Einig, daß WADA und NADOs Schlüsselrolle im Anti-Doping-Kampf spielen

 

Manfred Schröder

 

Berlin (Weltexpresso) – Tja, diese Abkürzungen sind nicht jedem geläufig. DOSB haben wir oben schon ausgeschrieben und hinter den Buchstaben USADA verbirgt sich die US-Anti-Doping-Agentur, die im Kampf gegen Doping endlich auch im Falle Armstrong Erfolg hatte.

In Berlin trafen heute DOSB-Präsident Thomas Bach und Generaldirektor Michael Vesper mit Travis Tygart, dem Geschäftsführer der US-Anti-Doping-Agentur USADA, zum Meinungsaustausch zusammen. Es waren Tygarts Ermittlungen, die dazu geführt hatten, daß Ex-Radprofi Lance Armstrong seine sieben Tour-de-France-Siege aberkannt bekam. Thema des Gesprächs, an dem auch der NADA-Vorstand mit Andrea Gotzmann und Lars Mortsiefer teilnahm, war die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für den Anti-Doping-Kampf.

 

„Wir sind uns einig, dass der Kampf gegen Doping unsere vollste Aufmerksamkeit benötigt und wir ihn ständig weiterentwickeln müssen. Dabei spielen die Welt-Anti-Doping-Agentur und die Nationalen Anti-Doping-Organisationen die Schlüsselrolle“, berichtete Bach anschließend. „Die NADOs sollten in allen Ländern DAS unabhängige Kompetenzzentrum im Anti-Doping-Kampf sein, so wie es in den USA und in Deutschland der Fall ist.“ Bach betonte, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) habe volles Vertrauen in die deutsche NADA. Die Aufgabe des DOSB sei es zu helfen, die Rahmenbedingungen für den Anti-Doping-Kampf optimal zu gestalten, so dass Sport und Staat in bewährter Arbeitsteilung gegen Doping vorgehen können.

 

„Das war ein sehr fruchtbarer Meinungsaustausch, in dem die gute Zusammenarbeit zwischen der USADA, dem deutschen Sport und der NADA deutlich geworden ist. Ich freue mich über die zugesagte Unterstützung aus Deutschland für die Idee, bei der Verschärfung des WADA-Codes den Punkt aufzunehmen, dass Lügen gegenüber den NADOs strafverschärfend wirken oder als eigenes Vergehen gewertet werden“, erklärte Tygart. Hierfür sagte Thomas Bach auch die Unterstützung der Juristischen Kommission des IOC zu, der er vorsitzt.

 

Bei der Diskussion über Rahmenbedingungen wurde deutlich, dass die Finanzierung der NADAs auf einem ähnlichen Modell beruht, wenn auch die finanzielle Ausstattung sehr unterschiedlich ist. In den USA trägt der Staat neun Millionen Dollar und der Sport 3,5 Millionen Dollar von insgesamt 13,7 Millionen Dollar. In Deutschland steuert der Sport zwei Millionen zu den operativen Kosten von 4,6 Millionen Euro bei; der Bund trägt neben den Laborkosten von 1,8 Millionen Euro 1,3 Millionen Euro der operativen Kosten. Das operative NADA-Budget und die Laborkosten in Deutschland liegen insgesamt bei 6,4 Millionen Euro.

 

Gemeinsamkeiten wurden auch bei der Quote der positiven Tests festgestellt, die pro Jahr bei derzeit 8200 Test in den USA und rund 13.000 Tests in Deutschland jeweils bei 0,7 Prozent liegt.

 

Positiv bewertete DOSB-Generaldirektor Michael Vesper die enge Kooperation: „Im Anti-Doping-Kampf ist die internationale Vernetzung unerlässlich für den Erfolg. Daher freue ich mich, dass NADA und USADA seit langem eng zusammenarbeiten und sich regelmäßig austauschen.“

 

Das Gespräch hatte Thomas Bach im Dialog mit dem USADA-Aufsichtsratsvorsitzenden Edwin Moses vereinbart. Tygart weilte in Deutschland, um im Sportausschuss über seine Erfahrungen mit dem Fall Lance Armstrong und dem Anti-Doping-Kampf zu berichten. Am Donnerstag setzt er seinen Deutschland-Besuch mit Arbeitsgesprächen bei der NADA in Bonn fort.

 

 

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