Eric Fischling
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vor rund 250 Jahren gab es in Frankfurt die ersten Öllaternen, später folgten Gas- und Stromleuchten. Heute setzt die Stadt vermehrt auch auf LED-Technik – und diese Leuchten werden zunehmend intelligent.
Anlässlich des Baubeginns von Frankfurts erster öffentlicher Smart-Light-Musteranlage haben Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und der Mainova-Vorstandsvorsitzende Constantin H. Alsheimer gemeinsam das Konzept vorgestellt. 22 Leuchten entlang der Wallanlagen rüstet die SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main (SRM) dazu auf LED-Technik um. Zusätzlich installiert die Mainova-Tochter Steuerungssensoren.
Mit der Musteranlage erprobt die SRM die Light-On-Demand-Technik – intelligentes Dimmen der Beleuchtung. Sie liefert künftig Licht nach Bedarf. Es ist weiterhin möglich, Beleuchtungszeiten und Beleuchtungsintensität anzupassen. Im Praxistest erprobt das Frankfurter Unternehmen den Einfluss von smarten Systemen auf die Lebensdauer und die Wartungskosten einer Leuchten-Anlage.
Zusätzlich ermittelt die SRM mögliche Einsparpotenziale hinsichtlich der Energiekosten. Denn das bedarfsgerechte Dimmen der LED ermöglicht, die Volllaststunden zu reduzieren. Auch liefert diese Technik im Vergleich zum Ausschalten einzelner Leuchten eine homogenere Lichtverteilung, was die Sicherheit für Passanten erhöht.
Der Frankfurter Verkehrsdezernent Klaus Oesterling sagt zum Praxistest: „Die Stadt Frankfurt und Mainova sind Partner in allen Fragen rund um die Straßenbeleuchtung. Gemeinsam planen wir langfristig und nachhaltig die Beleuchtung der Zukunft. Ein Weg kann die Installation von intelligenten Beleuchtungssystemen sein. In dieser Anlage wird künftig der Nutzen von Smart Light für die Stadt Frankfurt im Hinblick auf die Gestaltung, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Gesundheit untersucht werden.“
„In Frankfurt ist die Straßenbeleuchtung traditionell ein elementarer Teil der Daseinsvorsorge. Mit unserer zuverlässigen Beleuchtungstechnologie tragen wir zur Lebensqualität und Sicherheit der Frankfurter Bevölkerung und Gäste der Stadt bei“, stellt Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, heraus. „Derzeit erleben wir bei der Technik einen enormen Umbruch hin zu immer intelligenteren Lösungen. Mit der Musteranlage wollen wir die Praxistauglichkeit dieser neuen Technologie testen und den Grundstein für eine zukunftsgerichtete Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet legen.“
In Frankfurt sind fast zwei Drittel der rund 68.000 Stromleuchten jünger als 20 Jahre. Rund 60 Prozent davon sind mit effizienten Metallhalogen- oder Natriumdampf-Hochdrucklampen ausgestattet. Bei rund 2600 Leuchten ist bereits LED-Technik installiert. Die Umstellung wird in den kommenden Jahren voranschreiten. Ein Bestandteil ist die Musteranlage, die es erlaubt, verschiedene Szenarien zur Wirtschaftlichkeit und Tests der technischen Machbarkeit im realen Umfeld zu erproben.
Eingebettet ist die Veranstaltung in den vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) initiierten „Tag der Daseinsvorsorge“. Dieser bundesweite Aktionstag findet zum zweiten Mal statt.
Foto:
Die beiden Protagonisten Alsheimer und Oesterling
© MAINOVA AG