"Da geht noch was", meint Karl-Wilhelm Weeber im Verlag Theiss
Klaus Hagert
Darmstadt (Weltexpresso) - Wie schaut das aus? Geht auch bei Ihnen noch was – auf Latein? Mit Sicherheit, denn die vermeintlich tote Sprache sprießt, wächst und gedeiht überall – auch dort, wo wir sie nicht vermuten. Latein in der Küche, im Terminkalender, im Supermarkt, auf dem Fußballplatz...
Mit seinem neuen Buch »Latein - da geht noch was!« macht Karl-Wilhelm Weeber klar: Wer Latein als tote Sprache bezeichnet, hat keine Ahnung – aber das lässt sich durch die Lektüre schnell ändern. Denn Weeber klärt endlich die Fragen, warum uns unsere Lateinlehrer ohne Erbarmen mit Vokabeln und Übersetzungen gequält haben, warum Schüler das auch heute noch ertragen müssen – und auch unbedingt sollen – und was all diejenigen verpasst haben, die keinen Lateinunterricht hatten. Sein Buch erscheint am 12. September im Theiss Verlag.
» Latein – da geht noch was! « von Karl-Wilhelm Weeber
Latein lebt. Und nicht nur das, es ist auch eine extrem unterschätzte Sprache. Im Schulalltag bleibt immer weniger Zeit und Begeisterung für Latein übrig, obwohl das Erlernen dieser ›Muttersprache‹ doch so nützlich ist. So entstanden aus dem Lateinischen zahlreiche Tochtersprachen wie zum Beispiel Spanisch, Französisch und Italienisch und wer die Mutter kenne, erfahre schon eine ganze Menge über ihre Töchter, so Karl-Wilhelm Weeber in seinem neuen Buch »Latein - da geht noch was!«. Aber es gibt noch mehr positive Nebenwirkungen des Lateinunterrichts: So trägt das Übersetzen von lateinischen Texten einerseits zu einer kreativeren Nutzung und zur Erweiterung des eigenen deutschen Wortschatzes bei und fördert andererseits das Verständnis von Grammatikregeln – man lernt, wie Sprache funktioniert. Gerade dieser Aspekt scheint enorm wichtig, wenn man bedenkt, dass der Anteil von Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen, für die Deutsch ihre zweite Sprache ist, zwischen 20 und 50 Prozent liegt.
Im Lateinunterricht geht es aber nicht allein um die Sprache. Auch römische Geschichte und Kultur werden thematisiert. Vieles von diesem römischen ›Erbe‹ ist auch für Schülerinnen und Schüler heute noch relevant. Für einen interessanten Überblick sorgt ein Glossar aus 40 Begriffen rund um die römische Kulturgeschichte. So finden sich Spuren des Lateinischen im Kalender, in der Küche, in vielen Produktnamen, sogar in der Fußballsprache.
Karl Wilhelm Weebers neues Buch ist ein engagierter, streitbarer Beitrag zur aktuellen Bildungsdiskussion. Immer wieder werde das Schulfach Latein in Frage gestellt als „alter Hut“ oder als „verstaubtes, unzeitgemäßes Relikt aus bildungsbürgerlicher Zeit“. Dass das so nicht stimmen kann, zeigt schon die hohe Akzeptanz: Noch nie haben so viele Schülerinnen und Schüler Latein gelernt. Weeber vertritt forsch, offensiv und nicht ohne Humor seine These „Gäbe es Latein nicht schon, man müsste es erfinden.“
Über das Buch
Karl-Wilhelm Weeber
Latein - da geht noch was! Rückenwind für Caesar & Co
Mit Zeichnungen von Ferdinand Wedler
Theiss Verlag – WBG
2016. 352 S. mit etwa 40 zweifarbigen Abb., Bibliogr., geb. mit SU.
Preis: € 24,95[D]
ISBN: 978-3-8062-3341-4
Erscheint am 12. September 2016
Über den Autor
Karl-Wilhelm Weeber ist Honorarprofessor für Alte Geschichte an der Universität Wuppertal sowie Lehrbeauftragter für die Didaktik der alten Sprachen an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat zahlreiche Bücher zur römischen Kulturgeschichte verfasst.