Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Eröffnungspressekonferenz zur Buchmesse, die immer am Dienstagvormittag stattfindet, wenn am Spätnachmittag das aufwendige Eröffnungszeremoniell abläuft, fand diesmal unter den immer noch notwendigen Coronaauflagen statt. Verständlich. Dennoch wird den vielen Journalisten etwas zu viel zugemutet. Eine Stunde vor dem Beginn da zu sein, dann 40 Minuten vor der Tür stehend warten zu müssen, zeigt, daß da noch viel zu verbessern ist. Damit dies geschieht, wird hier darüber berichtet.
Für das Buch und den Buchhandel erklärte sie den ungewollten Streßtest infolge von Corona für bestanden! Es habe eine Verbindung von Lesern und Buchläden gegeben, die man nicht für möglich gehalten habe, was nämlich an Verkaufsmöglichkeiten kreiert wurde, als doch eigentlich alles geschlossen gewesen sei. Für die Möglichkeiten, an der Ladentür zu verkaufen oder auch mit Boten
Die Buchhändler haben die Verbindung mit den Menschen gesucht und gefunden und sie stehe als Repräsentantin für Buch und Buchhandel hier mit einer Wiedersehensfreude satt. Die Einschränkungen hätten die Wichtigkeit von Lesen und von Lesestoffen erst recht deutlich gemacht. Das Buch sei heute in der Gesellschaft stärker verankert als vor Corona! Sie brachte Zahlen, auf die wir noch eingehen, die jetzt nur die Tendenz andeuten sollen, daß nämlich 25 Prozent von Lesern angeben, heute mehr zu lesen als vor der Pandemie. Das ist deshalb erwähnenswert, weil die Zahl für die Mehrleser im letzten Sommer, nach fünf Monaten Corona nur um 5 Prozent erhöht waren. Was sie besonders freue, ist, daß die Zunahme bei jungen Leuten am höchsten sei.
Wichtig sei jetzt, nicht einfach weiterzumachen, wo man vor der Pandemie aufgehört hatte, sondern die Chance zu nutzen, sozusagen als Neustart potentiell Kurskorrekturen im gesellschaftlichen Leben und im individuellen auch vorzunehmen. Die derzeitige Frage sei: WIE WOLLEN WIR LEBEN? Eine potentielle Antwort dazu lautet dann, bauen wir Brücken oder Gräber?
Politisch liege an, die seit fünf Jahren zurückgehaltene Ausschüttung der VG Wort für Verlage anzugehen. Es sei unabdingbar, die Onlineausleihe für neue Bücher ca. 12 Monate mit Kosten zu verbinden. Daß alles Online-Dienste um das Buch herum kostenfrei sind, sein sollen, ist einfach falsch, weshalb das
Buchmessenchef Juergen Boos freut sich auch und hat auch allen Grund dafür. Wenn rund 2000 Verlage aus 80 Ländern gekommen sind, sind das zwar dreiviertel Verlage weniger als vor der Pandemie, aber es geht wieder los, was auch die über 1900 Medienvertreter, die akkreditiert sind, aufzeigen. 300 Autoren, 1 400 Veranstaltungen, das alles kann man im nächsten Artikel nachlesen. Und auch, wie sich die Buchmesse auf
Zur Thematik WIE SOLLEN WIR LEBEN, war ein Gespräch angekündigt, das schon in der äußeren Gestaltung zeigen sollte, daß auch die räumliche Umgebung stark auf die Menschen einwirkt. Ein wenig erinnerte das an der Seitenbühne errichtete Wohnzimmer mit bequemen Sessel, Büchern, dekorativen Grünpflanzen an das Wohnzimmer der Grünen, in dem diese beim digitalen Auftritt ihre beiden Vorsitzenden ein wenig kleinbürgerliches Glück emotional rüberbringen wollten und nicht wenig Spott ernteten. Übrigens fehlten dort die Bücher!
Aber erst einmal geht es auch um den Gastlandauftritt KANADAS.
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