Bluhstreifen1Es fehlt der Wille der Frankfurter Politik für eine menschliche Stadt hinter den Fassaden

Heinz Markert
 
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es ist schon ein Graus, wie Herr Junker die orientierungslose Politik lenkt und leitet. Hoher Überschuss (94,3 Mill.), wie kürzlich gemeldet, besagt herzlich wenig; was zählt und worauf es ankommt ist, wie gehandelt wird.
Dem Chef der ABG aber glitzern immerzu die Eurozeichen in der Pupille, denn er ist eine Kreatur der Finanzmarktergebenheit und der Profitgetriebenheit.

Es gereicht Frankfurt zum Armutszeugnis, dass es nicht konsequent die Oberhoheit über die aus ihrer Hand und durch eigene Regie verwertbaren Grundstücke wahrnimmt und stattdessen das Bauen für eine Minderheit sponsert; dass sie Frankfurter Grund finanzmarktgetriebenen Investoren überlässt, anstatt eine Baupolitik für die Mehrheit der Stadtbewohner*innen zu verfolgen, die die eigentliche Basis der Volkswirtschaft bilden und nicht jene lediglich aufs Eigenwohl fokussierten Manager. Es drängt sich der dauerzuständliche Eindruck auf, dass Frankfurt anonymen, menschenfeindlich handelnden Investoren überlassen wird.


Was fehlt ist das stadtweite Blühstreifenmassaker
 
Bluhstreifen2Auf die besagte Weise entsteht pausenlos eine klotzartige Imponierarchitektur, die nichtsdestoweniger den Verwahr- und Kasernencharakter für die Illusionisten eines zweifelhaften Selbstbilds aufweist. Es fehlt der Stadt das menschliche Antlitz, weil sie nicht menschenfreundlich gedacht wird, am wenigsten für Kinder und Jugendliche, für die eine Ermöglichung von Dschungel, Dickicht und blühender Wiese inmitten der Steinwüste existenziell ist. Lange schon ist bekannt, dass das Wohnumfeld Menschen entscheidend formt. Wer vor Zeiten in einer Jugendstilvilla groß werden konnte, ist ein anderer Mensch, so die Beobachtung.


Der Stadt fehlen die kreativen Köpfe oder sie werden nicht rangelassen
 
Abwegig ist das jedesmalige, auf die Zahl fixierte Stieren auf den Gewinn, wenn das ABG-Ergebnis verkündet wird. Was soll diese Vernarrtheit? Die Stadt muss endlich die alleinige Regie im Wohnungsbau übernehmen, dann blüht und gedeiht sie auch. Warum ist sie nicht in der Lage eine Entwicklungsgesellschaft in den Fußstapfen und der Nachfolge eines Ernst May zu gründen, Führung zu beanspruchen und konkrete Vorgaben für eine an Gemeinnützigkeit und Gemeinwohl orientierte Baupolitik zu machen.

Es ist längst Allgemeingut, dass locker und verdichtet bebaut werden muss und nicht geklotzt; sondern gestapelt, versetzt und gedreht, wie es vor einigen Monaten eine Schulklasse in einer Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst demonstrieren durfte. Lasst endlich die Kinder und Jugendlichen ran, wenn Architektur entwickelt wird.
 
Die Politik der ABG dient allein dem Karriereinteresse des Herrn Junker. Diesem wird die Stadt geopfert. Übrigens, Herr Junker: man braucht keinen Gewinn aus Prestigearchitektur, um geförderten Wohnungsbau zu finanzieren. Man kann die Finanzierung auch strecken und sie rechnet sich dann doch für konservative Anleger, z.B. Versicherungen.
 
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© Heinz Markert