Musikalische Buchpremiere mit Philipp Ther und Jens Bisky, mit Livemusik und DJ SetRedaktion
Berlin (Weltexßresso) - Die multinationale k. u. k. Monarchie stieg seit dem späten 18. Jahrhundert im Konzert der Großmächte unaufhaltsam ab und stand intern vor tiefen Zerreißproben. Doch die Habsburger rappelten sich immer wieder auf, überstanden Napoleon, einen Staatsbankrott, die Revolution von 1848 sowie die Niederlagen gegen Italien und Preußen. Haydn, Mozart und Beethoven hielten das weite Reich ebenso zusammen wie seine Walzerkönige, Operettenfürsten und Militärkapellmeister. Der »Habsburg-Pop« erreichte die Massen und wurde zu einem globalen Exportartikel. Musik ist ein Motor der Geschichte und Philipp Ther nutzt sie in seinem neuen Buch Der Klang der Monarchie (Suhrkamp, 2025) als historische Quelle.
Musikalische Buchpremiere mit Philipp Ther und Jens Bisky, mit Livemusik und DJ Set
Freitag, 7. November 2025, 20 Uhr
Clärchens Ballhaus
Spiegelsaal
Auguststraße 24/25
10117 Berlin
Im Gespräch mit Jens Bisky blickt der Autor auf das enge Verhältnis von Macht und Musik und zeigt, wie Walzer, Polka und die Vorläufer des Austro-Pop den Staat zusammenhielten.
Musikalische Begleitung: Bettina Sitte, 1. Violine • Anne-Kathrin Seidel, 2. Violine • Daniel Mögelin, Viola • Anke Böttger, Cello
Im Anschluss an die Veranstaltung DJ Set von DJ Cpt. Twist
Philipp Ther, geboren 1967, ist Professor am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Neben seinen Schwerpunkten in der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte befasst er sich mit Musikgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Zu seinen Publikationen in diesem Bereich gehört Center Stage: Operatic Culture and Nation Building in 19th Century Central Europe (2014; tschechisch 2008). Für sein vielfach übersetztes Buch Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa wurde Philipp Ther 2015 mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2017 erschien Die Außenseiter. Flucht, Flüchtlinge und Integration im modernen Europa. 2019 folgte Das andere Ende der Geschichte. Über die große Transformation. Im gleichen Jahr wurde ihm der Wittgenstein-Preis verliehen, die höchste Auszeichnung für Wissenschaftler in Österreich.
Jens Bisky, geboren 1966, war lange Jahre Feuilletonredakteur der »Süddeutschen Zeitung« und arbeitet seit 2021 als geschäftsführender Redakteur des »Mittelweg 36« am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter Kleist. Eine Biographie (2007), Berlin. Biographie einer großen Stadt (2019) und Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934 (2024). 2017 verlieh ihm die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay.
Foto:
Portraitfoto von Philipp Ther (links)
© Jürgen Bauer/Suhrkamp Verlag
Buchcover Der Klang der Monarchie © Suhrkamp Verlag
Portraitfoto Jens Bisky (rechts) © Wikimedia Commons, Amrei Marie; Collage: André Werner, DKF
Info:
Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 15 Euro. Karten gibt es ausschließlich hier.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Suhrkamp Verlag, Clärchens Ballhaus und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa.