Erster Bayerischer Buchpreis für PFAUENINSEL aus dem Verlag Kiepenheuer & Witsch

 

Felicitas Schubert

 

München (Weltexpresso) - Der erste Bayerische Buchpreis geht an den Schriftsteller Thomas Hettche. Er wurde am Donnerstagabend in München für seinen Roman «Pfaueninsel» ausgezeichnet, der einer der letzten sechs Bücher zum Deutschen Buchpreis 2014 war.

 

Für Kenner von Literaturpreisen, die sich ob den Ersten Preises des Freistaates wundern, sei hinzugesagt, daß sich nur die Betitelung geändert hat. Diese Preise wurden bisher jährlich als „Corine“ vergeben. Das zieht jetzt wohl an, seit nach dem Deutschen Buchpreis es auch den Schweizer Buchpreis gibt. In Bayern liegt der Schwerpunkt auf der Mehrzahl: Preise. Dies deshalb, weil es nicht nur um Belletristik geht. In der weiteren Sachbuch-Kategorie gewann das Buch «Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert» von Ulrich Herbert. Die Entscheidung fiel nach einer öffentlichen Jury-Sitzung.

Der Ehrenpreis ging an die in Berlin lebende Autorin Silvia Bovenschen. «Als promovierte Wissenschaftlerin widmet sie sich mit großem literarischen Können ohne jeden Vorbehalt gesellschaftlich relevanten Themen wie beispielsweise dem Älterwerden», begründete Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die Auszeichnung.

 

Über den Preis an Thomas Hettche, dem also gestern Abend für seinen Roman „Pfaueninsel“ der Bayerische Buchpreis 2014 in der Kategorie Belletristik verliehen wurde, hat sich insbesondere sein Verlag gefreut. Dem Verlag haben wir schon oft attestiert, daß er sich bei diesem Roman um die Buch- und Einbandgestaltung ebenfalls preiswürdig verhalten hat. Der Einband aus Leinen ist ganz besonders schön und liegt angenehm in der Hand.

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In der Begründung der Jury, bestehend aus Denis Scheck, Franziska Augstein und Carolin Emcke, heißt es:

 

Thomas Hettches Roman »Pfaueninsel « ist ein Musterbeispiel für den Roman als Zeitmaschine. Aus der Perspektive des kleinwüchsigen preußischen Hoffräuleins Maria Strakon erleben wir die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche in einem Mikrokosmos auf der Berliner Pfaueninsel. Gleichzeitig adressiert Thomas Hettche in seinem Roman drängende Fragen der Gegenwart: Was macht einen Menschen zum Monster, es geht um die Konstruktion des Außenseiters und die enger werdenden Toleranzräume in einer zunehmend dem Schönheitsdiktat unterliegenden Gesellschaft.“

 

INFO:

Die Preisträger erhalten jeweils € 10.000 sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan, die vier anderen Nominierten jeweils € 2.000.

Die Preisverleihung wird am 1. Dezember 2014 um 23.45 Uhr in der Sendung Lesezeichen Extra im Bayerischen Fernsehen übertragen, die Wiederholungen laufen am 2. und 3. Dezember bei ARD alpha.

 Foto: Arne Dedert/Archiv © dpa

Thomas Hettche erhält für sein Buch «Pfaueninsel» den Bayerischen Buchpreis