
Wolfgang G. Weber
Wenn in den Iden des März
die Türmer von Babel Blasen treiben
und die Brandhorde des Zars
aus ihren Fallen herausquillt
euch allen gehorsam vorauseilt
Dann verwandeln die Alchemisten euren Schweiß in Stahl
euren Glauben in Pulver
eure Tränen in Rus
und schütten das rösterne Abendmal
bei Capri aus ihrem Hut
Es liegt alles brach was man euch versprach
es treibt alles Blüten was man euch vorhielt
dem schwarzen Felsenloch strömt alles zu
Baut weiter ihnen Schlösser in die Alpen
sie waschen dann das Katzengold aus eurem Blut
Der Tod war ein Meister aus Deutschland
den Wiedergänger imitieren nun
als Pferdepfuscher aus der Provinz
oder Herzkasperl in Niedertracht
mit hirngeschmissenenen Schnitzelburghern
fürs abgekanzelte Volk
Doch bedenket -
In den Ideen des März
halten Maulaffen blut’ge Gewänder feil
als wär’n die aus Samt von Banquo’s Hosen
zu stopfen all die aufgerissenen Schlünder
Vergebens –
„Wenn Birnam’s Waldung rückt bergan“
dann schüttelt Speere aus den Ästen
die flüchtigen Magier in Bann zu schlagen.
(15. 3. 2025)
Foto:
Turm von Babel, Graz 2020
©Wolfgang G. Weber
Info:
Wolfgang G. Weber ist zuweilen als politischer Kommentator und satirischer Poet in Innsbruck tätig.
Noch'n Gedicht ist eine Reminiszenz an Heinz Erhardt, hier ohne inhaltlichen Bezug