewußtsein so viel bedeuet - und dann plötzlich starb. Zum Zeitaspekt kommt auch Wilhelm Genazino hinzu, auch er leider verstorben, dessen Abschaffeltrilogie kurz nach 1974 spielt, was das Jahr ist, von dem in SCHEINTOD die Rede ist: 1974, das Buch selbst erschien 1984.
Und so fängt es an:
Eröffnungsveranstaltung "Frankfurt liest ein Buch 2021"
18:00 Uhr Im 12. Jahr des Lesefestesgeht es in die Zeit der 70er Jahre, die Zeit der RAF und des linken Frankfurts. In die Szene im Bahnhofsviertel und um das Eschenheimer Tor, mit Ausflügen an den Zoo und das Nizza.
Der Auftakt wird in diesem Jahr im Sendesaal des hr stattfinden.
Von der Bühne begrüßen Sie zunächst Hans Sarkowicz (Programmleitung hr2-kultur), Sibylle Linke (Leitung Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main),
Jonathan Landgrebe (Verleger Insel und Suhrkamp Verlag) und Dr. Sabine Baumann (1. Vorsitzende von Frankfurt liest ein Buch e.V.).
Die FrankfurterInnen Prof. Wolf O. Bechstein (Mediziner), Jutta Ebeling (ehem. Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt), Elsemarie Maletzke (Schriftstellerin), Martin Mosebach (Schriftsteller), Selma Nikutta (Schülerin St. Angela-Schule, Königstein), Rupert von Plottnitz (Rechtsanwalt) lesen Passagen aus Scheintod.
Die Schriftstellerin Eva Demski wird mit ihren Worten abschließend auf 10 Tage Frankfurt liest ein Buch einstimmen.
Und so stellt der Verein Frankfurt liest ein Buch, der die Reihe trägt, den Roman vor, der von uns gesondert besprochen wird:
Frankfurt am Main 1974. Ein Anwalt wird tot in seiner Kanzlei aufgefunden. Die Umstände seines Todes sind ungeklärt. Die Polizei ermittelt: Er war Anwalt der linken Szene, zu seiner Klientel gehörten RAF-Mitglieder, Rocker, Junkies und Strichjungen. Seine Frau, die seit drei Jahren von ihm getrennt lebt, beginnt, sich noch einmal mit ihm auseinanderzusetzen: mit seiner Arbeit, seinem Leben – und ihrer Liebe. Was weiß sie eigentlich von diesem Mann, den sie einmal geliebt hat, der ihr so vertraut war? Bald gerät die Witwe selbst ins Visier der polizeilichen Ermittlungen, wird der Mitwisserschaft an politischen Aktivitäten verdächtigt, während sie verschlüsselte Botschaften aus dem politischen Untergrund erhält. Um zu begreifen, sucht sie seine Kollegen auf, Mandanten aus der Halbwelt, Genossen und ehemalige Revolutionäre und kehrt in dunklen Spelunken ein. Immer tiefer wird sie in ein verborgenes Leben des Toten hineingezogen, der ihr gleichzeitig immer fremder wird.
Scheintod ist der Roman einer Liebe zu Zeiten großer politischer Unruhen. Eva Demski erzählt unsentimental, doch mit feinem Gespür von einer Frau, die vor die Herausforderung gestellt wird, ein Leben im Tod zu ergründen und dabei Erinnerungen und Zweifel, Trauer und Verlust zu bewältigen.
Alles Weitere demnächst.
Foto:
©
Info:
Datum: Sonntag, 4. Juli 2021, 18:00 Uhr
Eintritt: 5 €
Veranstalter: Frankfurt liest ein Buch und hr
Ort:
hr. Sendesaal
Bertramstraße 8
60320 Frankfurt am Main
https://www.frankfurt-liest-ein-buch.de/
Foto:
©
Info:
Datum: Sonntag, 4. Juli 2021, 18:00 Uhr
Eintritt: 5 €
Veranstalter: Frankfurt liest ein Buch und hr
Ort:
hr. Sendesaal
Bertramstraße 8
60320 Frankfurt am Main
https://www.frankfurt-liest-ein-buch.de/