Neujahrsempfang der Deutschen Fußball-Liga
Notker Blechner
Frankfurt (Weltexpresso) – Für den deutschen Profi-Fußball läuft es derzeit nach Maß. Alle sieben Teams haben sich für das Achtelfinale der Champions League und die Zwischenrunde der Euro League qualifiziert.
Dementsprechend optimistisch blickt die Deutsche Fußball-Liga in das Jahr des 50. Geburtstags der Bundesliga. Nur die Sicherheits-Debatte in den Stadien trübt die gute Stimmung. Relativ selbstkritisch zeigte sich die Spitze der Deutschen Fußball-Liga (DFL) auf dem Neujahrsempfang im Frankfurter Thurn und Taxis Palais. "Die Liga hat nicht immer die beste Figur abgegeben", räumte Geschäftsführer Christian Seifert hinsichtlich des Umgangs mit den Fans bei der Sicherheitsdiskussion an. "Wir haben an der einen oder anderen Stelle Fehler gemacht."
Auch Liga-Präsident Reinhard Rauball gab zu, das Sicherheitskonzept sei nicht rechtzeitig kommuniziert worden. Die Beschlüsse vom Dezember verteidigte er dennoch. Nun beginne die zweite Phase des Konzepts, der Dialog. Ab Ende März wird die DFL zusammen mit den Vereinen, Fans und der Polizei die Gespräche über Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien fortführen. Dazu sind vier Regionalkonferenzen geplant.
Politik muss sich am Sicherheitskonzept stärker beteiligen
Die Liga sei bereit, sich finanziell mehr zu engagieren für den Ausbau der Fanprojekte, bekräftigte Rauball, aber nur wenn die Politik auch ihren Teil beitrage. "Wir sind nicht dazu da, die Haushalte der Kommunen zu entlasten." Insgesamt würden sich die Ausgaben der Liga der von der Innenministerkonferenz geforderten zehn Millionen Euro annähern. "Wir bewegen uns in dieser Richtung", sagte er, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Die DFL-Spitze zeigte sich zuversichtlich, dass der Streit mit den Fans bald beendet wird. "Wir sind auf einem gutem Weg, dem Weg der vernünftigen Argumente", sagte Seifert. Wenn alle Beteiligten gewillt seien, ihre Fehler abzubestellen, werde diese Sicherheitsdebatte bald nicht nur der Vergangenheit angehören, sondern auch etwas Positives bewirkt haben, meinte Seifert.
International sind die deutschen Teams spitze
Auf sportlicher Ebene gab es indes nur Grund zum Strahlen auf dem DFL-Neujahrsempfang. Voller Stolz verwies Geschäftsführer Seifer, darauf, das erstmals wieder alle sieben deutschen Teams sich für die KO-Runde im europäischen Wettbewerb qualifiziert hätten. "Wir brauchen uns europaweit nicht zu verstecken", sagte er.
Unter den 400 Gästen beim Neujahrsempfang waren DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff, Fußball-Legende Günter Netzer sowie Präsidenten und Manager mehrerer Klubs wie FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Dementsprechend diplomatisch hielt sich Geschäftsführer Seifert und Präsident Rauball mit Vorhersagen auf den Deutschen Meister 2013 zurück.
Eintracht-Boss: Rode bleibt bis Mitte 2014
Am Rande des Neujahrsempfangs versicherte Eintracht-Frankfurt-Boss Heribert Bruchhagen, dass Jungstar Sebastian Rode unverkäuflich sei. Er werde mindestens bis Sommer 2014 bleiben. Da lege er sich fest. Für weitere Verstärkungen bis Ende Januar zeigte sich Bruchhagen offen - aber nur wenn andere Spieler dann abgegeben würden. "Es muss nicht sein", erklärte er.
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