F Gedenktafel Claudel Trimbach Feldmann 1 copyright Stadt Frankfurt Rainer RuefferEnthüllung durch den Frankfurter Oberbürgermeister Feldmann und die französische Generalkonsulin Pascale Trimbach

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Oberbürgermeister Peter Feldmann und die französische Generalkonsulin Pascale Trimbach haben am Donnerstag, 25. Oktober, eine Gedenktafel zu Ehren des französischen Literaten und Diplomaten Paul Claudel in der Frankfurter Stiftstraße enthüllt. Als Claudel 1911 Generalkonsul in Frankfurt wurde, war das Generalkonsulat in der Stiftstraße 7-19 ansässig. Dort war der Diplomat bis 1913 tätig. Das wissen außerhalb der Eingeweihten nur sehr wenige, was auch daran liegt, daß Paul Claudel als ausgewiesen katholischer Schrifststeller zwar noch bekannt ist, durch seine Schwester, die Vertraute von Auguste Rodin, Camille Claudel sogar bekannt blieb, aber doch nur einem speziellen Preis.

Der Geburtstag Paul Claudels (1868-1955) jährt sich 2018 zum 150. Mal. Das vielfältige Werk des Mitgliedes der Académie Française besteht aus Theaterstücken, Romanen, Gedichten und Essays. Um den Literaten und Diplomaten zu ehren und erneut seine Verbindung zu Frankfurt zu F Gedenktafel Claudel Trimbach Feldmann 3 copyright Stadt Frankfurt Rainer Ruefferdokumentieren, wurde die Gedenktafel am Ort des ehemaligen französischen Konsulates enthüllt. Die Enthüllungszeremonie soll die starken Bindungen zwischen der französischen Gemeinschaft und Frankfurt manifestieren.

„Frankreich und Frankfurt verbindet eine intensive freundschaftliche Beziehung. Seit 1960 pflegt Frankfurt mit Lyon seine älteste Städtepartnerschaft. Ich freue mich, dass wir mit dieser Gedenktafel für Paul Claudel einen Schriftsteller und Diplomaten würdigen, der für die engen Beziehungen steht und die literarische Verbindung unserer Stadt zu Frankreich symbolisiert. Schriftsteller zu feiern und zu ehren, hat in der Buchmessestadt Frankfurt eine lange Tradition“, sagte Peter Feldmann.

„Diese Gedenktafel zu Erinnerung an Paul Claudel heute einzuweihen, ist eine der vielfältigen Veranstaltungen anlässlich Paul Claudels 150. Geburtstag. Dank dieser Gedenktafel wird der Aufenthalt von Claudel in Frankfurt dauerhaft in Erinnerung wachgehalten. Die Neugier des Frankfurters wird zweifellos geweckt, wenn er die Inschrift ‚Dichter, Dramaturg und Diplomat‘ lesen wird. Er wird sich fragen, ‚wie kann man all dies gleichzeitig sein?‘, falls er Claudel nicht kannte. Und falls Claudel ihm schon bekannt war, wird er sich umso mehr freuen, zu erfahren, dass er sich genau dort befindet, wo früher ein großer Geist arbeitete“, sagte Pascale Trimbach.

Claudel war von 1893 bis 1934 im diplomatischen Dienst unter anderem in Japan, in den Vereinigten Staaten, in Dänemark und Deutschland. „Durch seinen Beruf hat Paul Claudel die ganze Welt bereist, dies hat auch sein literarisches Wirken geprägt. Der Bruder der Bildhauerin Camille Claudel war ein Kosmopolit – das passt zu unserer internationalen Stadt“, sagte das Stadtoberhaupt.

Was niemand gesagt hat, war sein dann doch schmähliches Verhalten seiner älteren Schwester Camille gegenüber, die er in der psychiatrischen Anstalt regelrecht verkommen ließ, obwohl sie ihn anflehte, sie herauszuholen. 

Fotos:
© Stadt Frankfurt, Rainer Rüffer