Sonderpreis der Literaturhäuser geht 2024 an Claudia Dathe. PREISVERLEIHUNG auf der Leipziger Buchmesse am 22. März
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2024 an Fiston Mwanza Mujila. Fiston Mwanza Mujila, 1981 in Lubumbahi, Kongo geboren, lebt und arbeitet seit Jahren in Graz, schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet Literaturen afrikanischer Länder an der Universität Graz. Für seinen 2016 erschienenen Debütroman „Tram 83“ erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt. Zuletzt erschien 2022 „Tanz der Teufel“, beide Zsolnay.
In seinen Romanen holt Fiston Mwanza Mujila afrikanisches (Großstadt-)Leben in den Text – einmal ist es der legendäre Club „Tram 83“, einmal sind es u.a. Minen, in denen Menschen unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Es geht um Chaos, Krieg und Diktatur – und das (Über)Leben der Menschen. Die Texte sind durchzogen von Rhythmus und Musik, und auch seine Bühnenauftritte sind aufsehenerregend: Er liest seine Texte, er lebt sie – schreit, ruft, lamentiert, flüstert oder singt. Zugleich gibt er klug und zugewandt Auskunft über sein Schreiben, sucht das Gespräch und den Austausch – und vermag das Publikum in kurzer Zeit für sich zu gewinnen.
Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Fiston Mwanza Mujila als Autor, der sich in hohem Maße um den einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen verdient macht. Das Netzwerk der Literaturhäuser und seine Programmleiterinnen und Programmleiter gratulieren herzlich zum 23. Preis der Literaturhäuser.
Frühere Preisträgerinnen und Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015), Ulf Stolterfoht (2016), Terézia Mora (2017), Jaroslav Rudis (2018), Antje Rávik Strubel (2019), Marlene Streeruwitz (2020), Ingo Schulze (2021) und Sasha Marianna Salzmann (2022).
Der Preis ist mit € 20.000,00 dotiert und wird am 22. März 2024 im Rahmen einer Veranstaltung auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Diesen und die Termine aller Veranstaltungen des Preisträgers in den Literaturhäusern finden Sie auf der Website des Netzwerks der Literaturhäuser.
Die Jungen Literaturhäuser verleihen seit 2021 ebenfalls einen Preis, den ersten erhielt Franziska Biermann, Andrea Karimé folgte 2023. Die beiden Preise werden künftig biennal verliehen
Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser geht 2024 an Claudia Dathe
Die Slawistin und Übersetzerin Claudia Dathe, geboren 1971, erhält 2024 den Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser. Das Netzwerk der Literaturhäuser möchte sie damit für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen, etwa von Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets oder Tanja Maljatschurk ehren, vor allem aber für die ebenso kenntnisreiche und wie engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur, insbesondere der Literatur, im gesamten deutschsprachigen Raum. Koordiniert sie hauptberuflich das Forschungsverbundprojekt European Times an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, so gehört sie spätestens seit dem russischen Annexion Krim zu den lebhaftesten Organisator*innen vielfältiger Veranstaltungen zur ukrainischen Gegenwartsliteratur.
Der Preis ist mit € 7.500,00 dotiert.
Foto:
Fiston Mwanza Mujila
©Deutschlandfunk Kultur
Info
Dem Netzwerk der Literaturhäuser gehören 15 Häuser aus der DACH-Region an:
Literaturhaus Basel, LCB, Literaturhaus Frankfurt, Literarisches Zentrum Göttingen, Literaturhaus Halle, Literaturhaus Hamburg, Literaturhaus Köln, Literaturhaus Leipzig, Literaturhaus München, Literaturhaus Rostock, Literaturhaus Salzburg, Literaturhaus Stuttgart, Literaturhaus Wien, Literaturhaus Wiesbaden, Literaturhaus Zürich
Arte ist der Kulturpartner des Netzwerks der Literaturhäuser.
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