Katharina Klein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es war ein vielbeachtetes Ereignis, daß die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und damit First Lady der Ukraine zur Buchmesse nach Frankfurt gekommen war und in diesem Zusammenhang auch die Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt besucht hat. Sie hatte eine großzügige Schenkung von über 200 Romanen, Kinder- und Jugendbüchern in ukrainischer Sprache mitgebracht, die den Kindern, mit und ohne Lesen, ein Heimatgefühl geben, wenn sie in der Fremde, die sie aus Schutz vor dem Krieg aufsuchen, ihre aus der Ukraine gewohnten Bücher wiederfinden.
Auf der Flucht wird nämlich höchstens ein Buch mitgenommen, so schnell mußte es losgehen, wenn die wichtigsten Sachen mitgenommen wurden.
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg hatte Selenska am Freitagnachmittag, 21. Oktober, im Namen des Magistrats der Stadt begrüßt. Die Bürgermeisterin betonte den Mut der Frauen, die in Krisen Besonderes leisten, und versicherte: „In dieser schrecklichen Zeit ist die einzige Waffe gegen die Ohnmacht, die uns noch bleibt, die Solidarität, die Mitmenschlichkeit und ein Klima der Empathie. Die Menschen aus der Ukraine sollen wissen, dass sie nicht allein sind, dass wir an ihrer Seite stehen.“
Doch die Übergabe der Bücher blieb nicht ohne Folgen für mehr. Denn anschließend sprach die Präsidentengattin mit hiesigen geflohenen Ukrainerinnen über ihre aktuelle Situation in Frankfurt. Hintergrund war die Arbeit des Ukrainischen Generalkonsulats und der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft für Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Stadtbücherei nimmt den Auftrag, für Lektüre, Hörbücher und Filme der Bürger der Stadt zu sorgen, ernst, denn auch wenn die Hauptzahlder Werke Deutsch als Grundlage hat, gibt es doch vieles auch verschiedenen Sprachen. Außerdem bekommen Geflüchtete einen Bibliotheksausweis umsonst. Die Leiterin der Frankfurter Stadtbücherei, Sabine Homilius, sieht darin einen wichtigen Beitrag zum guten Ankommen in Deutschland und betont: „Bibliotheken sind Orte gelebter Demokratie.“ Mit ihrem Besuch brachte Olena Selenska den Ukrainerinnen und Ukrainern Hoffnung und ein Stück Heimat nach Frankfurt.
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V.l.n.r.: Sabine Homilius, Olena Selenska und Nargess Eskandari-Grünberg bei der Bücherübergabe in der Frankfurter Stadtbücherei
©Ukrainisches Generalkonsulat