Anna von Stillmark
Wien (Weltexpresso) - Jedes Jahr dasselbe. Und doch jedes Jahr anders. Die nominierten Titel für den Österreichischen Buchpreis stehen fest: Zehn Bücher wurden für die Longlist sowie drei Titel für die Shortlist des Debütpreises ausgewählt. Seit Ausschreibungsbeginn haben die fünf Jurymitglieder insgesamt 133 belletristische, essayistische, lyrische und dramatische Werke gesichtet, die zwischen dem 8. Oktober 2021 und dem 11. Oktober 2022 erschienen sind bzw. noch erscheinen werden.
Die für den Österreichischen Buchpreis nominierten Titel (in alphabetischer Reihenfolge):
Helena Adler – Fretten (Jung und Jung Verlag)
Iris Blauensteiner – Atemhaut (Verlag Kremayr & Scheriau)
Markus Grundtner – Die Dringlichkeit der Dinge (Edition Keiper)
Monika Helfer – Bettgeschichten und andere (bahoe books)
Reinhard Kaiser-Mühlecker – Wilderer (S. Fischer Verlag)
Anna Kim – Geschichte eines Kindes (Suhrkamp Verlag)
Robert Menasse – Die Erweiterung (Suhrkamp Verlag)
Teresa Präauer – Mädchen (Wallstein Verlag)
Verena Roßbacher – Mon Chéri und unsere demolierten Seelen (Verlag Kiepenheuer & Witsch)
Thomas Stangl – Quecksilberlicht (Verlag Matthes und Seitz Berlin)
Für uns liegt nahe, die Auswahl dieser zehn mit der langen Liste des Deutschen Buchpreises zu vergleichen. Als Erstes fallen nur zwei Übereinstimmungen auf:
Reinhard Kaiser-Mühlecker – Wilderer (S. Fischer Verlag)
Anna Kim – Geschichte eines Kindes (Suhrkamp Verlag)
Auf der Liste sind ein Großteil der Namen seit Jahren bekannt, während auf der bundesdeutschen Liste diesmal sehr viele noch unbekannte Autoren und Autorinnen stehen. Wonach man auch schaut, ist die Verteilung von männlichen und weiblichen Autoren. Doch da stellt sich seit Jahren ein leichtes Übergewicht von Autorinnen heraus. Bleibt die Frage nach den Verlagen. Für Österreich gilt, daß diesmal besonders viel bundesdeutsche Verlage verlegerische Heimat der ausgewählten Autoren sind. Nimmt man die Verlage der Debüts hinzu, dann ergibt sich, daß der Suhrkamp Verlag mit drei Titeln Spitzenreiter ist. Aber auch Jung und Jung, vom Firmengründer Jung verkauft an den Schweizer Verleger Kampa, ist mit zwei Titeln erfolgreich, zu dem auf der deutschen Liste eine weitere Autorin hinzukommtI. Das hat sozusagen Methode, drei Autorinnen, denn, auch wenn es schon etwas länger zurückliegt, ist doch Jung und Jung der Verlag, der zweimal Buchpreisträgerinnen hervorbrachte. Im Gegensatz zu den 20 Titeln des Deutschen Buchpreises fällt auf, daß der Rowohlt Verlag bei der österreichischen Auswahl nicht vorkommt.
Die drei Bücher der kurzen Liste der Debüts
Lena-Marie Biertimpel – Luftpolster (Leykam Verlag)
Sirka Elspaß – ich föhne mir meine wimpern (Suhrkamp Verlag)
Anna Maria Stadler – Maremma (Jung und Jung Verlag)
Zusammensetzung der Jury
Die Jury für den Österreichischen Buchpreis setzt sich 2022 aus Bernhard Bastien (Buchhändler, Buchhandlung Lerchenfeld), Edith-Ulla Gasser (Redakteurin, Ö1), Stefan Gmünder (Literaturkritiker, Der Standard und Volltext), Katharina Teutsch (Literaturkritikerin, FAZ) und Günther Stocker (Literaturwissenschaftler, Universität Wien) zusammen.
Bekanntgabe der kurzen Liste zum Buchpreis am 11. Oktober
In einem weiteren Schritt wählt die Jury aus den Titeln der Zehnerliste fünf Titel für die kurze Liste des Österreichischen Buchpreises aus, die am 11. Oktober 2022 veröffentlicht wird.
Preisverleihung im Rahmen der Buch Wien 22 am 21. November
Erst am Abend der Preisverleihung am 21. November 2022 erfahren die fünf Autor:innen der Shortlist sowie die drei Autor:innen der Debütpreis-Shortlist, wem der Österreichische Buchpreis und der Debütpreis zuerkannt werden. Die Preisträgerin bzw. der Preisträger erhält 20.000 Euro; die vier anderen Finalist:innen jeweils 2.500 Euro. Der Debütpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, die beiden weiteren Debütpreis-Finalist:innen bekommen ebenfalls 2.500 Euro.
Der Österreichische Buchpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet.
Jetzt im Handel: Leseproben!
Anlässlich der Bekanntgabe der Longlist sowie der Debütpreis-Shortlist erscheint eine Broschüre, die in österreichischen Buchhandlungen ab dem 6. September aufliegt und in der die nominierten Titel mit ausführlichen Leseproben präsentiert werden.
Lesung: Shortlist Debüt
Am Donnerstag, den 3. November, um 19 Uhr lesen die drei Autor:innen der Shortlist Debüt in der Bibliothek der AK Wien, Anmeldungen bitte unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Lesung wird außerdem im Live-Stream übertragen.