Bildschirmfoto 2023 05 27 um 21.15.58Buchvorstellung im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vom fränkischen Königshof zur Handels- und Finanzmetropole: Die neue Publikation „Tradition und Wandel: Frankfurt am Main“ der Frankfurter Historischen Kommission zeigt auf beinahe 1000 Seiten und in zahlreichen Abbildungen Stationen und Schauplätze der Frankfurter Stadtgeschichte. Am Montag, 5. Juni, wird das zweibändige Werk im Institut für Stadtgeschichte der Öffentlichkeit vorgestellt.

Herausgegeben wurden die Bände von Marie-Luise Recker im Auftrag der Frankfurter Historischen Kommission, 27 Autoren und Autorinnen haben mitgewirkt. In sechs umfangreichen Hauptkapiteln und 38 Vertiefungskapiteln erzählen sie die Geschichte der Stadt von der Zeit Karls des Großen bis in die Gegenwart. Die chronologisch angelegten Hauptkapitel bilden den Kern der Darstellung und zeichnen die Entwicklung der Stadt in langen Linien nach, die Vertiefungskapitel beleuchten und veranschaulichen einzelne Themen eingehender.

Mit seiner verkehrsgünstigen Lage, als Aufenthaltsort mittelalterlicher Herrscher, Wahl- und Krönungsstätte von Königen und Kaisern sowie als führende Messestadt gewann Frankfurt früh eine Sonderstellung unter den deutschen Städten. Nach dem Ende des Alten Reiches konnte die Stadt zentrale Funktionen bewahren und ausbauen, zunächst als Freie Stadt im Deutschen Bund und Sitz der Bundesversammlung und dann als Ort der ersten deutschen Nationalversammlung.

Während sie auf politischem Gebiet zu einem Vorposten von Liberalismus und Demokratie wurde, sollte sie mit Eisenbahn und später mit Auto und Flugzeug ihre Rolle als Verkehrsmittelpunkt stärken. Im Nationalsozialismus verlor Frankfurt als Handels- und Finanzzentrum zeitweilig an Bedeutung, nicht zuletzt durch Ausplünderung und Vertreibung jüdischer Bankhäuser.

Befördert durch den Kalten Krieg und die ökonomische Westverschiebung wurde Frankfurt zentraler Bank-, Finanz- und Börsenplatz der Bundesrepublik. Abermals erwachte der weltoffene, liberale Geist der Stadtgesellschaft, der bis 1933 vorherrschend gewesen war. Er bewährte und erneuerte sich in Konfrontation mit radikalen Gegenpositionen, wie sie in der 68er-Bewegung, in Häuserkampf und Flughafenprotesten zum Ausdruck kamen. Bis heute ist Frankfurt geprägt durch das Gegen- und Miteinander von Tradition und Wandel.

Die Buchvorstellung beginnt um 18 Uhr im Karmeliterkloster, Münzgasse 9. Es sprechen Franziska Kiermeier, kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, Stadtrat Bernd Heidenreich, stellvertretender Vorsitzender der Frankfurter Historischen Kommission, und Prof. Marie-Luise Recker, Vorsitzende der Frankfurter Historischen Kommission. Anschließend lesen die Autorin Prof. Julia Schmidt-Funke und der Autor Michael Fleiter aus dem Buch. Der Cellist Frank Wolff begleitet die Veranstaltung musikalisch. Der Eintritt ist frei, an die Veranstaltung schließt sich ein Umtrunk an. Es wird um Voranmeldung unter pretix.eu/isgfrankfurt oder unter Telefon 069/212-38425 bis Donnerstag, 1. Juni, gebeten. Weitere Informationen finden sich unter stadtgeschichte-ffm.de.

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Info:
Die 989-seitige, umfassend bebilderte Publikation erscheint im Wallstein Verlag, Göttingen (ISBN: 978-3-8353-5389-3). Die beiden gebundenen Bände im Schuber sind ab Montag, 5. Juni, im Institut für Stadtgeschichte und ab Donnerstag, 15. Juni, auch über den Buchhandel und den Verlag für 49 Euro erhältlich.