Serie: Schweizer Buchpreis 2014 und BuchBasel 2014 vom 7. bis 9. November, Teil 6
Konrad Daniel
Basel (Weltexpresso) - Zwei große Familienromane begeistern diesen Herbst die Kritik und das Publikum. Nino Haratischwili verwebt in «Das achte Leben (Für Brilka)» die schicksalhafte Geschichte einer georgischen Familie mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts. «Mit diesem Roman zeigt die 31jährige Haratischwili Mut zur Größe.
Die deutsche Autorin mit georgischen Wurzeln legt einen Familienroman von epochalem Zuschnitt vor.» (NZZ) Dieser Roman ist in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen.
Auch Ulrike Draesner holt weit aus: In ihrem Roman «Sieben Sprünge vom Rand der Welt» kreuzen sich die Lebenswege der schlesischen Grolmanns mit dem Schicksal einer aus Ostpolen vertriebenen Familie. Virtuos entwirft sie ein Kaleidoskop der Erinnerungen, die sich zu immer neuen Bildern fügen. «Krieg, Flucht und Vertreibung: Ulrike Draesner ergründet in einem glänzenden Roman die Verfasstheit einer traumatisierten Generation.» (FAZ)
Um Familienbande und Abschiednehmen geht es in der bewegenden Chronik von Roswitha Quadflieg: «Neun Monate. Über das Sterben meiner Mutter». Mit seinem Buch «Der alte König in seinem Exil» hat Arno Geiger viel dazu beigetragen, dass offener und anders über das Thema Demenz gesprochen wird. Mit Lukas Bärfuss, dessen Buch «Koala» den Suizid seines Bruders behandelt, diskutiert er über «Tabuthemen in der Literatur».
Die vielfach ausgezeichnete Spiegel-Reporterin Marie-Luise Scherer war als eine der wenigen Frauen in ihrem Metier immer ganz nah dran an den existentiellen Themen. Mit Angelika Overath spricht sie über ihr Leben und ihre Arbeit.
Ja, welche Formen werden den grossen Themen der Gegenwart gerecht? Was leisten Reportagen? Wie viel historische Wirklichkeit erzählen Familiengeschichten? Welche Bilder vermitteln aktuelle Romane? Über die angemessene Darstellung von Wirklichkeit diskutieren Dorothee Elmiger und Najem Wali mit Thomas Strässle.
Adolf Muschg ist mit allen literarischen Formen bestens vertraut: als Autor, Dozent und engagierter Intellektueller blickt er auf ein äusserst produktives Leben zurück. An der Hommage zu seinem 80. Geburtstag erweisen ihm Franz Hohler, Georg Kreis, Bettina Spoerri und Martin Zingg die Ehre.
Und ganz vom heutigen Alltag erzählen die Mini-Dramen «Radio» von Pedro Lenz: tiefgründig, witzig und vom Autor virtuos vorgetragen.
FOTO: Nino Haratischwili
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