Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Noch lange, bis zum 7. April 2019 zeigt das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main die Ausstellung „Banker, Bordelle und Bohème: Stationen der Geschichte des Bahnhofsviertels“. Die im Dormitorium des Karmeliterklosters zu sehende Schau thematisiert die Historie von Frankfurts vielseitigstem und schillerndstem Stadtteil in 24 Stationen. „Die Ausstellung erhellt die wechselhafte Geschichte des Bahnhofsviertels. Hier wurde und wird Großstadt Realität, mit all ihren Facetten und Herausforderungen“, betonte Kulturdezernentin Ina Hartwig. Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte, wies auf die Besonderheiten des Ende des 19. Jahrhunderts zwischen Altstadt und dem 1888 eröffneten Hauptbahnhof entstandenen Quartiers hin: „Wussten Sie, dass das Bahnhofsviertel noch vor 100 Jahren als Frankfurts modernes Vorzeigeviertel galt und erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts den Duktus eines verrufenen Viertels erhielt?“
Die 24 Stationen führen den Besucher vom Mittelalter und dem Hochgericht auf dem Galgenfeld bis in die heutigen Debatten um die Gentrifizierung des Stadtteils. Dabei ist letztere Entwicklung kein neues Phänomen. Wie die Ausstellung verdeutlicht, durchziehen die Historie des Bahnhofsviertels beständig Immobilien- und Bodenspekulationen. Immer wieder musste die vormalige Bebauung neuen Nutzungskonzepten Platz machen: Sommerhäuser für noblere Villen, diese für Miets- oder Geschäftshäuser und diese wiederum für Hotels, Bürobauten oder Bankentürme. „Die meisten erwarten wohl eine Ausstellung über Prostitution, Drogen und Nachtleben. Doch wir wollten nicht die gängigen Klischees über das Bahnhofsviertel aufwärmen“, brachte Dr. Markus Häfner, Kurator der Ausstellung, die Absichten auf den Punkt. „Vielmehr beleuchtet die Schau die zahlreichen Facetten des Quartiers und die vielfältigen Entwicklungen seit dem Mittelalter“, erläuterte er. Hierbei stehen Bau- und Technikgeschichte, Drogenproblematik und Rotlichtmilieu gleichberechtigt neben stilprägenden Gebäuden und Institutionen, Gewerbezweigen und Protagonisten.
So thematisiert die Ausstellung auch die früheren Westbahnhöfe, den Bau des Hauptbahnhofs, die Internationale Elektrotechnische Ausstellung von 1891, die Planungen für das noble Wohn- und Geschäftsviertel sowie markante Bauten wie das Schumanntheater, Hotels oder das Gewerkschaftshaus. Ebenso finden Aufstieg und Niedergang des Pelzhandels, alteingesessene Geschäfte, multikulturelle Geschäftswelt und Bars, Herausforderungen und Erfolge der Drogenproblematik, Rotlichtmilieu und Nightlife, Bankentürme und Entvölkerung des Stadtviertels Berücksichtigung. Immer wieder lädt die Ausstellung den Besucher ein, Protagonisten des Quartiers und kleine Geschichten kennenzulernen.
Foto:
© www.stadtgeschichte-ffm.de
Info:
Die Publikation ist im Institut für Stadtgeschichte, über den Webshop des Societäts-Verlags und im Buchhandel für 30 Euro erhältlich (ISBN 978-3-95542-295-0).
www.stadtgeschichte-ffm.de
So thematisiert die Ausstellung auch die früheren Westbahnhöfe, den Bau des Hauptbahnhofs, die Internationale Elektrotechnische Ausstellung von 1891, die Planungen für das noble Wohn- und Geschäftsviertel sowie markante Bauten wie das Schumanntheater, Hotels oder das Gewerkschaftshaus. Ebenso finden Aufstieg und Niedergang des Pelzhandels, alteingesessene Geschäfte, multikulturelle Geschäftswelt und Bars, Herausforderungen und Erfolge der Drogenproblematik, Rotlichtmilieu und Nightlife, Bankentürme und Entvölkerung des Stadtviertels Berücksichtigung. Immer wieder lädt die Ausstellung den Besucher ein, Protagonisten des Quartiers und kleine Geschichten kennenzulernen.
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Die Publikation ist im Institut für Stadtgeschichte, über den Webshop des Societäts-Verlags und im Buchhandel für 30 Euro erhältlich (ISBN 978-3-95542-295-0).
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