KrimiZEIT-Bestenliste in ZEIT und NordwestRadio für November 2014, Teil 1
Elisabeth Römer
Hamburg (Weltexpresso) – Ja, hätte Franz Dobler seinen Kommissar derzeit auf die Reise per Zug geschickt, er wäre so wenig angekommen, wie in seinem Roman. Wobei wir das „Ankommen“ in des Wortes wahrer Bedeutung einmal übertragen und einmal wörtlich nehmen. Auf der Frankfurter Buchmesse auf jeden Fall hatte Franz Dobler nur eine Zugverspätung und kam noch an, wie man dem Weltexpresso-Interview – Link unten – anmerken kann.
Ob der gerade abgeblasene Streik der Lokführer, der demnächst noch weitergehen wird, das Lesen fördert oder hindert? Wir glauben fest daran, daß er sich für Bücher und fürs Lesen negativ auswirkt, so viele Leute fahren derzeit mit dem Auto oder Bussen, wo das Lesen viel schwieriger ist, vor allem abends und nachts. Auf jeden Fall sensationell dieser Platz 1, auf den Franz Dobler im EIN BULLE IM ZUG mit seinem suspendierten Oberkommissar Fallner vom dritten Rang im Oktober hochgerückt ist. Sensationell deshalb, weil dieses Buch keine leichte Kost ist. So richtig weiß man lange nicht, wo es lang geht und am Schluß erst recht nicht. Denn dieser Roman, der halt ein Krimi ist, aber noch mehr ein Gesellschaftsroman oder auch eine Fallstudie – nämlich die des Kommissars, der Polizei und der Münchner Gesellschaft, die von der Räterepublik weit entfernt ist, ist doch auch ein Trostroman, was einem die Musik geben kann – und der Suff wohl auch, wobei wir nur bei Ersterem mithalten können und uns über viele doblersche Andeutungen freuten.
Andere haben wir schlicht nicht verstanden und deuteln ein bißchen die hohe Ehre und auch das Interview unserer Chefin in diese Richtung, daß einem das, was irgendwie das Unsagbare transportiert, mit vielen Bezügen operiert, die der Leser füllen muß, daß dem etwas Gehobenes innewohnt. Sei's drum. Der Fall geht so. Einen zu erschießen, macht wohl nur denen Freude, die das mit Absicht tun. Geschieht es aber durch vermeintliche Notwehr und ist die dann gar nicht gegeben, sieht die Sache anders aus. Und in dieser Sache steckt gerade dieser Münchner Oberkommissar, ein Grantler vor dem Herrn auch in besseren Tagen, aber ein weinerlicher bitterböser und seine Frau schikanierender Mann in schlechten.
Er hat nämlich beim Einsatz einen 18jährigen erschossen, einen aus dem Libanon und es hilft auch nichts, daß es sich um einen Kleinkriminellen handelte. Denn die vermeintliche, ach was, die überzeugend vorhandene Notwehr ist auf einmal nicht gegeben. Es findet sich keine Pistole des Jungen, die Fallner ihn doch hat ziehen gesehen. Da hat das merkwürdige Stück Mensch und Mann unsere ganze Sympathie. Denn das ist überhaupt das im Roman, was wir als weibliches Wesen – doch, doch, das ist ein Roman sehr viel stärker für Männer, für Trinker, Raucher und Hurenböcke – am allerstärksten nachempfinden können, wie einem zu Mute ist, wenn der von uns totgeschossen wurde, der uns gar nicht hat erschießen wollen. Wenn es so war. Aber, ob es so war, ist eben Inhalt des ganzen Buches, was sich durch die langsam aus dem Nebel auftauchende Erinnerung nicht eindeutig klären läßt, durch anderes schon, aber dazu müssen Sie das Buch halt lesen. Am besten in der Bahn. Am besten, wenn sie nicht bestreikt wird, am besten mit einer DB-Netzkarte 100, wie es heißt, die auch beinhaltet – glauben wir wenigstens – daß Sie überall in den Bahnhöfen im Allerheiligsten willkommen sind, einen Kaffee oder noch mehr bekommen und Zeit und Platz zum Lesen haben.
Auf Platz 2 ist vom 4. Rang Liza Cody mit LADY BAG hochgerutscht, wo leise und verwegen, wie es die merkwürdige Heldin des Buches auch anstellt, die sich immer an den falschen Stellen zur richtigen Zeit einstellt, wobei es für die Icherzählerin, ja, verdammt, wie heißt sie noch mal, dauernd wird sie von ihrem Hund ELEKTRA im Sprachschatz überlagert. Der Hund ist schöner, sozialer und spricht auch das bessere Englisch, vermuten wir mal, denn wir haben ihn nur in der deutschen Übersetzung klug reflektieren hören.
Nein, das war nicht Liebe auf den ersten Blick, gut, zwischen Elektra und der versoffenen, verdreckten Lady schon, aber nicht zwischen dem Buch und uns und es dauerte längere Zeit, die Sitzfleisch kostete, bis uns die ewig umnebelte Dame etwas zu sagen hatte. Aber dann, irgendwann halt, hat's geschnackelt und wir haben mit großem Vergnügen weitergelesen. Vermißt haben wir – und das ging uns beim nächsten Londonroman auf Platz 9 genauso – vermißt haben wir also einen Stadtplan, damit man die ausgedehnten Wanderungen durch London oder auch die tristen Bahn- oder schlitzohrigen Autofahrten mitverfolgen kann, denn das geht hin und her und quer dann auch noch.
Immer in Bewegung ist die Dame und ihr Hund, weshalb der Roman hätte heißen sollen DIE FRAU MIT DEM HUND, aber den gibt es schon den Titel, von jemandem anderen. Außerdem wäre das zu kurz gegriffen, denn so sehr die tolpatschige und einfach grottentörichte Stadtstreicherin mit Elektra im Mittelpunkt steht, gibt es doch Mitbewohner dieses Buches, die man nicht als Nebenfiguren abtun kann, wie es der Unhold und Verursacher des Ganzen, der beloved Verführer und Schurke auf jeden Fall bleibt. Sehr blaß, aber das hat System, geht es doch gar nicht um den Mann selbst, sondern um die Dummheit von Frauen, solche Männer zu Liebhabern zu machen und zu Höheren Wesen zu stilisieren.
Daß nämlich unsere Dame damit nicht alleine steht, sondern gleich ein, zwei weitere Frauen dieselbe Dummheit begehen, an dem Umstand hangelt sich der Roman entlang. Aber nein, nicht von den wichtigen Nebenfiguren reden wir, sondern von einer weiteren Unwichtigen, die aber durch die Beschreibung von Liza Cody einem richtig ans Herz wächst: der junge Mann, die junge Frau, biologisch Männlein, aber im Gemüt Fräulein namens Schmister, ein Wesen voller Gefühl – fielzufiel gefiel – hält den roten Faden des Geschehens zusammen, auf daß uns das Herz aufgehe. Denn eigentlich ist alles trostlos, bleibt es aber nicht, wenn die dümmsten Dinge aus hehrer Absicht heraus geschehen.
Wenn wir je die Absicht gehabt hätten, unter Brücken zu schlafen und uns durch Alkohol und Tabletten zu ernähren, nach der Lektüre von Lady BAG nähmen wir Abstand davon. Nichts Romantisierendes steckt im Obdachlosenleben, das wir mitleben, nur die Ahnung, daß die Behausten nicht von alleine die besseren oder auch nur die glücklicheren Menschen sind. Ein sehr vielschichtiges Buch, das man weiterlesen möchte, wenn es auf Seite 317 aus ist. Zu Ende ist es nämlich nicht. Weder mit Lady Bag noch mit Greyhund Elektra.
Auf dem dritten Platz steht neu REGENGÖTTER von James Lee Burke aus dem Heyne Verlag. Wenn man weiß, daß auch die folgenden Krimis hochrangig sind, kann man sich auf die Lektüre freuen, die für uns erst noch folgt, weshalb das nächste Mal mehr dazu kommt. Fortsetzung folgt aber schon diesmal für die nächsten Plätze.
Die KrimiZEIT-Bestenliste November 2014
Lfd. Nr. |
Rang |
Vor-monat |
Titel |
1 |
1 |
(3) |
Franz Dobler: Ein Bulle im Zug Tropen, 348 S., 21,95 € München/DB-Netz. „Jetzt spürte er, wie sich der Sprung in seiner Schüssel bildete.“ Kommissar Fallner hat einen Jungen erschossen. Notwehr? Fallner hat Lücken. Ziellos reist er im Zug durch Filme, Ängste, D-Land. Doblers super instrumentierte Alltagssprachkunst weckt Todes- und Lebensgeister. |
2 |
2 |
(4) |
Liza Cody: Lady Bag Aus dem Englischen von Laudan & Szelinski Ariadne im Argument Verlag, 320 S., 17,00 € London. Lady Bag und Greyhound Elektra sind aufs Überleben konzentriert. Auf der Straße. Bis ihnen der Teufel begegnet, der schon die Lady ins Unglück gestürzt hat. Macht der Egoist jetzt andere Frauen kaputt? Da muss Lady Bag eingreifen. Liza Cody ist wieder da. Scharf, grotesk, bissig wie je. Jubel! |
3 |
3 |
(-) |
James Lee Burke: Regengötter Aus dem Englischen von Daniel Müller Heyne, 672 S., 16,99 € Südwesttexas. Massaker an einer Gruppe von Asiatinnen. Der einzige Zeuge wird gehetzt: von den Mördern, dem FBI, seiner Unschlüssigkeit. Sheriff Holland, Veteran auch er, sucht Frieden. Zuvor heißt es: Aufräumen. Landschaft, Menschen – so kann das nur James Lee Burke. |
4 |
4 |
(2) |
Wolf Haas: Brennerova Hoffmann&Campe, 240 S., 20,00 € Wien/Mongolei. Brenner, 19 Jahre Kripo, jetzt privat, hat‘s mit den Frauen. Für Russin Nadeshda soll er die Schwester aus Mädchenhändlerfingern retten, seine Freundin wird derweil in der Mongolei entführt. Brenner tut sein Bestes und hat nichts davon. Kriminal-Elegie auf den letzten Mann, den Detektiv. |
5 |
5 |
(1) |
Orkun Ertener: Lebt Scherz, 640 S., 19,99 € Deutschland/Thessaloniki/Istanbul. Bei der Recherche für die Biografie einer Schauspielerin wird Ghostwriter Can Evinman in die Wahngespinste und Verbrechen des 20. Jahrhunderts verwickelt. Geschichtssattes Epos, komplexe Intrige - alles, was Kriminalliteratur kann, in einem starken Debüt. |
6 |
6 |
(-) |
Ian Rankin: Schlafende Hunde Aus dem Englischen von Conny Lösch Manhattan, 464 S., 19,99 € Edinburgh. Ohne John Rebus, erneut im Dienst als Detective Sergeant, geht es nicht. Der Terrier kennt die Fuchsbauten – diesmal die seiner ersten Dienststelle. Melancholischer Abgesang auf die alten Zeiten, die härter, rauer und beschissener waren. Rankin läuft wieder sehr rund. |
7 |
7 |
(-) |
Max Annas: Die Farm Diaphanes, 192 S., 16,95 € Eastern Cape, Südafrika. Von 17.32 bis 2.49 Uhr am folgenden Morgen dauert der Beschuss der Farm von Franz Muller. „Ich bin ja kein Rassist.“ Ein Satz, so sinnvoll wie jeder Schuss, der in dieser Nacht abgefeuert wird. Wer war’s? Warum? Blöde Fragen. Nacktes, kaltes Noir, dieses Debüt. |
8 |
8 |
(5) |
Nic Pizzolatto: Galveston Aus dem Englischen von Simone Salitter und Gunter Blank Walde und Graf bei Metrolit, 254 S., 20,00 € New Orleans/Galveston. In seinem Debütroman entpuppt sich der Autor der Kultserie „True Detective“ als romantische Seele. Killer Roy Cady hat Lungenkrebs und einen mordgierigen Boss am Hals. Null Chance. Ein Mörder mit Gewissen und Luftnot. |
9 |
(-)
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Oliver Harris: London Underground Aus dem Englischen von Gunnar Kwisinski Blessing, 448 S., 19,99 € London. DC Belseys Pech: Anomalien wecken seine Neugier. Unvermittelt ist ein Raser von der Bildfläche verschwunden. Belsey forscht in verborgenen unterirdischen Bunkern, gerät in Beton gewordene Paranoia des Kalten Kriegs. Der perfekte intelligente Thriller. Harris, Oliver: gehört auf den Merkzettel. |
|
10 |
10 |
(-)
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Daniel Suarez: Control Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann rororo, 496 S., 19,99 € Detroit/Die Welt. Eine Geheimbehörde zur Kontrolle des Fortschritts hat mit gekaperter Zukunftstechnologie eine megaüberlegene Parallelwelt installiert. Gelingt es ihrem größenwahnsinnigen Chef, die ebenfalls gekaperten Erfindergenies zu domestizieren? Suarez: geradlinig und erschreckend. |
INFO I :
Die monatlich erscheinende Krimi-Bestenliste existiert seit März 2005, als sie erstmals auf der Leipziger Buchmesse, damals noch als KrimiWelt-Bestenliste vorgestellt wurde. Von März 2011 an wird sie regelmäßig an jedem ersten Donnerstag des Monats in der Wochenzeitung DIE ZEIT als KrimiZEIT-Bestenliste veröffentlicht.
Vorgestellt wurde die KrimiZeit-JahresBestenliste
- im NordwestRadio am Donnerstag, den 6. November 2014 mit Tobias Gohlis gegen 9.20 Uhr sowie später in den Sendungen der Buchpiloten nachzuhören unter http://www.radiobremen.de/nordwestradio/serien/krimizeit/index.html -
in der Wochenzeitung DIE ZEIT am 6. November 2014 und unter www.zeit.de/krimizeit-bestenliste
Monatlich wählen neunzehn auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie viele Leser wünschen. Das Beste vom Besten: Immerhin erscheinen übers Jahr verteilt inzwischen über 1800 Kriminalromane auf Deutsch. An jedem ersten Donnerstag im Monat geben Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Sie halten nach dem literarisch interessanten, thematisch ausgefallenen, besonderen Kriminalroman Ausschau. Die besten Zehn werden mit Bibliographie und Kurzbeschreibung hier veröffentlicht.
Die Jury der KrimiZEIT-Bestenliste auf dem aktuellen Stand:
Tobias Gohlis, Kolumnist DIE ZEIT, DeKrPr*, Moderator und Jury- Sprecher der Krimiwelt
Volker Albers, Hamburger Abendblatt, DeKrPr*
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, Dlf, BR, DeKrPr*
Gunter Blank, Sonntagszeitung Zürich
Thekla Dannenberg, Perlentaucher
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
Michaela Grom, SWR
Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Lore Kleinert, Radio Bremen
Elmar Krekeler, Die Welt
Kolja Mensing, Dradio Kultur
Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR, DeKrPr*
Jan Christian Schmidt, www.Kaliber 38.de, DeKrPr*
Margarete v. Schwarzkopf, Freie Literaturkritikerin
Ingeborg Sperl, Der Standard - Wien
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, DeKrPr*
Jochen Vogt, NRZ, WAZ
Hendrik Werner, Weser-Kurier
Thomas Wörtche, Plärrer, culturmag, Dradio Kultur, Penser Pulp bei Diaphanes, DeKrPr*
In der Regel kommentieren wir die von der Jury neu plazierten Krimis. Alle weiteren plazierten Krimis der Vormonate entnehmen Sie bitte unseren Krimi-Besprechungen in den vormonatlichen Artikeln, die Sie in der RUBRIK BÜCHER auf dem Titel oder unter dem Autorennamen im Archiv finden. Das Prozedere der Platzverteilung ist ganz einfach. Dreimal darf ein Kritiker aus der Jury einen Roman benennen. Wenn das gut verteilt ist, kann ein Buch einige Monate überwintern, dann hat es nur noch die Chance, in der Jahresbestenliste wieder aufzutauchen, die jeweils Ende Dezember herauskommt und die wir für 2013 ebenfalls kommentierten.
JahresBestenliste 2013
INFO II :
Am 23. Juni teilte der Jurysprecher Tobias Gohlis mit:
Hannes Hintermeier (FAZ) und Elmar Krekeler (WELT) neu in der Jury der KrimiZEIT-Bestenliste
Seit Juni 2104 verstärken Hannes Hintermeier, Redakteur im Feuilleton der F.A.Z., und Elmar Krekeler, stellvertretender Feuilletonchef der WELT-Gruppe, die Jury der KrimiZEIT-Bestenliste.
Die Jury, die monatlich die zehn besten Kriminalromane aus der Fülle der Neuerscheinungen auswählt, besteht damit aus 19 Kritikerinnen und Kritikern, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlichen.
Hannes Hintermeier, Jahrgang 1961, hat Anglistik und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Nach dem Staatsexamen 1988 absolvierte er die Deutsche Journalistenschule in München. 1990 bis 1996 war Hintermeier Literaturredakteur bei der AZ, dann in der Kulturredaktion der „Die Woche“ tätig. Seit 2001 ist er im Feuilleton der F.A.Z. Stellvertreter des Ressortleiters, aktuell Redakteur für „Neue Sachbücher“.
Seit Frühjahr 2014 betreut er mit weiteren Kollegen die FAZ-Krimi-Seite, die alle fünf Wochen versucht, „mit ausgewählten Beispielen der ganzen Bandbreite des Genres gerecht zu werden“.
Hannes Hintermeier über zwanzig Jahre Krimi-Erfahrung: "Am Krimi fasziniert mich die ungeheure Entwicklung, die das Genre in den letzten zwanzig Jahren weltweit gemacht hat. Der Krimi vereint einen Gegensatz, indem er gleichzeitig immer lokaler und universeller geworden ist. Ärgerlich finde ich manches buchindustrielle Kopier-Verhalten - merke: Erst wenn der letzte Serienmörder gefasst ist, werdet ihr merken, dass man
Hannibal Lecter nicht toppen kann."
Elmar Krekeler, geboren 1963, kam nach einem Studium der Musikwissenschaft 1989 als Redakteur ins Feuilleton der WELT, wo er sich zunächst der klassischen Musik widmete, bis er 1994 Literaturredakteur wurde. Von 2001 bis 2011 leitete er die „Literarische Welt“, wo er von 2005 bis 2010 mit verantwortlich für den Vorgänger KrimiWelt-Bestenliste war.
Seit 2012 schreibt er wöchentlich die Krimi-Kolumne „Krekeler killt“. Krekeler wurde 2004 mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet und ist derzeit stellvertretender Feuilletonchef der WELT-Gruppe.
Krimis umgeben ihn von Kindesbeinen an. Elmar Krekeler: „Mein Vater war ein geradezu manischer Krimi-Sammler. Wir hatten u.a. die Gesamtausgaben von Agatha Christie, Victor Gunn, Arthur W. Upfield und Edgar Wallace im Regal stehen. Meine mittlere Jugend bestand aus roten Goldmann-Krimis, die schleichend die "Fünf-Freunde"- und ???-Ära ablösten.“
Ich freue mich, dass diese beiden renommierten Literaturkritiker und Feuilletonisten die monatliche Suche der KrimiZEIT-Bestenlisten-Jury nach dem intellektuell anregenden, spannenden und literarisch reizvollen Kriminalroman unterstützen. Gute Kriminalliteratur ist für das Verständnis und die Gestaltung unserer schwer durchschaubaren Welt von existenzieller wie ästhetischer Bedeutung.
Franz Dobler im Weltexpresso