Das Institut für Kunst-und Musikwissenschaft der Hochschule für Künste in Bremen veröffentlicht

Eike Holly

Bremen (Weltexpresso) - Zwei Neue Bände der ausgesprochen eleganten Reihe des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaften der Hochschule für Künste Bremen sind erschienen, bei denen jeweils Tania Prill Herausgeberin ist: »Geräusche, Ritornelle für eine Kunstgeschichte des Klangs« und »Typografie als künstlerisches Ereignis«



Tania Prill und Andrea Sick (Hg.)
Geräusche, Ritornelle für eine Kunstgeschichte des Klangs
Mit Beiträgen von Michael Glasmeier

Zum Inhalt: Der Sound der Wiederholung ist das Ritornell. Es entzieht sich der standardisierten und serialisierten Subjektivitätsproduktion und schafft in der Differenz einen Möglichkeitsraum. Ausgehend von dieser an Gilles Deleuze und auch Félix Guattari angelehnten Beschreibung des vom Barock geprägten Ritornells ist mit ihm ein Verfahren gekennzeichnet, welches sich aus den von Michael Glasmeier betrachteten Kunstwerken selbst ergibt. Es webt sich wie ein ästhetisches Paradigma durch die hier versammelten Texte, die sich zwischen einer künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis verorten lassen.
Die in diesem Buch versammelten Essays und Vorträge  von Michael Glasmeier zu Samuel Beckett, Dietrich Buxtehude, John Cage, Henning Christiansen, Marcel Duchamp, Albrecht Dürer, Terry Fox, Rodney Graham, Christan Marclay, Claudio Monteverdi, Jacques Tati, in denen es um Atem, Stille, Pause, Pfeiffen, Singen, Töne, Klang, Geräusche, Lieder, aber auch um Raum und Handlungen, Filme und Bilder geht, zeigen immer neue Facetten eines Möglichkeitsraums zwischen Kunst und Musik auf. Sie können so als Ritornelle einer Kunstgeschichte gelesen werden, mit der Absicht, deren Horizont hin zur Musik und Musikgeschichte zu erweitern.
Die in den Texten entfaltete Intellektualität, Magie, Anarchie und Komik im Denken und die subversive Dimension im Produzieren lassen eine Komplexität zwischen Kunst und Musik hervortreten, die bereichert und sich nie zufrieden geben wird.

ISBN 978-3-86485-144-5
154 x 220 mm / 208 Seiten / 20 Euro
Broschur mit Fadenheftung und Schutzumschlag

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Michael Glasmeier und Tania Prill (Hg.)
Typografie als künstlerisches Ereignis
Mit Beiträgen von Jan-Frederik Bandel, David Bennewith, Susanne Bieri, Ruth Blacksell, Frieder Butzmann, Sebastian Cremers, Annette Geiger, Annette Gilbert, Michael Glasmeier, Sabine Mainberger, Benjamin Meyer-Krahmer, Tania Prill, Gabriele Wix

Zum Inhalt: Gemalte Schrift, gedruckte Schrift, montierte Schrift: Nicht erst seit dem 16. Jahrhundert begleiten differente Formen von Textelementen die bildende Kunst – bis hin zum Ersatz des Bildes durch Schriftlichkeit. Die Publikation will daher mit ihren Beiträgen nicht in erster Linie Text-Bild-Phänomene untersuchen, sondern vielmehr die jeweils spezielle Typografie solcher Worterscheinungen an ausgewählten Beispielen diskutieren. Gerade in den 1960er Jahren wird deutlich, dass etwa mit Fluxus, Konzeptkunst, Pop-Art oder exklusiv mit Visueller/Konkreter Poesie Textelemente eben nicht nur poetische Beigaben darstellen, sondern einen eigenen, individuellen Bildcharakter besitzen, der in einer praktischen Gestaltung etwa von Gemälden, Zeichnungen, Künstlerbüchern, Bildtafeln, Diagrammen, Konzepten, Installationen oder Filmen Ausdruck findet. Hier erprobt die bildende Kunst auf verschiedensten medialen Ebenen einen erweiterten Umgang mit Schrift bis hin zur Entwicklung eigener Schrifttypen. Vor allem aber kommt es in diesen Jahren zur produktiven Wechselwirkung von freier und angewandter Typografie, etwa in den Künstlerpublikationen der Zeit. Methoden der Konkreten Poesie oder der Konzeptkunst werden in die Werbung übertragen usw. Dieses bisher unterbelichtete Feld eines umfassenden typografischen Experiments könnte mit den vereinten Kräften von Theorie und Praxis ein neues Forschungsgebiet generieren.

ISBN 978-3-86485-125-4
154 x 220 mm / 232 Seiten / 20 Euro
Broschur mit Fadenheftung und Schutzumschlag

Foto: (c)textem-verlag

Info:
Textem Verlag, Hamburg 2016
www.textem-verlag.de