Bildschirmfoto 2022 09 29 um 22.29.22OPEN BOOKS, Literatur im Römer und OPEN BOOKS Kids zwischen 18. und 23. Oktober, Teil 3

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Schon beim Anblick und Verweilen auf dem Faltblatt mit 88 Veranstaltungen sowie der Eröffnung in der Deutschen Nationalbibliothek am Dienstag, 18. Oktober und Péter Nádas in der Historischen Villa Metzler am 22. Oktober, wird einem leicht schwindelig, wenn man die bekannten Namen aus der deutschsprachigen Literaturlandschaft liest, ihre neuen Bücher zur Kenntnis nimmt und schweren Herzens sieht, wen man trotz ständiger Beschäftigung mit deutscher Literatur nicht noch kennt.

Es ist ein reiches und reichhaltiges Programm, das dem Interessierten wirklich die Qual der Wahl läßt, wobei man sich schnell entscheiden sollte, welche Autoren mit welchen Büchern man auf jeden Fall sehen und hören will, denn da die Veranstaltungen frei sind, werden die Tickets schnell ‚ausverkauft‘ sein.

In der Vorstellung des Programms, das Sonja Vandenrath mit ihrem Team für das Kulturamt Frankfurt am Main erstellt hatte, was im Gespräch mit Ulrich Sonnenschein vertieft wurde, konnte man auch über dessen Zustandekommen Wichtiges hören. Denn, 90 Veranstaltungen mit den neuesten Werken tausender Autoren zu konzipieren, zu einem Zeitpunkt, wo die Bücher eventuell noch gar nicht erschienen sind, setzt ja ein Supergehirn, bzw. eine logistische Meisterleistung voraus, ganz abgesehen von der literarischen Einschätzung der Werke, die man ja gelesen haben muß, um sie einschätzen zu können. Wer kann das leisten?

OPEN BOOKS, die als Lesefest die Frankfurter Buchmesse in die Stadt in die Veranstaltungen mit den Autoren bringen sollte und bringt, wird seit 2009 veranstaltet; was damals im Frankfurter Kunstverein noch klein und ohne Stühle, auf Kissen begann und eine Antwort gab auf die Leipziger Buchmesse, die sich als Messe der Publikumslesungen etablierte, während die Frankfurter Buchmesse bis damals eine stark auf das Messegeschäft konzentrierte Veranstaltung war, ist heute eine schwer überschaubare Großveranstaltung, die nur durch die Zuarbeit der Verlage möglich ist. Das Kulturamt fragt früh bei allen deutschen Verlagen an, welche neuen Bücher sie mit deren Autoren gerne vorstellen möchten. Aus den Antworten wird ein Programm gestrickt, wobei wichtig bleibt, daß die Lesungsorte alle rund um den Römer stattfinden, damit die Betreuung von Autoren, Übersetzern, Moderatoren möglich bleibt.

Das Publikum allerdings interessiert nur eins: wer kommt wann wohin? Und da wird es wirklich spannend, wenn man das Programm im Detail anschaut. Über den in Rot markierten Autorennamen und den neuen Büchern in Schwarz stehen die Verlage. Für die meisten Leser sind S.Fischer oder Rowohlt, auch Kiepenheuer & Witsch eigene Verlage, deren Autoren bei OPEN BOOKS besonders zahlreich auftreten. Aber im Gegensatz beispielsweise zu Suhrkamp, oder Beck, auch Aufbau und hiesige Frankfurter Verlage, die noch eigene Verlage, auch in Familienhand sind, gehören Fischer, Rowohlt, K&W etc. zur Holtzbrinckgruppe, die also übermäßig vertreten ist. Die Ullsteinverlage sind deutlich weniger vertreten und Random House noch weniger. Einige sehr prosperierende Verlage, auch noch in Familienhand, wie Bastei Lübbe, der größte Verlag in Deutschland, sind überhaupt nicht vertreten.

Dafür sind viele Lesungen kleineren, eigenständige Verlage gehäuft, was wir für richtig halten, denn diese Verlage haben größere Probleme, ihre Autoren und Werke dem breiten Publikum bekannt zu machen. Die Kenner aber wissen, welche hochwertige verlegerische Arbeit dort Früchte trägt. In diesem Zusammenhang muß man auch vom Verlag Matthes & Seitz sprechen, der erst seit 2004 besteht und mit einem anspruchsvollen Programm einen unglaublichen Aufschwung genommen hat und drei Autoren bei OPEN BOOK vorstellen, lesen und signieren lassen kann.

Denn das Besondere, stellte Sonja Vandenrath heraus, ist, daß bei diesen Lesungen sehr viel mehr Bücher verkauft werden, als sonst bei Lesungen üblich. Sie führt dies auf den freien Eintritt zurück und auf die Faszination, die so viele Autoren, die dann ja die gekauften Bücher signieren, auf das Publikum ausüben.

Auf spezielle Lesungen gehen wir das nächste Mal ein.

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Info:
OPEN BOOKS, Literatur im Römer und OPEN BOOKS Kids –
OPEN BOOKS: 18. bis 22. Oktober 2022, rund um den Römer
Literatur im Römer: 19. und 20. Oktober 2022, in der Römerhalle
OPEN BOOKS Kids: 22. und 23. Oktober 2022, in der Deutschen Nationalbibliothek

www.openbooks-frankfurt.de
#openbooksffm

Programm
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