Der Leiter des Archäologischen Museum Frankfurt: Egon Wamers' neues Buch über das bi-rituelle Kinderdoppelgrab der späten Merowingerzeit
Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Läutet da bei Ihnen was? Ja, auch bei Egon Wamers, dem erfolgreichen Museumsleiter, der in den Ausstellungen des archäologischen Museums die Frankfurter Besucher erreicht und dafür sorgt, daß auch von außerhalb die Interessierten kommen. Aber wir meinten, läutet da was, bei Merowingern?
Tatsächlich waren sie das älteste Königsgeschlecht der Franken, dieses Stammes, das Westeuropa eroberte, wobei die Merowinger vom frühen 5. Jahrhundert bis 751 regierten, wo ihnen ein anderes Geschlecht der Franken, die Karolinger die Herrschaft entrissen. Da sind wir dann längst in gesicherten mittelalterlichen Bahnen, aber die Merowinger sind deshalb so interessant, weil sie den Übergang herstellen vom Ende des Römischen Reiches und damit der Spätantike zum Frühmittelalter, womit sie dieser Zeit ihren Namen gegeben haben.
Übrigens war es Childerich I, der sich als rex bezeichnete, was aber noch gar kein Alleinstellungsmerkmal war und noch nicht König bedeutete. Dazu wurde es aber. Aber nicht grundsätzlich um die Merowinger wird es am 3. September in Anwesenheit von Oberbürgermeister Peter Feldmann gehen, sondern um die Vorstellung der Publikation, worin Feldmann auch ein Grußwort beigetragen hat, die die neuen Forschungen zum Frankfurter Domgrab vorstellt, die Egon Wamers verantwortet:
Egon Wamers
Franconofurd 2
Das bi-rituelle Kinderdoppelgrab der späten Merowingerzeit
unter der Frankfurter Bartholomäuskirche (»Dom«)
Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen
Schriften des Archäologischen Museums Frankfurt 22/2
Inhalt:
Nach mehrjährigen Forschungen zahlreicher archäologischer, naturwissenschaftlicher und materialkundlicher Disziplinen zu dem wohl bedeutendsten archäologischen Grabfund Frankfurts liegen jetzt die Ergebnisse in einer umfangreichen wissenschaftlichen Publikation vor. Es handelt sich um das mysteriöse Kinderdoppelgrab der späten Merowingerzeit (ca. 700 – 730 n. Chr.), das 1992 unter dem Dom gefunden wurde: zwei 4-jährige Kinder aus der damaligen Führungsschicht, aber unterschiedlicher ethnischer und religiöser Herkunft, in einer gemeinsamen bi-rituellen Bestattung. Die Grablege spielt eine bedeutende Rolle für die frühe politische Geschichte Frankfurts (vor seiner Erstnennung 794 n. Chr.) sowie für die Religions- und Frömmigkeitsgeschichte des Frühmittelalters.
Bei der Veranstaltung am 3. September um 20 Uhr sprechen:
Peter Feldmann
Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main
Dr. Albrecht Weiland
Verlagsleiter Schnell + Steiner, Regensburg
Prof. Dr. Egon Wamers,
Leitender Direktor des Archäologischen Museums Frankfurts,
mit einem Kurzvortrag über die wesentlichen archäologisch-historischen Ergebnisse zum bi-rituelle Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche
Info:
Anmeldung bitte an:
Archäologisches Museum Frankfurt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sybille Lorenz, Tel. 069-212-36467, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!