Wolfgang Mielke
Hamburg (Weltexpresso) - "Hohe Berge - Stille Seen" heißt der Kalender, der sich der Bergwelt widmet. Blick auf die Berg-Kämme, von der Sonne noch oder schon beleuchtet. Ein Blick über einen Bergsee auf das Matterhorn, dessen Spitze allerdings in einer Wolke verschwindet. Und natürlich Bilder auf die Alpen-Seen Österreichs.
Das Matterhorn grüßt auch vom DuMont-Kalender "Wege in die Natur". Ein Querformat 52 x 42,5 cm. Hier geht es weniger um die Schönheit der Natur, zum Genuss, zum Staunen, sondern um wirkliche Wege, Wanderwege, Spazierwege, auch Radwege in der Natur. Und ob man sich auf diese Weise dem Matterhorn nähert oder an den Kreidefelsen von Rügen entlangschlängelt oder ob man an einem winterlichen Feld in Mecklenburg oder Schleswig-Holstein entlangläuft, diese Entscheidung darf jeder Betrachter selbst für sich treffen.
Der Niederländer Lars van de Goor (1964 – 2022) hat den Wald fotografiert. "Waldspaziergang" heißt der Kalender, im Format 60 x 50 cm. Man könnte auch hier von "Wegen in die Natur" sprechen, abgewandelt aber in "Wege im Wald" oder "Wege in Wäldern". Wälder ganz verschiedener Art natürlich, Laubwälder, Nadelwälder, Mischwälder; und auch zu verschiedenen Jahreszeiten; natürlich: Ein Kalender soll ja durchgehend den Käufer oder Beschenkten das ganze Jahr über begleiten. Wenn man in Urlaub fährt, muss man das folgende Kalenderblatt eben etwas verspätet umblättern.
Paul Klee (1879 - 1949), dem der DuMont-Kalenderverlag ebenfalls einen Kalender, einen großformatigen Kalender (50 x 70 cm, wobei hier immer zuerst die Breite, dann die Höhe angegeben ist, entgegen der Maß-Angabe bei Gemälden) mit dem einfachen Titel "Paul Klee 2025" gewidmet hat, gehört zu den ganz besonderen und auch schwer zu fassenden Malern überhaupt. Ein mathematisches Genie, könnte man denken. Denn die Geometrie oder mathematische Rasterung ist in seinem Werk durchaus sichtbar. Über sich selbst hat Paul Klee 1920 einen kurzen Text geschrieben, den sein Sohn Felix (1907 -1990) auf die Grabplatte seines Vaters eingravieren ließ, der seine Besonderheit bestätigt:
„Diesseitig bin ich gar nicht fassbar
Denn ich wohne grad so gut bei den Toten
Wie bei den Ungeborenen
Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich
Und noch lange nicht nahe genug.“
Paul Klee wurde in der Schweiz geboren, aber sein Vater, ein Musiklehrer, der sich auch von seinem Sohn eine musikalische Karriere wünschte, versäumte es, ihn in der Schweiz anzumelden. Als Klee dann in München tätig war, ab Ende 1898 – 1902 als Student, erst der Graphik, dann des Radierens, anschließend der Malerei; und dann wieder ab 1906, wurde er 1916, als Bayer, zum Kriegsdienst eingezogen. Am selben Tag erfuhr er davon, sein Freund Franz Marc sei bei Verdun gefallen. Paul Klee war in der Etappe eingesetzt und überlebte so den 1. Weltkrieg. Ab 1933 jedoch wurde er als "artfremd" verfemt. Am 23.12.1933 emigrierte er zurück in die Schweiz, wo er im Sommer 1940 in einem Sanatorium am Luganer See starb. - Der Kalender bietet die Möglichkeit, sich wieder und möglichst auch intensiver mit seinem Werk auseinanderzusetzen.
Ein Jahr ist lang und kurz zugleich. Und immer wieder wird man feststellen, dass einige Vorhaben liegen geblieben sind. Und da mag man dann auch, wie in "Dianas Vorsprung", sagen: "Vielleicht im kommenden Jahr, vielleicht."
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